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PR 2723 – Nur 62 Stunden

PR 2723 – Nur 62 Stunden

Titel: PR 2723 – Nur 62 Stunden
Autoren: Michael Marcus Thurner
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zu tun.«
    »Wir beide wissen, dass du so viel Einfluss auf die LFT-Regierung hast wie ehedem, Perry. Ein Wort von dir genügt, und die Geldhähne öffnen sich.«
    »Ich werde womöglich bald keine Gelegenheit mehr haben, meinen Einfluss geltend zu machen.«
    »Willst du dich tatsächlich dem Atopischen Tribunal stellen? Nur um Bostich zu retten? Ich halte das nicht für ratsam. Abgesehen von deinem eigenen Schicksal würdest du in den Augen der LFT-Bürger ein Zeichen setzen. Das der Kapitulation. Wenn sogar Perry Rhodan vor einem Atopen das Knie beugt – was hat dann Widerstand noch für einen Sinn?«
    »Was hat Widerstand für einen Sinn, wenn unbeteiligte Wesen meinetwegen sterben müssen? Selbst wenn wir die vermeintlichen Tefroder schnappen und Bostich befreien, werden sich bald andere auf meine Fährte setzen, die hinter der Unsterblichkeit her sind. Sie werden noch skrupelloser vorgehen. Und wenn diese Glücksjäger mich nicht erwischen, wird das Tribunal den Druck weiter erhöhen. Was, wenn sie ein Exempel statuieren und die Bevölkerung eines ganzen Planeten auslöschen? Was, wenn sie für Aufruhr und Revolution sorgen? – Nein! Ich stelle mich aus freien Stücken.«
    »Um was zu erreichen?«
    »Um die Strukturen des Atopischen Tribunals zu erforschen. Um zu verstehen, was diese Richter und ihre Helfershelfer eigentlich von mir wollen und was es mit dieser sogenannten Ekpyrosis wirklich auf sich hat. Nach allem, was wir bislang wissen, sind die Argumente des Tribunals an den Haaren herbeigezogen. Vielleicht gelingt es mir, sie zu widerlegen.«
    »Die Bevölkerung der Liga Freier Terraner steht hinter dir, Perry. Du hast eine Funktion zu erfüllen, du bist das Symbol für ungebrochenen Widerstand. Tu das nicht!«
    »Ein Symbol ist nur so lange etwas wert, wie die Terraner keine Verluste erleiden.« Rhodan dachte an Tek. An einen toten Freund.
    Attilar Leccore nickte zögernd. »Ich akzeptiere, aber ich verstehe es nicht. – Ist das alles? Ich würde gerne nach Istanbul zurückkehren.«
    »Hat Cai dich informiert, dass ich Gucky gern vor Ort hätte?«
    »Ja. Ich bin einverstanden. Seine Ärzte haben ihr Einverständnis gegeben. Zähneknirschend zwar – aber einem Mausbiber kann man offenbar nicht so leicht einen Wunsch abschlagen.«
    »Richtig.« Rhodan grinste, wurde aber gleich wieder ernst. »Das wäre es dann gewesen, Attilar.« Er klopfte sich gegen die Stirn und schüttelte den Kopf, als wunderte er sich über seine eigene Vergesslichkeit. »Ach ja, da wäre noch etwas ...«
    »Und zwar?«
    Rhodan tötete die Zigarette ab. »Wann wolltest du mir sagen, wer du wirklich bist?«

3.
    Die Eroberer:
    Noch 54 Stunden
     
    Lan Meota war erschöpft. Er saß in einer Ecke ihres engen Ausweichquartiers, atmete rasch und stierte blicklos vor sich hin. Toio Zindher reichte ihm ein Heißgetränk und half ihm, die ersten Schlucke zu nehmen.
    Satafar achtete nicht weiter auf die beiden. Er zappte durch die Trivid-Nachrichtensender. Die weniger seriösen verbreiteten Panik, während die Qualitätsprogramme zu Besonnenheit aufriefen.
    »Die Behörden wissen rein gar nichts über uns«, sagte Satafar nach einer Weile und schaltete den Empfänger aus.
    »Das wird sich rasch ändern.« Toio ließ von Lan ab und setzte sich Satafar gegenüber auf das schäbige Sofa. »Wir haben einen Unsterblichen getötet und einen anderen entführt – und das auf Terra. Wir dürfen die Menschen keinesfalls unterschätzen.«
    »Das werden wir ganz gewiss nicht. Aber wir dürfen auch nicht den Fehler begehen, in Ehrfurcht zu erstarren. Wir müssen in Bewegung bleiben. So, wie Trelast-Pevor es uns geraten hat.«
    Satafar sah fasziniert zu, wie die Frau ihre Ausrüstung ablegte, Stück für Stück, und die einzelnen Gegenstände vor sich in Reih und Glied auslegte. So, wie sie es immer tat. Toio überprüfte sorgfältig das Energiepak ihrer Schusswaffe Marke Gaston und dockte ein winziges Messgerät an, das die geringsten Schäden melden und eine Feinjustierung des intelligenten Waffenlaufs vornehmen würde. Dann kümmerte sie sich um Schutzschirm, Camouflage-Anzug, die Mikropositronik sowie die Spiegelbrille, an der einige Blutflecken klebten.
    Lan Meota kam zu sich. Er stand torkelnd auf und trat zu ihnen.
    »Ist Bostich versorgt?«, fragte Satafar.
    »Gemäß Trelast-Pevors Plan.« Lan räusperte sich. »Er ist so gut wie unauffindbar.«
    »Ausgezeichnet.«
    »Er hilft uns noch dieses eine Mal«, meinte Toio. »Was aber wird in
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