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Port Vila Blues

Port Vila Blues

Titel: Port Vila Blues
Autoren: Gary Disher
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Wyatt.
    In einem Winkel des Hauses fand er De Lisles Arbeitszimmer. Das Fenster ging auf den Hafen hinaus. Hinter einem Gemälde an der Wand befand sich ein offener Safe. Er war leer. Wyatt durchstöberte De Lisles Schreibtisch. Die Papiere für die Yacht lagen in der untersten Schublade, sie waren auf den neuen Namen ausgestellt. De Lisle hatte bereits alles parat gehalten, um sofort abhauen zu können. Es gibt keinen Grund, dachte Wyatt, warum ich nicht auch damit durchkommen sollte.
    Er ging zur Yacht zurück. Liz Redding stand in der kleinen Kombüse, wusch sich das verkrustete Blut von der Nase, tupfte Salbe auf ihre offenen Wunden und untersuchte die Blutergüsse an ihrem Körper. Er berührte sie. Als sie seine Berührung spürte, stieß sie einen tiefen Seufzer aus, als habe Wyatt sie von einer schweren Last befreit. Sie drehte sich um zu ihm. »Ich glaube kaum, dass ich fit genug bin, um irgendwelche Seile einzuholen.«
    Wyatt drückte sie hinunter auf die Sitzbank. »Ruh dich aus.«
    Er machte das Schiff los, startete den Hilfsmotor und steuerte die Yacht vom Pier hinaus aufs offene Meer. Wie immer kannte er die Gefahren.
    Falls die Wellen sie nicht verschlangen oder Patrouillenboote sie am Morgen stoppten, war da immer noch das weite Land im Westen, wo er ein Killer war und ein Dieb und Liz Redding ein Cop. Das mussten sie zwischen sich ausmachen. Sie hatten etliche Tage Zeit dafür. Und wenn es sein musste, hatte auch er etliche Tage Zeit, um einen Trennungsstrich zu ziehen zwischen sich und den Juwelen auf der einen Seite und Liz Redding auf der anderen. Im Licht des Mondes ertappte er sie dabei, wie sie ihn anstarrte. Da war weder Berechnung noch Vertrauen, noch Dankbarkeit, sondern nur die Erkenntnis, dass sie jetzt einander brauchten, und das war eine ganze Menge. Jedenfalls sah Wyatt das so.

Impressum

    1. Auflage 2013

    Pulp Master eBook ISBN 978-3-927734-70-8
    Pulp Master Printausgabe ISBN 978-3-927734-34-0

    Alle Rechte vorbehalten
    Copyright © 2013 by Frank Nowatzki
    Copyright © 1995 by Garry Disher
    Gespendet von Fredikruger

    www.pulpmaster.de

Zum Autor

    Garry Disher wurde 1949 im Süden Australiens geboren und wuchs auf einer Farm auf. Auf sein Konto gehen preisgekrönte Kinderbücher, klassische Romane, Sachbücher und Crime Fiction. Hierzulande gelang ihm mit Letzterem auf Anhieb der Durchbruch: Sein Romandebüt GIER um den Berufsverbrecher Wyatt wurde 2000 mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet, genauso wie 2002 sein erster Polizeiroman DRACHENMANN. Zuletzt erschien: DIRTY OLD TOWN. Garry Disher lebt mit seiner Familie auf der Mornington Halbinsel.

    Garry Dishers Wyatt-Romane im Überblick:
    Gier
    Dreck
    Hinterhalt
    Willkür
    Port Vila Blues
    Niederschlag
    Dirty Old Town

    Zu den Übersetzern

    Ango Laina (Heinz-M. Vogel), geboren 1947 in Faßberg (Celle). Er ist Buchhändler, Diplomdesigner und studierte Ägyptologie, Iranistik, Klassische Archäologie und Finnougristik in Hamburg. Er schrieb Feuilletons und Kritiken für den Rundfunk und veröffentlichte in Zeitschriften und Anthologien. Seit Ende der 80er Jahre arbeitet er auch als Übersetzer für Englisch, Französisch, Ungarisch.

    Angelika Müller, geboren 1954 in Berlin, Magister in Germanistik und Politologie, zeichnet seit 1988 als Lektorin und Übersetzerin für die Reihe Pulp Master verantwortlich und lässt sich von Rammstein und Velvet Underground inspirieren.

    Pulpmaster Backlist

    L.R. Carrino – Der Verstoß
    „Hardboiled trifft Hardcore.“ Tagesspiegel

    Dave Zeltserman _ Paria
    „Brillanter neo-noir“ WDR5

    Jim Nisbet – Tödliche Injektion
    „grausame Poesie von einem der ganz Großen.“ Buchkultur

    Rick DeMarinis – Götterdämmerung in El Paso
    „Ein großer amerikanischer Erzähler!“ BR

    Buddy Giovinazzo - Cracktown
    „ein radikales Buch“ literaturkurier

    Angelo Petrella – Nazi Paradise
    „Memoiren eines Neofaschisten“ Krimiwelt-Bestenliste

    Jim Nisbet – Dunkler Gefährte
    „eine literarische Lehrstunde in Dramaturgie“ Berliner Zeitung

    Thor Kunkel – Kuhls Kosmos
    „ein Werk der Nostalgie“ SZ

    Buddy Giovinazzo – Piss in den Wind
    „der beste Titel des Jahres“ TAZ

    Paul Freeman – Laster und Tugend
    „Ausbeuten und Ausgebeutet werden.“ Watching the detectives

    Gerald Kersh – Ouvertüre um Mitternacht
    „Hitler, Freud, Sadomaso und wirre Träume“ Financial Times

    Garry Disher – Niederschlag
    „schonungslos und bewegend“ 3Sat

    Rick deMarinis –
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