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PR 2692 – Winters Ende

PR 2692 – Winters Ende

Titel: PR 2692 – Winters Ende
Autoren: Leo Lukas
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aufschieben.«
    Yugen biss die Zähne zusammen, dass es knirschte. Seine Frau wusste ebenso gut wie er, dass er sich an den allerletzten Strohhalm klammern würde.
    »Mir schmeckt das nicht. Aber du hast gewonnen«, sagte er. »Aria und ich werden mitfliegen.«
    »Danke, Yugen.«
    »Nichts zu danken. Auf Saypor sehen wir weiter.«

1.
    Innen hui, außen pfui
    10. Januar 1470 NGZ
     
    Reginald Bull fühlte sich recht wohl in seiner Haut.
    Er hatte viel zu tun. Eine Konferenz jagte die andere. Das war stressig, aber allemal besser, als Däumchen zu drehen.
    Hurra, die Dinge waren in Bewegung! Und Bully desgleichen. Wie ein Irrwisch hetzte er von einem Besprechungsraum der Terranischen Residenz zum anderen, wo immer LAOTSE die nächsten Gesprächspartner für ihn versammelt hatte.
    Zum Fünfuhrtee war er mit Stariou Jalhay verabredet, dem Raumadmiral, der seine Flotte nahezu verlustfrei aus dem Weltenkranz-System zurück nach Hause gebracht hatte. Jalhay war ein heißer Kandidat für die Nachfolge von Liga-Verteidigungsministerin Vashari Ollaron, deren Aufgaben Bully nach ihrem bedauerlichen Tod einstweilen mit übernommen hatte. Um die anstehende Neubesetzung des Postens ging es allerdings nicht in erster Linie.
    »Ich habe deinen Abschlussbericht mit Vergnügen gelesen«, sagte Bull. »Insbesondere die Passagen über das Ablenkungsmanöver, mit dem ihr Toufecs Team die unbemerkte Landung auf Pareezad ermöglicht habt, und letztlich die Ausschaltung Paichanders. Eine vorbildliche Aktion, die ihren Platz im Lehrbuch verdient hat.«
    »Dein Lob ehrt mich, Resident, aber es gebührt nicht mir, sondern Major Lilith Karsmaq.«
    »Der Kampfdämonin.« Bully schmunzelte. »Ich weiß schon, dass sie es war, die diesen Scheinangriff entworfen und auch an vorderster Front koordiniert hat. Gleichwohl zeichnet einen guten Kommandeur aus, dass er unter zahlreichen Optionen die richtige wählt. Nicht mehr und nicht weniger als das hast du getan. Der ideale Mittelweg zwischen Besonnenheit und Wagemut ist oft ein schmaler Grat.«
    Jalhay zog eine Augenbraue hoch. »Mir drohen also keine Beschwerden des Verteidigungsbeirats wegen der hohen Materialeinbußen?«
    »Weil das Manöver einundzwanzig ferngesteuerte Jagdkreuzer gekostet hat? Die sind, meiner bescheidenen Meinung nach, allemal leichter zu verschmerzen als der Tod eines einzigen Raumsoldaten. – Was hältst du generell von der Neuauflage des HOST/REMOTE-Konzepts?«
    Der Flottenadmiral, ein gut zwei Meter großer Klotz von Mann, wiegte den kolossalen Kahlkopf. »Obwohl sich das System bewährt und Major Karsmaq ihre Feuertaufe exzellent bestanden hat, bin ich nicht restlos überzeugt. Mir laufen zu viele Fäden bei einer Person zusammen. Was ist, wenn sie ausfällt oder beispielsweise parapsychisch beeinflusst und umgedreht wird?«
    »Dann haben wir plötzlich eine fünfte Kolonne mitten in unserer Schlachtordnung. Exakt meine Bedenken.« Bully nippte am Tee, sah auf die Uhr und wechselte das Thema. »Du hast angefragt, ob dein Kontingent wieder in die Mobile Einsatzflotte Sol eingegliedert und auf die früheren Positionen aufgeteilt werden soll.«
    Jaray nickte knapp. »Unsere Mission ist beendet.«
    »Richtig. Es könnte jedoch sein, dass dein eingespielter Verband inklusive des Flaggschiffs SENCO AHRAT bald wieder benötigt wird, und zwar an anderem Ort als im Solsystem.«
    Vor Ort war vorläufig Frieden eingekehrt. Die Flotte der 40.000 Zapfenraumer stellte keine Bedrohung mehr dar. Bis auf wenige Schiffe war sie ins Weltenkranz-System verlegt worden, wo sie die 20.000 bereits zuvor dort stationierten Einheiten ergänzte. Sehr zu Bullys Freude – obwohl die Sayporaner, Fagesy, Xylthen und Dosanthi nunmehr als Verbündete galten, musste er sie nicht in so großer Menge vor seiner Haustür haben.
     
    *
     
    Im Solsystem verblieben waren von der 1. Mobilen Kampfflotte der Liga Freier Terraner 1500 Raumer der QUASAR-Klasse und vom 1. Mobilen Geschwader der Sonderflotte ENTDECKER 300 Raumer der SATURN-Klasse.
    Für momentan vollkommen ausreichenden Schutz sorgten außerdem 300 Superschlachtschiffe der NEPTUN-Klasse, 600 Schlachtschiffe der APOLLO-Klasse, 1000 Schlachtkreuzer der MARS-Klasse, 1300 Schwere Kampfkreuzer der PLUTO-Klasse, 5000 Schwere Kreuzer der MINERVA-Klasse und 9000 Leichte Kreuzer der MERKUR-/DIANA-Klasse, die alle der Wachflotte Solsystem zugerechnet wurden.
    Hinzu kamen 1000 Fragmentraumer der Posbis, die 2000 Schiffe der Nachschub-/Log-Trans-Klasse, die
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