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Ponyhof kleines Hufeisen - 07 - Babuschka bleibt bei uns

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 07 - Babuschka bleibt bei uns
Autoren: Andrea Pabel
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den anderen auf die Weide möchte?“
    „Weiß ich nicht“, meinte Stefan. „Zuerst muss sie sich hier eingewöhnen. Vergiss nicht, dass sie reine Stallhaltung gewöhnt ist. Auf vielen Rennbahnen kommen die Pferde gar nicht auf die Weide, sondern stehen im Stall, wenn sie nicht trainiert werden. Es gibt natürlich auch Ausnahmen, aber in der Regel werden Rennpferde im Stall gehalten.“ „Babuschka wird es hier bestimmt gefallen, meinst du nicht?“
    „Ich hoffe es“, sagte Stefan. „Jetzt muss ich nach Moritz schauen. Seit Volker den Elektrozaun installiert hat, ist er nicht mehr ausgebrochen. Mal sehen, wie’s ihm geht.“
    Während Stefan den Zaun überprüfte, ging Sabine zu Wolkenmähne hinüber. Die braune Stute hob den Kopf und wieherte leise, als Sabine zu ihr kam. Das Mädchen strich ihr zärtlich den silberhellen Stirnschopf zur Seite und kraulte Wolkenmähne zwischen den Ohren. Das hatte sie besonders gern. Die hübsche Islandstute genoss die Zuwendung des Mädchens, sie senkte den Kopf und entspannte sich genüsslich. Sabine atmete den würzigen Geruch der Pferde ein, den sie über alles liebte, und ließ die Hände über Wolkenmähnes Fell gleiten.
    Stella lag im Gras und döste. Das Fohlen war in den letzten Wochen gewachsen und viel kräftiger geworden. Sicher trug auch das Spiel mit Moritz zu ihrer guten Entwicklung bei. Die wilden Jagden über die Koppel kräftigten die Muskeln, stärkten Herz und Lungen und waren besonders für das Sozialverhalten der Pferde gut.
    Sabine legte den Kopf an Wolkenmähnes Hals und schloss die Augen. Es war schön, sich an den warmen Pferdekörper zu lehnen und der geliebten Stute so nah und so vertraut mit ihr zu sein. Sabine spürte den Atem des Pferdes und drückte ihr Gesicht eng an die dichte Mähne. Endlich richtete sie sich auf und verabschiedete sich von ihren Lieblingen. „Bis morgen“, sagte sie leise und klopfte der braunen Stute den Hals.
    Wolkenmähne prustete wie zur Antwort und begann wieder zu grasen.

Ein Rennpferd und ein Ziegenbock
    Endlich war es soweit! Heute Nachmittag sollte Babuschka ankommen. Fast alle Kinder, die auf dem Ponyhof ritten, wollten Babuschkas Ankunft miterleben. Schließlich kam nicht alle Tage ein Traber auf den Hof.
    „Schade, dass wir Babuschka nicht reiten können“, meinte Franz, der sich das Warten damit vertrieb, auf einem Grashalm zu blasen. Das gab einen lauten, kreischenden Ton, der sogar Stefan nervte, der sonst viel Geduld mit Franz hatte.
    „Kannst du das nicht lassen?“ fuhr er den Jungen an.
    „Du immer mit deinem Rennen!“ sagte Marei vorwurfsvoll zu ihrem Bruder Franz.
    Jeder auf dem Ponyhof kannte die Vorliebe des Jungen für den Renngalopp. Wann immer Franz konnte, ließ er seinem Lieblingspferd Lauser die Zügel und galoppierte davon. Er war dabei schon in gefährliche Situationen geraten und auch vom Pferd gestürzt. Selbstverständlich hatte Cornelia ihm dieses Losrasen streng verboten und Franz hielt sich mittlerweile auch an die Vorschriften der Reitlehrerin. Aber beim Gedanken an ein Rennpferd ging seine Phantasie wieder mit ihm durch.
    Schon sah er sich im Sattel eines schlanken Vollblüters sitzen und in fliegendem Galopp über die Ziellinie schießen.
    „Außerdem ist Babuschka kein Reitpferd“, fuhr Stefan fort. „Sie ist ihr Leben lang nur auf der Rennbahn vor einem Sulky gegangen. Etwas anderes kennt sie nicht.“
    „Was ist ein Sulky?“ fragte Anna, Franz und Mareis jüngere Schwester, mit großen Augen.
    „Ein ganz leichter zweirädriger Wagen“, erklärte Stefan. „Er wird bei Trabrennen benutzt.“
    „Schaut mal, da vorn kommen sie!“ rief Katrin plötzlich und zeigte aufgeregt zur Landstraße. Und tatsächlich: Langsam bog ein Jeep mit einem Pferdehänger von der Straße ab und fuhr den Weg zum Ponyhof Kleines Hufeisen hinauf.
    Janosch schlug an und lief dem Wagen entgegen.
    Cornelia kam aus dem Haus und pfiff ihren Hund zurück.
    Der Wagen rollte in die Einfahrt und kam im Hof zum Stehen. Aus dem Hänger drang schrilles Wiehern, die Kinder hörten Hufe poltern, dann war das Meckern einer Ziege zu hören. Der Bock!
    „Das muss Rasputin sein“, meinte Katrin und stellte sich auf die Zehenspitzen, um besser zu sehen.
    Paula Witt stieg aus und dann sprang ein junger Mann aus dem Jeep. Er war etwa in Stefans Alter, trug Jeans und ein kariertes Hemd und sah sich neugierig um.
    „Das ist Matthias Heise“, stellte Paula Witt den jungen Mann vor. „Er ist Pferdepfleger in
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