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PR TB 063 Die Tempel Des Todes

PR TB 063 Die Tempel Des Todes

Titel: PR TB 063 Die Tempel Des Todes
Autoren: Perry Rhodan
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und näherte sich unaufhaltsam der Stadt
Uruk am Unterlauf.
    Der Wald verschluckte den Wolf ohne Spuren.
    Das Land, über dem das Ding schwebte und durch das Shyrkal
rannte, befand sich in nordwestlich-südöstlicher Richtung
zwischen dem großen Binnenmeer und einem tiefen Einschnitt, den
das südliche Großmeer in dem Landmassiv des Großkontinents
bildete. Entlang zweier Flüsse, eines reißenden und eines
gemächlicheren, entlang deren Ufer und an den Ufern der vielen
kleinen Nebenflüsse waren Wälder, Hügel, Weiden und
viele kleine Städte. Auf diesem Planeten war dies die zur Zeit
größte Konzentration von Zivilisation und Kultur. Und die
Gefahr über allem konzentrierte sich ebenfalls auf dieses
Gebiet. Sie war der Grund, weswegen Shyrkal rannte.
    Gegen Abend erreichte er den Berg Kur'dingir.
    Der Kur'dingir stieg langsam, übersät mit Flecken aus
Wäldern, mit hohem Gras und voller Tiere, zu einem Gipfel an. In
der großen Ebene, in der die Flut ihre Spuren hinterlassen
hatte, war der Berg ein auffallendes Merkmal. Man konnte, befand man
sich auf dem felsigen Gipfel, den Urudu überschauen und jenseits
des Flusses den Samarra-See erkennen. Shyrkal rannte, von den
Mechanismen seines Inneren gehetzt, in fast senkrechter Linie über
die Hänge des Berges.
    Ein Relais im kantigen Schädel des Pseudowolfs tickte.
    Die Systeme wurden um einen Wirkungsgrad höher ge
    schaltet. Hinter die Linsen der blauschimmernden Wolfsaugen
schoben sich Abtaster, deren bester Wirkungsbereich im Infraroten
lag. Die Dämmerung der Landschaft verwandelte sich für
Shyrkal in eine Szene voller Licht. Shyrkal stand da, bewegte den
Kopf und sah in östlicher Richtung. Gerüche durchzogen den
Wald, irgendwo brannte es. Über einen grünen Absturz hinweg
betrachtete der lautlose Wolf die Zickzackschleifen des Urudu und die
Fläche des fernen Samarra-Sees. Hinter dem Wolf ging die Sonne
unter. Ihre Strahlen, blutrot und waagrecht, überschütteten
die Landschaft des Zweiströmelandes mit einem ungewöhnlich
intensiven Licht.
    Das hochkomplizierte Funkgerät Shyrkals sprach an. Der Wolf
als selbständige robotische Einheit verstand schneller als ein
organisches Wesen.
    „Shyrkal!" sagte die Stimme des Erhabenen.
    Der Wolf gab ein zustimmendes Zeichen, eine klare Impulsgruppe.
    „Ich sehe durch deine Augen. Ich habe ein Gefühl, wenn
irgendwo etwas auf der Lauer liegt. Ich kann noch nicht selbst
kommen. Gib acht. Hast du, außer dem Frachter am Mittag,
Menschen gesehen oder gerochen?"
    Der Wolf antwortete auf seine Weise:
    „Spuren gerochen - ja. Gesehen habe ich nichts. Ich werde in
der Nacht hier umherstreifen. "
    „Gut. Passe auf. Sie kommen übergangslos aus der Luft
    - wenn sie kommen. "
    Shyrkal sandte eine zustimmende Impulsgruppe zurück.
    Der Erhabene unterbrach den Kontakt.
    Das Licht der untergehenden Sonne, die mit ihrem Rand die ferne
Wüste berührte, schoß in Milliarden kleiner Pfeile
durch Blätter und Gras. Die Mischung zwischen Lichtstrahlen des
Bereiches von 0, 36 bis 0, 81 Mikron und den infraroten Wärmestrahlen
bis 400 Mikron versetzte den Pseudowolf in eine faszinierende,
phantastische Umwelt. Dies war die Welt, in der er sich bewegen
konnte, wie er wollte. Eine robothaft schnelle Maschine in einer Zone
der Dunkelheit, in der er sämtlichen anderen Lebewesen klar
überlegen war. Das Licht überschüttete
    das Tal, den Fluß und _ die Landschaft rings um den
Sa-marra-See _ mit einer Stimmung, in der die Götzen Macht
bekamen, in der Unglaubliches natürlich werden konnte. Und dann
veränderte sich alles. Ganz unerwartet, mit einer überraschenden
Plötzlichkeit.
    Das Licht wurde indirekt. Zarte Schatten entstanden, eine
Transparenz ergriff die Gegenstände. Nebelschwaden krochen träge
aufwärts, und über dem See gab es einen Lichtblitz, wie
wenn ein metallischer Gegenstand einen Reflex abstrahlen würde.
Die Schärfeeinstellung der Linsen bewegte sich und justierte
sich ein.
    Wieder der Blitz!
    Shyrkal stand da wie aus Stein. Seine Systeme versuchten, den
Gegenstand über dem langgezogenen See zu identifizieren. War
dies der Feind, den der Erhabene erwartete?
    Fast unhörbare Geräusche schlugen gegen die Membranen
der großen Wolfsohren. Der schmale Schädel mit dem
blutigrot leuchtenden Fleisch und den kalkweißen Fängen
bewegte sich; die Haut aus nahezu unzerstörbarem Kunststoff
verschob sich über den metallenen Flächen. Am Rand der nahe
liegenden Flußkrümmung tauchte eine graziöse Antilope
aus den
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