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PR 2679 – Der Herr der Gesichter

PR 2679 – Der Herr der Gesichter

Titel: PR 2679 – Der Herr der Gesichter
Autoren: Marc A. Herren
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Wasserwelt, hatten nie Vorkehrungen getroffen, sich zu schützen. Sie hatten keine Chance gegen ihn.
    Der Hunger wuchs, während er fraß, während das Leben der intelligenten Pflanzen in ihn strömte.
    Als das letzte Riff ausgekostet und der letzte Lebensimpuls aus den Wurzeln gesaugt war, beendet QIN SHI sein Werk.
    Neue Energie brandete in ihm.
    Er tauchte aus dem Planeten auf, trieb durch die Galaxis. Aber das Gefühl der Sättigung verlor sich rasch. Bald wurde QIN SHI bewusst, dass er weiterfressen musste, wenn er bei Kräften bleiben wollte.
    Die Erkenntnis weckte Angst in ihm. Er hatte das Leben eines ganzen Planeten in sich aufgenommen, aber der Effekt verflüchtigte sich schneller, als er einen neuen Planeten finden und sich an ihm laben konnte.
    Als einzige Alternative blieb ihm der Schlaf. Eine schlechte Alternative, zögerte sie doch das Problem nur hinaus, anstatt dass sie es löste.
    Er musste einen Weg finden, wie er größere Mengen fressen konnte. Oder ...
    QIN SHI kam eine Idee.
    »Wörgut Gooswart«, sagte er zum Sprecher der Oraccameo-Gesichter, »du hast von den Lebenskraft-Kollektoren gesprochen, den Weltengeißeln.«
    »Das habe ich, Herr.«
    »Was ist mit ihnen geschehen?«
    »Nichts ist mit ihnen geschehen. Sie haben ihren Dienst getan.«
    »Sie existieren noch?«
    »Ja, sie existieren noch.«
    QIN SHI machte sich auf den Weg zurück zu der Stelle, an der er geboren worden war. Die Kollektoren trieben verlassen im Weltraum. Die Besatzungen hatten sie aufgegeben.
    QIN SHI überlegte.
    Mit den Weltengeißeln besäße er das perfekte Instrument. Während er sich dem Schlaf hingab, würden sie von Planet zu Planet ziehen und Leben sammeln, sodass er fressen konnte, sobald er erwachte.
    Zeit spielte dabei keine Rolle. Je länger er schlief, desto reichhaltiger würde das Leben sein, das auf ihn wartete.
    »Du benötigst ein Volk, das für dich tätig ist, während du schläfst«, sagte Wörgut Gooswart.
    »Die Oraccameo?«, fragte QIN SHI lauernd. »Ist es das, was du mir vorschlägst? Dass ich die versprengten Reste meines Ursprungsvolkes suche und es mir untertan mache?«
    Der Herr der Gesichter las in den Gedanken des Sprechers, dass er dies nicht wollte.
    »Weshalb sollte ich nicht mit den restlichen Oraccameo zusammenarbeiten?«, fragte er. »Dann hätten sie ebenso die Chance wie du, am Ende ihres körperlichen Lebens in mir aufzugehen. Bereust du es, Teil von mir geworden zu sein?«
    Wörgut Gooswart gab sich alle Mühe, seine Gefühle vor QIN SHI zu verstecken. Ein bemitleidenswerter und vergeblicher Versuch.
    »Du benötigst ein anderes Volk«, beeilte sich Gooswart zu sagen, »eines, das die Geißeln und die andere Infrastruktur, die du dir wirst aufbauen müssen, verteidigen kann.«
    »Und wer soll das sein? Kannst du mir das sagen?«
    Wörgut Gooswart konnte es nicht.
    QIN SHI forschte in den Gedanken der Gesichter, bis er Informationen über ein junges, aufstrebendes Volk fand, das sich Xylthen nannte.
    Der Herr der Gesichter machte sich auf den Weg. Eine Raumstation gab ihm genügend Nahrung, um das Volk in der Teilgalaxis Dosanta aufzuspüren.
    QIN SHI sah sofort, dass die Xylthen außerordentlich gute Diener abgeben würden. Sie waren intelligent und hatten den Willen, ihr kleines Dreisystemreich zu erweitern. Ihr kräftiger Körperbau würde ihnen zudem die Voraussetzungen geben, über schwächere Wesen wie die Oraccameo zu herrschen.
    Er griff nach dem Planeten Xylth, versank in den Gedanken des obersten Heerführers Hirawat.
    »Ich bin dein Herr«, sagte er. »Knie nieder und unterwirf dich mir!«
    Zu QIN SHIS Verwunderung reagierte der Mann nicht auf die Art, wie er es erwartet hatte. Hirawat gab einen scharfen Laut von sich, worauf im ganzen Führungsquartier Sirenen erklangen. Bevor QIN SHI verstand, was der Xylthe im Begriff war zu tun, hatte dieser die Befestigungsnadel eines Ordens ausgezogen und sie sich in den Hals gerammt.
    Zuckend fiel der Körper des Xylthen in sich zusammen.
    QIN SHI zog sich aus den Gedanken des Heerführers zurück.
    Er sah, wie Mediziner herbeieilten und den Xylthen behandelten. Hirawat hatte sich mit dem Gift Zeit gekauft. Im handlungsunfähigen Zustand und dank des Nervengifts an der Schwelle zum Tod, war er für jeden potenziellen Entführer wertlos.
    QIN SHI verließ das Führungsquartier.
    Was hatte er falsch gemacht? Weshalb hatte sich der Heerführer seiner Macht nicht untergeordnet?
    »Körperliche Lebewesen sind verunsichert, wenn jemand
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