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PR TB 024 Baumeister Des Kosmos

PR TB 024 Baumeister Des Kosmos

Titel: PR TB 024 Baumeister Des Kosmos
Autoren: Perry Rhodan
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handgemachte Grütze gegessen
und selbstgepreßten Limonensaft getrunken?
    Niemand. Randy galt als menschenscheu, und schließlich
konnte man ihm das nicht übelnehmen. Niemand unten im Tal war
gut auf Randy zu sprechen, außer den Kindern. Die Erwachsenen
belegten ihn mit allen möglichen unfreundlichen Namen - vom
„Verrückten" angefangen bis zum „entsprungenen
Zuchthäusler".
    Das Gewitter wurde schwächer und hörte schließlich
ganz auf. Nur noch vereinzelte Regentropfen klatschten auf das
Blechdach. Randy ging hinaus, um nach seinem Feuer zu sehen.
    Als er zurückkehrte, schmunzelte er Ken freundlich an.
    „Komm, mein Junge!" forderte er ihn auf. „Wir
steigen zur Höhle hinauf."
    Der Wald war naß, aber Randy kannte ein paar Wege, die
bequem zu gehen waren und auf denen man nicht andauernd mit den
Büschen in Berührung kam.
    Nach zwanzig Minuten tauchten durch das Dickicht die Umrisse der
ersten Felsen auf. Ken begann zu fiebern. Würde er die Stadt
noch so vorfinden, wie er sie verlassen hatte?
    Plötzlich merkte er, daß sich hier oben in der
Zwischenzeit einiges verändert hatte. Eine kräftige
Weißeiche, anscheinend vom Sturm gefällt, versperrte den
Weg. Die Bruchstelle, etwa einen Meter über dem Boden, war
frisch und weiß. Der Baum hatte vor einer Stunde noch
gestanden. Ken ließ sich von Randy über den gestürzten
Stamm hinwegheben. Auf der anderen Seite entdeckte er einen
mannshohen Felsklotz mitten in einem Dornbuschgestrüpp, das er
zur Hälfte niedergemäht hatte. Es konnte auch sein, daß
der Fels den Baum umgeschlagen hatte, überlegte Ken. Er mußte
von Devil's Hideout heruntergerollt sein.
    Inzwischen war Randy weitergegangen.
    „O verdammt!" hörte Ken ihn fluchen. Er rannte
hinterher und fand Randy an einer Stelle, von der aus er eine Strecke
der Felswand überblicken konnte. Ken kannte sich sofort aus.
Dort drüben, vielleicht fünfzig Meter weit, lag der Eingang
zur Höhle.
    Hatte gelegen, verbesserte er sich sofort. Jetzt war er nicht mehr
zu sehen. Etwas Merkwürdiges war geschehen.
    Felstrümmer lagen überall verstreut. Es sah aus, als
hätten Riesen hier gehaust. Ken bekam es wieder mit der Angst zu
tun. Er nahm Randys Hand, als sie auf die Stelle zugingen, an der
früher der Höhleneingang gelegen hatte. Von der Höhle
war nichts mehr zu sehen. Die Felsen bildeten ein wirres
Durcheinander. Manche hatten helle, weißgraue Kanten, als wäre
erst vor ganz kurzem ein Stück abgeschlagen worden.
    Randy inspizierte die Trümmer von allen Seiten.
    „Die Höhle ist weg", stellte er schließlich
fest. „Sieht aus, als hätte es eine Explosion gegeben,
obwohl ich nicht wüßte ..."
    Er behielt für sich, was er nicht wußte. Ratlos fuhr er
sich mit der Hand am Hinterkopf in die Höhe und schob sich dabei
den breitrandigen Hut bis fast über die Augen. Brummend
schüttelte er den Kopf.
    „Ich weiß nicht, mein Junge", meinte er
schließlich, „es sieht so aus, als wärest du der
erste und der letzte, der die Goldene Stadt gesehen hat."
    Er sah Ken an, und an seinem Blick bemerkte der Junge, daß
er ihm nicht mehr glaubte. Er wurde ärgerlich.
    „Du kannst mir ruhig sagen, daß du mich für einen
Lügner hältst", fuhr er Randy an.
    „Ich weiß ... "
    „Nein, wer wird so etwas sagen!" unterbrach ihn der
Bärtige freundlich. „Nur manchmal, weißt du, sehen
kleine Jungen Dinge, die Erwachsene nicht sehen können."
    Ken überlegte sich, wie er das auffassen sollte, aber Randy
ließ ihn nicht zum Nachdenken kommen.
    „Du mußt jetzt nach Hause, Ken Weatherbee",
erklärte er ernst. „Deine Leute werden auf dich warten.
Der Weg nach Gatlinburg hinunter ist ziemlich mühselig. Ich
bringe dich zur Gleitstraße. Hast du Geld?"
    Ken schüttelte den Kopf.
    „Na schön, ich leih dir welches. In einer halben Stunde
kommt der Gleitbus vorbei. Du hältst ihn an und fährst nach
Hause, klar?"
    Ken war mit allem einverstanden. Der Anblick der zerstörten
Höhle hatte seine Begeisterung aufgezehrt wie eine heiße
Kochplatte ein Stück Butter. Randy führte ihn zur Straße
hinunter und gab ihm einen Solar. Dann ließ er ihn alleine.
Zwanzig Minuten später kam der Gleitbus und hielt auf Kens
heftiges Winken hin an.
    Bevor die Sonne wieder hinter den abziehenden Wolken hervorkam,
war Ken wieder zu Hause. Er weigerte sich zu sagen, wo er gewesen war
und was er erlebt hatte. Als Strafe trug ihm seine Mutter auf, sich
von dem TV-Robot einen halbstündigen Vortrag über die
Folgen der
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