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PR Andromeda 04 - Die Sternenhorcher

PR Andromeda 04 - Die Sternenhorcher

Titel: PR Andromeda 04 - Die Sternenhorcher
Autoren: Frank Böhmert
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gesessen hatten. Damals, als er ein Junge und Vater noch munter gewesen war. Damals hatte Vater ihn noch richtig umarmen können.
    »Holterdipolter!«, sagte er. »Tut mir Leid! Ich weiß auch nicht, warum ich mich dermaßen aufrege. Vielleicht wegen Beule vorhin.«
    Martan, hier geht's nicht um Beule und einen Flecken Kitzelmoos.
    Martan ruckte hoch. Hatte er Vater schon davon erzählt? Hatte er nicht, oder?
    Hier geht's darum, dass in unserer Galaxis seit Wochen diese brennenden Schiffe auftauchen. Dass es Kriegsschiffe sind. Dass sie die Hauptstadt eines Planeten namens Rakusa angegriffen haben. Eine schrecklich barbarische Welt, den Schwingungen nach zu urteilen, aber die Wesen dort ...
    »Was horcht ihr dann nach ihr, wenn sie so schrecklich ist?«
    Aber die Wesen, die dort ermordet worden sind, haben auch nur versucht, glücklich zu sein.
    Durch die Thirdkolonie ging ein Wogen, von einem Windstoß vielleicht.
    Martan, ich will mich nicht mit dir streiten.
    »Dann lass es.«
    Du hast mich gefragt, was los ist. Ich habe es dir gesagt. Ich muss nicht mit dir darüber sprechen. Ich kann in den Wald der Ahnen gehen. Da gibt es genug Leute, die wissen und auch wissen wollen, was dort draußen im Kosmos los ist.
    »Vater.«
    Ich will mich nicht mit dir streiten, Martan. Die Stimme in seinem Kopf wurde leiser, dünner. Ich hab dich lieb ...
    »Vater!«
    ... auch wenn du ein ganz schön ignoranter Klotzkopf bist. In der lebendigen Natur geschieht nichts, das nicht in einer Verbindung mit dem Ganzen steht, sagen die Ahnen. Wäre schön ...
    »Vater!«
    ... wenn du das mal langsam begreifst. Danke für die Schwirrwinden. Und für den Käfer. Du kannst ja nachkommen, wenn du willst. Die Krausköpfe auf meiner Herzseite haben Wurzeln gekriegt, die sind so fett, das glaubst du gar nicht.
    »Neu ...«
    Martan brach ab. Sein Vater war weg. Und während Martan noch dort stand und überlegte, ob er wirklich wieder einmal die Thirdwurzel kauen und ihm folgen sollte, war die Luft auf einmal aufgeladen wie vor einem Gewitter. Martan sah hoch. Nur dünne Wolkenschleier zogen über den rosa Abendhimmel. Aber die Thirdkolonie sah aus wie nach einem schweren Sturm. Das eben noch so kräftige Grün war ganz matt geworden. Auch Vaters Blätter sahen fahl und staubig aus.
    Die Haare auf Martans Unterarmen stellten sich auf. Ihm fing das Fell unterm Hemd zu jucken an. Was war hier los?
    Dann hörte er neben sich Holz ächzen. Hörte ein schreckliches Knacken. Ein Krachen.
    »Vater!«
    Dem alten Baumkerl war der Unterkiefer gebrochen. Es sah aus, als schreie er. Als sei er mitten in einem stummen Schrei erstarrt.
    Die Schwirrwinden waren hochgeschreckt. Sie flatterten oben in den Yimpiks, weißliche Flecken in den Schatten. Die Schratzen waren still, sie hatten sich irgendwo versteckt. Hoffentlich kehrten sie später wieder zu ihrem Nest zurück.
    Martan fasste den Kiefer an, um zu schauen, ob er ihn wieder notdürftig befestigen konnte. Ehe er sich versah, machte er Angu mit seinem Vater. Kaum berührten ihre Nasen, ihre Stirnen sich, stürzte alles auf ihn ein.
     
     
    Da waren Raumschiffe. Raumschiffe, die brannten, genau wie Vater gesagt hatte. Wie ein Schwarm Raubfische sahen sie aus, nur dass in ihren aufgerissenen Mäulern keine Zähne prangten, sondern diese Feuer brannten. Und sie ließen keinen halb zerfressenen Kadaver treibend im Meer zurück, sondern eine zerstörte Welt tot im All. Ihre Maschinen sangen ein Lied von Kraft und Herrlichkeit.
    Da waren Echsen. Echsen in schweren Kleidern, mit denen sie fliegen konnten. Kastuns , wusste Martan plötzlich, so hießen die Raumschiffe. Schädlinge. Und die Echsen? Gorr ... Gorrthasi? Sie hatten Hörner auf der Stirn und der Nase. Vier Arme wuchsen ihnen aus dem Leib, mit vier Händen, die Waffen hielten. Schwere, machtvolle Waffen, aus denen Feuer schoss, und nicht in einem Bogen, sondern in einer weiten, unnatürlich geraden Linie. Schwächliche Wesen zuckten und schrien unter dem Feuer, das sie von ihrer sinnlosen kleinen Existenz befreite. Abschaum! , dachte Martan voller grimmiger GorrthasiFreude. Würmer! Taugen ja kaum als Zielscheiben!
    Da war ein Geschöpf, ein schreckliches Mischding aus Lebewesen und Maschine, dessen Gesicht wie mittendurch geschnitten schien - hier Fleisch, uraltes Fleisch, dort Kunststoffe, Metalle. Der Bestimmer , wusste Martan. Der Bestimmer T'kehgat. Ihn zu spüren, hielt Martan nicht aus. Er floh.
    Da waren Flammen und fliehende Menschen. Seltsam
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