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Ponyhof kleines Hufeisen - 07 - Babuschka bleibt bei uns

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 07 - Babuschka bleibt bei uns
Autoren: Andrea Pabel
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Mähne durch den Hof.
    Cornelia setzte sich mit der Besucherin auf die Bank neben der Haustür. „Wie gefällt Ihnen der Ponyhof?“ fragte sie lächelnd.
    „Gut!“ Frau Witt nickte. „Es ist eine Wohltat, so eine gepflegte und pferdefreundliche Anlage zu sehen. Man spürt, mit wie viel Liebe Sie die Tiere hier versorgen.“
    „Was für ein Pferd möchten Sie bei uns einstellen?“ wollte Cornelia wissen.
    „Eine frühere Traberstute“, sagte Frau Witt ernst. „Es ist eine traurige Geschichte.“ Sie begann zu erzählen.
    Ihr Mann war früher Trainer auf der Trabrennbahn Etterschalk gewesen, daher kannte sie die Verhältnisse dort und auch die Pferde. „Nach dem Tod meines Mannes vor einigen Jahren stand für mich fest, dass ich weiter mit Pferden leben wollte“, erzählte Frau Witt. „Sie kennen das ja, es ist das Leben, und man kann letzten Endes ohne die Pferde nicht mehr sein. Ich habe es versucht, eine ganze Weile sogar. Bis dann Harald, ein alter Freund von der Rennbahn, anrief. Er erzählte mir, dass Babuschka zum Metzger kommen sollte. Wir kannten Babuschka schon als Fohlen. Als Zweijährige lief sie allen davon und gewann in den großen Rennen eine Menge Geld. Dann wechselten Besitzer und Trainer und Babuschka wurde gnadenlos überfordert, bis ihre Sehnen und Gelenke nicht mehr mitmachten. Chronische Sehnenscheidenentzündung auf der Vorderhand lautete die Diagnose. Nach jedem Rennen stand sie mit dicken Beinen im Stall und nur mit scharfen Medikamenten konnte man Babuschka wieder so hinkriegen, dass sie ein bisschen trainieren und das nächste Rennen laufen konnte. Aber irgendwann ging eben auch das nicht mehr. Der Tierarzt sagte, dass nun endgültig Schluss sei. Die Stute hielte nicht ein einziges Rennen mehr aus. Dabei ist sie erst sechs Jahre alt und dürfte noch ein Jahr lang laufen. Erst mit sieben haben die Stuten das Alter zum Aufhören erreicht.“
    „Und da haben Sie die Stute gekauft?“ fragte Stefan, der ruhig zugehört hatte.
    „Ich konnte nicht anders. Natürlich haben sich manche Leute darüber gewundert, aber das macht
    nichts.“ Sie zog einen Briefumschlag aus der Tasche und öffnete ihn. Als erstes zeigte sie das Foto einer Rappstute, die im Renntrab vor einem kleinen Sulky ging. Das Pferd lief mit Scheuklappen und Rennausrüstung. Schaum flog von ihrem Maul, das Fell war nass geschwitzt, die schwarze Mähne flatterte im Wind. „Meine Güte, was sind das für Gänge“, rief Cornelia bewundernd.
    Paula Witt zeigte ihnen noch mehrere Fotos und einige Zeitungsberichte von Rennen, die Babuschka gewonnen hatte. Auch ein Foto von ihr als Jährling, mit langen hohen Beinen. „Babuschka soll es jetzt gut haben und sich erholen. Nach einer langen Pause wird man mit ihr wohl auch wieder fahren können, vielleicht einfach etwas spazieren fahren, weiter nichts. Ich möchte sie nicht in einen Stall mit Boxenhaltung stellen. Sie soll endlich wieder leben dürfen wie ein Pferd.“
    Cornelia nickte. Sie beriet sich kurz mit Volker, der soeben von der Koppel herauf kam und sich vorstellte. Dann sagten sie Frau Witt zu. „Kommen Sie bitte noch mit ins Büro“, bat Cornelia. „Dann können wir alle Einzelheiten, die Kosten und Versicherungsfragen besprechen.“
    „Da wäre nur noch eine Kleinigkeit“, sagte Paula Witt und räusperte sich heftig. „Es ist so - Babuschka kommt nicht allein!“
    „Wie meinen Sie das?“ Volker sah sie an. „Hat sie ein Fohlen?“
    „Ein Fohlen nicht, aber einen Ziegenbock!“ Frau Witt erklärte, dass der Ziegenbock Rasputin schon seit Jahren Babuschkas Stallgefährte war. Ohne ihn ging Babuschka nirgends hin. „Sie verstehen sicher, dass ich die beiden nicht trennen kann“, erklärte Frau Witt. „Darf Rasputin auch mitkommen? Haben Sie Platz für einen Bock?“
    „Ein Ziegenbock!“ Volker stöhnte. „Auch das noch!“
    „Aber Volker!“ Cornelia warf ihm einen entrüsteten Blick zu. „Hast du noch nie von Rennpferden gehört, die ein Pony, eine Ziege oder auch einen Hasen oder eine Katze als Stallgefährten haben? Das ist besser, als die Pferde ganz allein in der Box stehen zu lassen. Das kennt man in jedem Reitstall. Auch in den größten und bekanntesten Gestüten.“
    „Natürlich“, gab Volker zu. „Ein Hase wäre mir lieber. Ziegenböcke stinken nämlich meistens!“
    „Rasputin ist gar nicht so schlimm“, sagte Frau Witt. „Er ist ein pfiffiger Kerl, Sie werden ihn sicher mögen.“
    „Außerdem halten Ziegen Krankheiten im Stall
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