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PR TB 036 Die Katakomben Der Besessenen

PR TB 036 Die Katakomben Der Besessenen

Titel: PR TB 036 Die Katakomben Der Besessenen
Autoren: Perry Rhodan
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Bild wirkte possierlich.
    Dennoch erstarb Omars Lächeln schon im Ansatz.
    „Ich kenne es nicht. Sir. Ist die Aufnahme in der Barrier
gemacht worden?“
    Mercant nickte.
    „Von einem der terranischen Techniker, die beim Bau des
Kraftwerkes von Barrier City helfen. Der Mann versuchte das Tier zu
fangen. Doch es flüchtete auf den Felsblock, und durch das
Wasser traute sich der Techniker nicht.“
    „Es wäre ihm auch schlecht bekommen“, murmelte
Omar. „Mit der künstlich auf ein Gravo reduzierten
Schwerkraft hätte die Strömung ihn umgerissen und nicht
wieder
    freigegeben.“ Er zuckte die Schultern.
    „Erwarten Sie bitte nicht von mir, daß ich alle
Tierarten Oxtornes kenne, Sir. Ich bin zwar als Tierpsychologe
ausgebildet, aber auch das Terra-Institut konnte mir nur
Informationen über jene Tierarten vermitteln, die damals bekannt
waren. Und Sie wissen genau, wie wenig zu dieser Zeit von Oxtorne
erforscht war.“
    Er nahm die angebotene Zigarette und zündete sie sich an. Das
Rauchen war eines der Laster, die er während seiner Ausbildung
im Spezialpatrouillenkorps erworben hatte.
    „Dennoch erscheint es mir sonderbar, daß ausgerechnet
in der Barrier eine noch umbekannte Art auftaucht. Alle Tiere der
näheren Umgebung meiden dieses Gebiet wie die Pest. Zu lange war
es eine Todesfalle, und sie mußten mit ansehen, wie ihre
Artgenossen hinter der imaginären, unsichtbaren Mauer
verschmachteten.“
    „Das ist auch meine Meinung“, erwiderte Mercant.
Nachdenklich blickte er auf den großen Panoramabildschirm, der
eine Fensterwand vortäuschte. Der Nebel hatte sich gelichtet.
Glühender Sand wurde vom Sturm über das Gebiet von
Nevertheless getrieben.
    „Vielleicht...“, sagte er gedehnt, „hatte ich
doch unrecht, als ich Ihnen heute mittag versicherte, der
Maarn-Transmitter stelle keine Bedrohung dar ...“
    Omar Hawk hob ruckartig den Kopf.
    „Wollten Sie damit behaupten, das Tier wäre durch den
Transmitter gekommen, Sir?“
    Mercants Stimme klang unbewegt, als er entgegnete: „Die
Positronik des Instituts hat eine Analyse aus den Fakten gezogen, die
ich ihr gab. Sie errechnete dreißig Prozent Wahrscheinlichkeit
dafür, daß der Anschlag auf Professor Gautier und das
Auftauchen einer neuen Tiergattung mit dem Maarn-Transmitter
zusammenhängt.“ Der Oxtorner verzog das ledrige Gesicht.
    „Hat sie auch eine Erklärung dafür, warum die
Arbeitsenergie des Transmitters nicht angemessen wurde? Ich nehme an,
man hat entsprechende Kontrollgeräte am Transmitter
installiert...?“
    „Man hat!“ erwiderte Mercant trocken. „Es steht
einwandfrei fest, daß der Transmitter nicht aktiviert wurde
    jedenfalls nicht, seitdem wir ihn fanden ...“
    „Ich verstehe. Natürlich könnten vorher
,Sendungen‘ angekommen sein, beispielsweise dieses Tier.“
Omar Hawk legte die Fotografie auf den Tisch zurück. Seine Miene
verfinsterte sich. „Aber was den Zusammenhang mit den
Anschlägen betrifft, Sir: Bei allem Respekt, das halte ich für
Unsinn. Oxtorner sind keine Verräter an der eigenen Rasse; sie
lassen sich nicht dazu mißbrauchen, die Befehle von
Andersartigen auszuführen!“
    Der Chef der Galaktischen Abwehr lächelte kalt.
    „Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen, wenn Sie das
Ergebnis einer Maschine kritisieren, Leutnant Hawk. Andererseits
sollten Sie wissen, daß nichts unmöglich ist, was nicht im
Widerspruch zu den Naturgesetzen steht. Ich habe genügend
psychologische Analysen von Oxtornern gesehen, um zu wissen, daß
Ihre Leute weder Verrat noch Hinterhältigkeit kennen. Ihr seid
ein unverdorbener Menschenschlag, mein Junge; und gewiß könnten
viele Terraner hier ihre Meinung korrigieren, sie müßten
immer und überall intrigieren, weil das alle Menschen tun, die
vorwärtskommen wollen. Aber es gibt wirksame Methoden geistiger
Beeinflussung, die keine Rücksicht auf die moralischen
Prinzipien ihrer Opfer zu nehmen brauchen. Ich nehme nicht an, daß
man vergessen hat, diese Seite der Agentenausbildung durchzunehmen!“
    Omar schluckte.
    Ihn schauderte noch jedesmal, wenn er an die Methoden dachte, mit
denen man die künftigen Offiziere des SPK gegen parapsychische
Einflüsse immun zu machen versucht hatte. Die brettflachen
Gom-Lebewesen, vor langer Zeit Verbündete der Menschen, hatten
die SPK-Schüler durch eine Hölle paranormaler geistiger
Beeinflussung gehen lassen. Trotz des vorausgegangenen Trainings
waren anfänglich alle Schüler dem Einfluß erlegen.
Erst nach und nach lernten sie,
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