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PR NEO 0051 – Lotsen der Sterne

PR NEO 0051 – Lotsen der Sterne

Titel: PR NEO 0051 – Lotsen der Sterne
Autoren: Gerry Haynaly
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weiß nicht, wie das passieren konnte.« Der Mehandor strich die Karte glatt, bis nichts mehr von dem Knick zu sehen war, und wollte die Karte in den Stapel stecken.
    »Hey!«, rief da Kassim. »Ich traue dir nicht. Nehmen wir lieber ein neues Päckchen Karten.«
    Der Croupier zuckte mit den Schultern. Er griff in das Fach vor ihm und riss das Siegel der Kartenhülle auf. Mit geschickten Fingern teilte er die Karten in zwei Stapel, fächerte sie wiederholt auf und schob sie wieder zusammen.
    Zwei Karten für den Arkoniden, zwei für Golath, in dessen Ohren es rauschte. Er griff nach den Karten, bog sie langsam hoch.
    Alles oder ... nichts!
    Viel mieser ging es gar nicht, ein blauer Agh-tiga und ein blauer Ma-len. Nicht viel mehr wert als die abgebildeten Arkoniden, die ihn von den Kunststoffkarten angrinsten, der eine eins, der andere fünf – nur eine Sechs wäre noch schlimmer gewesen.
    Lass dir nichts anmerken!
    Golath zwang ein Lächeln auf sein Gesicht, ein kleines Lächeln, für einen winzigen Moment nur. Es sollte seinen Gegner täuschen, denn jedes längere Lächeln hätte den anderen misstrauisch gemacht. Die Kürze ließ es wie unwillkürlich aussehen.
    Und es wirkte.
    Ordon da Kassim zog seine Karten näher zu sich hin und drehte sie nach oben.
    Mist!
    Dieses Zucken in der Mimik war nicht vorgetäuscht. Der Arkonide war sichtlich zufrieden mit dem, was er sah. Sein Verhalten bestätigte Golaths Verdacht. Da Kassim setzte, aber nicht zu hoch. Offenbar wollte er seinen Gegner nicht gleich zu Anfang abschrecken.
    Der Croupier legte eine Karte ab und drei weitere langsam in die Mitte zwischen Golath und seinen Gegner.
    Die erste war ein blauer Ta-Tiga, die zweite ein blauer Ma-tiga, die dritte ein Agh-len ... ebenfalls blau!
    Golath musste aufpassen, dass ihm die Augen nicht herausfielen. Ein »Lob des Imperiums«, und weil alle fünf Karten in der gleichen Farbe waren, sogar ein »Großes Lob«!
    Und da Kassim begann zu setzen! Seine Handkarten mussten traumhaft sein. In Golaths Gedanken tanzten die Wahrscheinlichkeiten. Was hatte der andere auf der Hand? Das Wahrscheinlichste war ein »Kleines Lob« mit aufsteigenden Karten in verschiedenen Farben oder fünf Karten in Blau, jedenfalls Karten, mit denen man in einem Spiel zu zweit fast sicher gewann – wenn der Gegner nicht etwas viel Besseres in der Hand hielt.
    Stöße von Chips wanderten Richtung Zentrum des Tisches, bis da Kassim nur mitging. Er sah also eine Chance, Golath auszunehmen!
    Der Croupier legte eine vierte Karte in die Mitte – einen wertlosen Ma-len in Rot. Obwohl – »wertlos« war der falsche Ausdruck. Immerhin lagen vier Karten in aufsteigender Reihenfolge auf dem Tisch, es fehlte nur eine Karte auf ein »Kleines Lob des Imperiums«.
    Da Kassim setzte die Hälfte seiner Chips, bevor er einsah, dass er mit Golath nicht mithalten konnte. Aber er wollte es wirklich wissen und forderte die fünfte Gemeinschaftskarte.
    Die alles entscheidende Karte flog wie in Zeitlupe durch die Luft – ein blauer Imperator!
    Golath glaubte, sein Herz müsste aussetzen. Was auch immer der Arkonide auf seiner Hand hielt, jetzt hatte er noch ein gewichtiges Argument dazubekommen, seinen Gegner besiegen zu können.
    Wie siegessicher der Arkonide war, merkte Golath an den Chips, die er einsetzte. Nach zwei Stapeln, die Golath konterte, schob da Kassim seine restlichen Chips von sich. »Ich setze alles«, sagte er.
    »Einverstanden«, sagte Golath langsam. Auch er schob sein ganzes gewonnenes Geld in die Mitte. »Wir spielen ohne Limit?«
    Der Arkonide hob die weißen Brauen, aber dann verstand er. »Du hast noch einen Einsatz?«
    Golath nickte. Der Moment der Entscheidung war gekommen. Er zog den gestohlenen Schwingquarz aus der Smokingtasche und hielt ihn unter die Lampe.
    Der Croupier schwieg, aber da Kassim pfiff durch die Zähne. »Woher hast du ...«
    »Das fragst du an diesem Ort?« Golath hob demonstrativ den Rüssel und drehte langsam den Kopf.
    »Nein, ist schon in Ordnung.« Der Arkonide kramte in einer Tasche seines Anzugs. Zum Vorschein kam ein golden glänzender Speicherstick, wie er vor vielleicht hundert Jahren modern gewesen war.
    Golath runzelte in gespielter Entrüstung die Haut in seinem Gesicht und rollte den Rüssel zu einer Abwehrhaltung. Jeder Arkonide, der auch nur die ersten beiden Grundschullektionen über Exopsychologie besucht hatte, würde die Gesten verstehen.
    »Es ist nicht so, wie es scheint«, sagte da Kassim. Er hatte also
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