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PR 2701 – Unter der Technokruste

PR 2701 – Unter der Technokruste

Titel: PR 2701 – Unter der Technokruste
Autoren: Christian Montillon
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seine gebundene Rotation entspricht der Umlaufzeit von 27,3 Erdtagen.
    In lemurischer Zeit sollte der Mond ein Erholungszentrum für Künstler und Wissenschaftler werden. Im Jahr 49.988 v. Chr. bedeckte die Gartenstadt M'adun mit 1200 Kilometern Durchmesser die gesamte Fläche des Mare Imbrium (»Meer des Regens« oder »Regenmeer«). Der dafür zuständige Luna-Klub betrieb im Geheimen Zeitexperimente auf Luna.
    Zur Zeit des Solaren Imperiums wurde Luna 2045 bis 2325 nach dem Vorbild von Arkon III zu einer Rüstungsschmiede aufgebaut. Die Oberfläche war mit gigantischen Industriekomplexen bedeckt, sublunar reichten die Anlagen bis in viele Kilometer Tiefe. Dort wurden durch robotgesteuerte Werften Raumschiffe aller Art produziert.
    Im Jahr 1470 NGZ betrug die Gesamtbevölkerung des Erdmondes etwa 1,12 Milliarden.
     
    Luna; Siedlungen
    Die wichtigsten Siedlungen neben der Hauptstadt Luna City sind die Städte Luna Town I bis VI: sechs ähnliche Städte (Grundfläche jeweils rund 100 Quadratkilometer bzw. 11,25 Kilometer Durchmesser), die alle halb ins Mondgestein gebaut wurden und unter riesigen Kuppeln in praktisch unmittelbarer Nachbarschaft von Produktionsstätten liegen. Keine der sechs Städte hat einen echten Eigennamen, sie wurden lediglich durchnummeriert und dienten in der Hauptsache Technikern als Wohnraum, die in den umliegenden Werften und Anlagen arbeiteten.
    Die Hauptstadt Luna City liegt im 90 Kilometer durchmessenden Strahlenkrater Copernicus am Rand des Oceanus Procellarum (»Ozean der Stürme«) – hier befindet sich auch NATHANS zentrale Rechnereinheit.
    Die Stadt erstreckt sich nicht nur vollständig über den Kraterboden, sondern auch inner- und unterhalb der bis zu 5,6 Kilometer hohen Berge des Ringwalls, die weitgehend ausgehöhlt und ausgebaut wurden. Hinzu kommen die allgemeinen Subetagen, die sich nicht nur unterhalb des Kraterbodens, sondern auch im weiten Umkreis befinden und teilweise bis in Tiefen von 1500 und 2000 Metern reichen.
    Die Stadt wird von einem bis zu 200 Meter breiten Fluss durchflossen, dem Moon River. Der Moon River entspringt im Norden dem Sörgel-Reservoir, dem größten Wasserreservoir von ganz Luna.
    Nach rund 20 Kilometern zweigt zunächst ein Seitenarm nach Osten ab und speist einen mit maximal 50 Metern vergleichsweise tiefen künstlichen ovalen See (West-Ost-Ausdehnung 12,2 km, Nord-Süd-Ausdehnung 5,7 km), den Lake Huckleberry. Rundum wachsen nicht nur Heidelbeeren u. Ä., sondern es befinden sich dort auch viele Freizeitanlagen der Stadt.
    Vor dem Hyperimpedanz-Schock von 1331 NGZ wurde der Krater »nur« von einer abdichtenden und mit Luft gefluteten Prallfeldglocke überwölbt; zeitweise abgeschaltet, existierte sie bald darauf wieder – aus Sicherheitsgründen wurden jedoch bis ca. 1344 NGZ sämtliche Gebäude druckfest gestaltet und zusätzlich abgesichert sowie später der gesamte Kraterbereich überdies von einer dreischaligen klar durchsichtigen Panzertroplonkuppel überwölbt.
    Die innerste Kuppel erreicht eine lichte Höhe von 4000 Metern über dem Kraterboden und hat einen Durchmesser von 100 Kilometern, die folgenden haben 4200 und 4400 Meter Zenithöhe, erreichen allerdings einen Durchmesser von 102 bzw. 104 Kilometern.
     
    Technogeflecht
    Das fahlgrün leuchtende Technogeflecht bedeckt den gesamten Erdmond, dessen Anblick am Nachthimmel der Erde daher kränklich und trostlos wirkt. Das Technogeflecht bildet eine Schicht über der darunter liegenden Oberfläche und hat eine variable Dicke, die von einem nur dünnen Belag bis zu Hunderten und mehr Metern Dicke reicht.
    Das Technogeflecht ist insgesamt eine Mischung aus Panzer, Maschinenpark, Rüstung ... eben eine technische Schale. Alle genaueren Untersuchungsmethoden scheitern; man gewinnt nur einen optischen Eindruck von außen, mehr nicht.
    Etliche Bereiche des Geflechts wirken starr, wie seit ewigen Zeiten dort aufgetragen oder angebracht. Andere Regionen brodeln geradezu vor Aktivitäten, deren Art, Ursache und Zweck aber nicht klar werden – das Geflecht scheint sich dort umzuformen oder zu erweitern. Genaueres lässt sich von außerhalb nicht feststellen. Einige Baukomplexe könnten Fabrikationsanlagen enthalten, andere könnten Waffensysteme sein, Landeplätze oder Abschussrampen ...
    Alles ist von Technoaufbauten verändert, überformt. Vor allem bei der Thora-Werft gut sichtbar: Teilweise lagern sich unverständliche technische Gerätschaften auf den Außenhüllen an.

Der PERRY
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