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PR 2701 – Unter der Technokruste

PR 2701 – Unter der Technokruste

Titel: PR 2701 – Unter der Technokruste
Autoren: Christian Montillon
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und schloss sich.
    Kein Rauch mehr, kein Lärm, kein Feuerflackern. Stattdessen herrschte völlig klare Sicht.
    Toufec lächelte sie grimmig an. »Ich erledige das. Pazuzu erstellt gerade eine Deflektorhülle. Noch drei, zwei ... eins ... fertig. Wir sind energetisch tot und weg!«
    Ein Holo zeigte sie von außen: Pazuzus Hülle trieb über dem flammenden Loch in der Technokruste. Wer immer ihre Gegner sein mochten, sie würden sie nicht entdecken.
    Hoffentlich zumindest.
    Kemeny saß zusammengekauert auf dem völlig schwarzen, lichtlosen Boden. Das Gesicht verschwand fast komplett hinter seiner Hand; er rieb sich mit Daumen und Zeigefinger über die Helmscheibe. Was nichts anderes hieß, als dass er lebte.
    Sie hatten alle überlebt. Das war mehr, als Rhodan hatte hoffen können. Er atmete tief durch. Sehr gut. Nun hieß es, sich darauf zu konzentrieren, was als Nächstes kam.
    Im Holo beobachtete er, wie das große, rot leuchtende Kugelschiff in die Höhe stieg und seinem Blickfeld entschwand. Die Beiboote hingegen blieben. Sie kreisten über der Absturzstelle, gingen näher heran und suchten. Rhodan verfolgte es mit den Sensoren des SERUNS, die keine anmessbare Streustrahlung abgaben.
    Toufec verfolgte seinen Blick. »Sie werden uns nicht finden«, sagte er fast amüsiert. »Mach dir keine Sorgen.«
    »Sicher?«, fragte Kemeny, der sich offenbar genau die Sorgen machte, die Toufec erwähnt hatte und die Rhodan für sich erst gar nicht zuließ. Auf andere mochte es vielleicht kühl und abgeklärt wirken, doch Rhodan sah es als Notwendigkeit, einen klaren Kopf zu behalten. Diese Haltung hatte er in tausend und mehr Gefahrensituationen antrainiert.
    »Ja, Fionn. Ich bin sicher.« Toufec klang während dieser knappen Antwort nicht ganz so überzeugt, wie ihm wohl lieb gewesen wäre. »Zumindest ist es sicherer als das, was der SERUN uns zu bieten hat.« Unvermittelt schaltete er den Individualschirm seines Schutzanzugs ab, wohl um seinen Worten Nachdruck zu verleihen.
    Rhodan dachte kurz nach und handelte genauso. Es war gut, Vertrauen zu demonstrieren, und im Notfall würde sich der Schirm selbstständig wieder aktivieren.
    Noch scheute sich der Aktivatorträger, den notwendigen Funkimpuls zum Wrack der STARDIVER auszusenden. Er zögerte, weil er es einfach nicht wollte. Es war so endgültig. Aber ebenso unvermeidlich, wie er genau wusste. Dennoch suchte er nach einem Ausweg.
    »Kannst du irgendwelche Gedanken auffangen?«, fragte er Shanda.
    Sie grinste matt oder versuchte es zumindest. »Von den Besatzungen der Schiffe, die uns abgeschossen haben?« Shanda verzog schmerzhaft das Gesicht. Ein Blutstropfen rann von den Lippen über das Kinn. Sonst sah sie völlig unversehrt aus.
    »Du blutest«, sagte Rhodan.
    Kurz huschte Shandas Zunge über die Lippen. Den Blutstropfen fand sie nicht. »Als uns das Schiff unter dem Hintern explodierte, hab ich mich gebissen«, sagte sie. »Vergiss es.«
    Die Fremden kreisten derweil über den Trümmern der STARDIVER. Das vordere Teil des kleinen Schiffes, in dem sich auch die vier Besatzungsmitglieder aufgehalten hatten, lag halb in, halb auf dem dunklen Technogeflecht, das in alle Richtungen bis zum Horizont den Mond bedeckte. Es endete in einem glühenden, zerfransten, gigantischen Loch. Das kleine Schiff war etwa in der Mitte entzweigerissen worden, das hintere Ende ... verschwunden.
    Wenn Rhodan den unvermeidlichen Funkimpuls absandte, den Befehl zur Selbstvernichtung, würde dieser mit großer Wahrscheinlichkeit in der Zentrale ankommen und die endgültige Zerstörung in Gang setzen. Die Technologie der STARDIVER durfte ihren Feinden nicht in die Hände fallen.
    Tu es schnell!, dachte Rhodan. Ehe sie landen und einschleusen. Ehe du dort unten auch noch ein Massaker anrichten musst.
    Perry Rhodan schaute die Telepathin an. »Kannst du etwas espern?«, fragte er noch einmal.
    Shanda schüttelte den Kopf. »Keine Chance.«
    Fionn Kemenys Mundwinkel zuckten. »Und was tun wir jetzt?«
    Toufec sah geradeaus, doch er sah nicht aus, als würde er irgendetwas wahrnehmen. »Abwarten.« Er lächelte schmallippig. »Was sonst?«
    »Ich wüsste da etwas«, widersprach Kemeny. »Und du genauso, Perry. Richtig?«
    Rhodan nickte. »Wir zerstören die Reste der STARDIVER.«
    Kemeny sah zugleich zufrieden und entsetzt aus. Zufrieden, weil er als Wissenschaftler natürlich die Notwendigkeit sah, ihren Feinden keine technologischen Informationen zukommen zu lassen; entsetzt, weil sie sich damit
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