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PR Action 23 Jagdziel Rhodan

PR Action 23 Jagdziel Rhodan

Titel: PR Action 23 Jagdziel Rhodan
Autoren: Perry Rhodan
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    Der Sog erfasste ihn von Neuem. Das Schleifen wurde zum Rumpeln, mit dem die Steine durch die enge Röhre kreiselten. Staub, den sie von den Wänden schabten, wölkte auf und stieg Rhodan wie sichtbarer Atem entgegen.
    Der Thermostrahler, immer noch in seiner Hand, schien selbst das Kommando zu übernehmen.
    Der Abstrahlpol richtete sich wie ein dünner, deutender Finger auf die Aderwand. Der glühende Strahl fraß sich hinein, vollführte wilde Bewegungen, löste Fels und Erdreich aus ihrem Verbund, brachte den Schacht, der die Opulu-Ader für das menschliche Auge war, genau unter Rhodan teilweise zum Einsturz.
    Und er blockierte den steinernen »Aderputzern« den Weg, schnitt sie von ihrer »Beute« ab.
    Für den Augenblick wenigstens.
    Für den Augenblick, den es jetzt zu nutzen galt.
    Denn auf Dauer ließen sie sich nicht fernhalten. Sie brauchten nicht zu warten, bis glutflüssiges Gestein wieder erkaltete. Schon wühlten sie sich durch die glosenden Trümmer und Brocken von Neuem auf Rhodan zu, und das charakteristische Geräusch, das sie begleitete, wurde wieder lauter.
    Rhodan kroch und kletterte um sein Leben. Schweiß lief ihm übers Gesicht. Die Anzug-Automatik musste kapitulieren vor den natürlichen Reaktionen seines Körpers, die diese Extremsituation hervorrief.
    Da war es wieder, das Licht über ihm, das Loch, durch das die Mondoberfläche zu erreichen war, durch das er vorhin schon den Kopf nach draußen gestreckt hatte.
    Ohne hinzusehen, ziellos, gab Rhodan einen weiteren Schuss nach unten ab. Es rumpelte, zischte, und das Schleifen wurde - glaubte er jedenfalls - ein klein wenig leiser, für zwei, drei Sekunden.
    Das gab ihm gerade genug Zeit, um die Öffnung zu erreichen. Um abermals den Kopf hindurchzuschieben, den Oberkörper hinterherzuzwängen, die Beine hochzuziehen und sich fortzuwälzen, drei-, viermal um die eigene Achse. Dann blieb er keuchend und mit hämmerndem Herzen im Mondstaub liegen, den Blick gen Himmel gerichtet.
    Wo just eine Sonne zu explodieren schien - und als Regen aus Feuer und Glut niederging.
    Auf Perry Rhodan.
     
    *
     
    Nein, es war keine Sonne gewesen -sondern ein Mond, der am Himmel zerriss.
    Ein Opulu, der starb.
    Rhodan verspürte einen schmerzhaften Stich in der Brust, durchs Herz, der nicht von der Anstrengung eben herrührte. Es war Trauer, die ihm diesen Stich versetzte, und es war Enttäuschung.
    Trauer über den Verlust eines lebenden Wesens, auch wenn es ein ungemein fremdartiges Lebewesen war.
    Und Enttäuschung über sich selbst, darüber, versagt zu haben. Es war ihm nicht gelungen, dem Wahnsinn ein Ende zu bereiten, Frieden zu bringen, fremdes Leben zu retten und mit vertrautem zu vereinen.
    Wieder einmal führte ihm die Macht des Schicksals vor Augen, dass auch ihm Grenzen gesetzt waren. Dass es immer noch Dinge gab, die er nicht vermochte. Dass er immer noch nichts weiter war als ein Terraner.
    Die ekhonidische Raumflotte hatte einen Opulu getötet. Und dieser Tbte drohte nun mindestens einen Artgenossen mit sich zu reißen - den, auf dessen Oberfläche Rhodan sich gerettet zu haben glaubte.
    In einem Spektakel, wie auch Rhodan es noch nie gesehen hatte, war der Opulu vergangen, in Licht, Feuer und Erscheinungen, für die es keine Worte gab; vergangen zu Staub, wie es zuerst aussah. Dann aber trieb dieser Staub auseinander, und aus den scheinbaren Körnern wurden Brocken, groß genug, um selbst Verheerung anzurichten.
    Eines dieser Trümmerstücke füllte mittlerweile Rhodans ganzes Gesichtsfeld aus. Schien direkt auf ihn herabzustürzen, und er musste sich dem unsinnigen, weil völlig nutzlosen Impuls wider setzen, sich zur Seite zu rollen.
    Wenn dieses Bruchstück weiter auf ihn zuhielt, gab es kein Entkommen, kein Davonlaufen. Es würde ihn unter sich zerquetschen und hineintreiben in die Kruste dieses Opulu, der damit zu seinem Grab werden würde.
    Ein fremder Himmelskörper - keine unwürdige letzte Ruhestätte für einen Mann wie ihn ...
    Der Brocken raste heran. Und schlug auf.
    Weit von Rhodan entfernt.
    Weit genug, um ihn überleben zu lassen. Für den Moment.
    Denn der Aufschlag erfolgte dennoch nahe genug, um Rhodan mit seinen Auswirkungen zu erfassen.
    Der ganze Opulu schien unter ihm zu erbeben. Er glaubte sogar, ihn aufstöhnen zu hören, und dieser Gedanke entlockte wiederum Rhodan einen Laut, wie er ihn ebenfalls noch nie gehört hatte.
    Unter der Oberfläche »seines« Opulu entstand
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