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PR TB 024 Baumeister Des Kosmos

PR TB 024 Baumeister Des Kosmos

Titel: PR TB 024 Baumeister Des Kosmos
Autoren: Perry Rhodan
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aus den
Messungen des Wachkreuzers hervorging, im letzten Augenblick die
Feldschirme voll aktiviert hatte. Die Streufeldimpulse, die die
Wacheinheit aufgenommen hatte, verrieten nichts über die Natur
der eingesetzten Waffe. Aber selbst in einer Entfernung von mehr als
dreißig Astronomischen Einheiten waren sie noch so stark, daß
zwei der Registriergeräte durchbrannten und der Kommandant des
Kreuzers sich zu der Äußerung veranlaßt fühlte:
    „Wenn das ihre Streustrahlung ist, dann möchte ich nie
näher als eine Milliarde Kilometer an ihre Primärstrahlung
herankommen."
    Trotz des Meinungsumschwungs beließ Mercant jedoch Captain
Lon Jago auf seinem Posten als Sonderagent zur Erkundung des fremden
Universums. Lediglich Lons Vollmachten wurden etwas weiter gesteckt,
und Lon selbst machte man klar, er solle sich beeilen.
    Lons Pläne schlossen die Konsequenzen, die aus der
Vernichtung der EX-2997 zu ziehen waren, schon in sich ein. Es gab
zwei Orte, an denen nach Überlappungspunkten gesucht werden
mußte. Der eine war die Hügelkuppe westlich von
Gatlinburg, Tennessee, und die Umgebung der eingestürzten Höhle,
der zweite lag irgendwo in gerader Verlängerung des Kurses, auf
dem die EX-2997, kurz bevor sie vernichtet wurde, das gegnerische
Schiff hatte herankommen sehen. Lon benutzte seine Vollmachten und
wies zwei Kreuzer des StädteTyps an, den verdächtigen
Raumsektor zu untersuchen. Er selbst machte sich auf den Weg nach
Tennessee, um sich die Stelle anzusehen, wo vor fünfzehn Jahren
der erste und vor wenigen Tagen der zweite Kontakt zwischen den
beiden Universen stattgefunden hatte.
    Sein Auftrag bereitete ihm aus zwei verschiedenen Gründen
Freude. Erstens empfand er ihn als Auszeichnung, von der er nicht so
recht wußte, wie er sie sich verdient hatte, und zweitens bekam
er Gelegenheit, die Erde zu sehen. Er war auf ESTEFANU aufgewachsen
und hatte nach seinem Eintritt in die Flotte auf Außenposten
Dienst getan. Er war auf FERROK, System WEGA, zur Offiziersschule
gegangen und hatte sein Leutnantspatent erhalten, ohne die Erde ein
einziges Mal gesehen zu haben. Vor rund einem Jahr hatte er sich,
einem Aufruf des Sicherheitsministeriums folgend, um eine Versetzung
zum inneren Stab der Solaren Abwehr beworben. Aus mehr als
zwölfhundert Bewerbern waren er und fünf andere Offiziere
ausgewählt und nach TERRA geschickt worden. Seit fast einem
halben Jahr befand er sich auf dem Planeten, auf dem die Menschheit
entstanden war. Der Dienst in Allan D. Mercants engerem Stab war
nicht der leichteste und vor allen Dingen nicht an regelmäßige
Arbeitszeiten gebunden. Von Terrania aus hatte Lon auf
Wochenendausflügen bisher Peking, Tokio und Kalkutta
kennengelernt. Den Teil der Erde, der vor vierhundert Jahren den
westlichen Kulturkreis ausgemacht hatte, kannte er bisher nur aus
Beschreibungen. Infolgedessen hatte er am Abend vor seiner Abreise
nach Amerika mehr Reisefieber, als wenn man ihn ans andere Ende der
Milchstraße geschickt hätte.
    Seine Abreise vollzog sich in aller Stille. Wie ein Tourist begab
er sich am nächsten Morgen an Bord der Interkontinentalrakete
nach Washington, nur von seinem alten Freund Jelly begleitet. Jelly
hatte ihm einige Mühe bereitet. Nur nach langem Zögern und
heftigem Nachdenken konnte sich die Fluggesellschaft dazu
entscheiden, Jelly als Hund zu klassifizieren und ihm die
Vergünstigung des halben Flugpreises zuzubilligen. In
Wirklichkeit war Jelly weder ein Hund, noch sonst etwas, was sich
jemals auf irdischen Interkontinentalschiffen bewegt hatte. Jelly war
Mitglied der am weitesten entwickelten Eingeborenenrasse auf
ESTEFANU. Was seine Intelligenz betraf, so stand er etwa auf der
Stufe des Australopithecus. Mit anderen Worten:
    Er konnte sich auf sinnvolle Weise einfacher Werkzeuge bedienen
und sprach eine Sprache, die zur Hauptsache aus gutturalen
Interjektionen bestand. Von Natur aus ging er aufrecht und
    maß dabei knapp anderthalb Meter. Er sah einem irdischen
Schimpansen nicht unähnlich. Allerdings besaß er nur einen
dünnen Pelz von goldbrauner Färbung. Lon hatte ihm
beigebracht, daß es auf TERRA besser war, wenn er sich auf
allen vieren bewegte und anleinen ließ. Leute mit
aufrechtgehenden Affen als Begleiter erregten Aufsehen, und daran lag
Lon im Augenblick wenig.
    Jelly besaß eine Reihe von Fähigkeiten, die Lon im
Laufe der Jahre mehrmals hatte nutzvoll anwenden können. Das
Verhältnis zwischen ihm und Jelly war nicht eindeutig geklärt.
Er weigerte sich,
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