Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR 2701 – Unter der Technokruste

PR 2701 – Unter der Technokruste

Titel: PR 2701 – Unter der Technokruste
Autoren: Christian Montillon
Vom Netzwerk:
jede Rückkehrmöglichkeit abschnitten.
    Perry Rhodan löste die Selbstvernichtung mit einem gerafften Impuls aus, sandte die Bestätigung durch seinen persönlichen Hochsicherheitskode hinterher. Eine Serie von Detonationen donnerte an der Absturzstelle.
    Kurz schloss Rhodan die Augen. »Und jetzt setzen wir Toufecs Plan in die Tat um.«
    »Ist mir da etwas entgangen?«, fragte Shanda.
    Rhodan grinste schmallippig. »Wir warten.«
     
    *
     
    Und nun schaute Perry Rhodan auf das Meer ohne Wasser.
    Die feindlichen Beiboote waren mittlerweile ebenso wie das größere Schiff abgezogen. Offenbar hielten die Fremden die Eindringlinge für tot; verbrannt und gestorben in den Trümmern der STARDIVER.
    Toufec hatte betont, dass er aus Pazuzus Nanogenten-Material einige winzige Beobachtungssonden geformt hatte – fliegende Augen, wie er sie nannte. Demnach waren die Unbekannten tatsächlich weggeflogen, beobachteten das Gebiet nicht länger. Dennoch hatten sich Rhodan und seine drei Begleiter in der Schutzhülle weit von der Absturzstelle entfernt.
    Und nun waren sie abgeschnitten. Gestrandet. Verloren. Pazuzu vermochte viel, aber kein Raumschiff zu formen, das sie von Luna hätte wegbringen können. Zumal das nicht ihr Ziel sein konnte.
    Sie waren auf dem fremdartig gewordenen Mond; nun hieß es, Informationen zu sammeln, zu beobachten und zu lernen. Sie wussten nichts über ihre Umgebung. Für Rhodan war das keine prinzipiell neue Situation, er konnte damit umgehen. Nur dass es ihm mitten in der Heimat so erging, verwirrte ihn. Er fühlte sich, als habe jemand ein Stück seines Herzens herausgerissen.
    Pazuzu hatte die Hülle inzwischen wieder aufgelöst. Die vier Besucher auf dem Mond trugen ihre SERUNS. Für Perry Rhodan, Shanda Sarmotte und Toufec war das eine gewohnte Situation; nicht so für Fionn Kemeny. Er sah nervös aus. Und mehr als das.
    »Ich weiß«, sagte Rhodan, »dass du uns nur begleitet hast, um ...«
    »Entschuldige, wenn ich dich unterbreche«, sagte Kemeny. »Aber ich weiß, was jetzt kommt. Ihr seid kampferfahren, ich nicht. Ich bin nur der Techniker, der an der Mission der STARDIVER teilnimmt, um den Antrieb eines experimentellen Schiffes zu überwachen und im Praxistest Erfahrungen zu sammeln. Der, der nicht gewohnt ist, einen SERUN zu tragen. Der, der als schwächstes Glied in der Kette als Erster die Nerven verlieren wird und ...«
    »Falsch«, unterbrach Rhodan den Redeschwall, als Kemeny Luft holte.
    Solche Reden durfte er erst gar nicht zulassen. Jeder von ihnen war auf jeden anderen angewiesen, wenn sie bestehen und überleben wollten. Und das wollte er.
    »Du bist nicht nur der Techniker«, stellte Rhodan klar. »Wir haben dich nicht mitgenommen, weil uns keine andere Wahl geblieben ist, sondern weil wir es so wollten. Und hör auf, dich schlechtzumachen und runterzu...«
    »Gut«, unterbrach Fionn Kemeny nun seinerseits Rhodan mitten im Wort. »Es ist nur ... Meine Nerven liegen tatsächlich blank, versteht ihr? Ich komme mir vor wie Aagenfeldt. Du erinnerst dich gewiss noch an ihn?« Er kaute auf seiner Unterlippe. »Es geht mir an die Nieren, dass wir gestrandet sind und keine Ahnung haben, was auf uns zukommt. Ja, dieses ganze Technogeflecht fasziniert mich, aber seit dem Angriff habe ich einfach nur Angst.«
    »Verstehen wir alle«, versicherte Shanda. Toufec schwieg.
    Rhodan blickte sich um. Sie waren dem Technogeflecht näher als je zuvor, genauer gesagt standen sie sogar darauf.
    Es fühlte sich nicht ... lebendig an, nicht spektakulär. Sondern einfach wie Metall, kalt und trostlos.
    Manchmal formten sich Teile des Technogeflechts um, in mehr oder weniger großer Entfernung. Aber es gab weder Arbeiter noch Roboter, noch sonstige Vorrichtungen, die das erledigten. Es schien ganz von allein zu geschehen.
    Perry Rhodan konnte nicht sagen, wie oft er Luna gesehen und sich dort aufgehalten hatte – er kannte den Mond. In- und auswendig sozusagen. Aber dies alles war fremd. Unendlich, unheimlich fremd, sodass der Anblick Rhodan bedrückte.
    Alles rundum war von den technischen Aufbauten verändert und überformt. Oft wiesen die Orter Hohlräume unter dem teils mehrschichtig übereinander liegenden Metall auf, dann wieder sah es aus wie eine winzig dünne Schicht direkt auf dem Mondboden, die jede noch so kleine Nuance, jeden Stein, ja jedes Staubkorn nachformte.
    Rhodan wusste zwar, dass es derselbe Himmelskörper war, so nah zu Terra, gewissermaßen fast ein Teil der Heimat – aber
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher