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Ponyhof kleines Hufeisen - 01 - Wolkenmaehne sucht Freunde

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 01 - Wolkenmaehne sucht Freunde
Autoren: Andrea Pabel
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Sattel!“ Sie schwieg einen Augenblick. „Sie ging ganz gut, ein bisschen schneller, als ich wollte. So verstört wie jetzt war sie aber nicht.“
    „Du wirst sehen, sie beruhigt sich schon wieder“, sagte Cornelia. „Auf alle Fälle ist sie ein sehr schönes Pferd mit guten Gängen! Schau, wie sie jetzt töltet!“ Bewundernd sahen alle zu der Stute hinüber.
    „Wie heißt sie eigentlich?“, wollte Sabine wissen.
    „Skyfaxa“, sagte Michaela nach kurzem Zögern.
    „Wie bitte?“
    „Skyfaxa“, wiederholte das Mädchen. „Das ist ein isländischer Name. Ich konnt’s mir auch erst nicht merken.“
    „Skyfaxa“, Cornelia sprach den Namen mit weichen, melodischen Lauten aus. „Wisst ihr, was das auf deutsch heißt?“
    Die Mädchen schüttelten den Kopf.
    „Wolkengrauc Mähne, oder Wolkenmähne!“ Das passte gut zu ihr, fand Sabine. Genau so sah ihre Mähne nämlich aus, wenn sie mit hoch erhobenem Kopf über die Koppel lief.
    „Wolkenmähne“, Michaela lächelte zum ersten Mal. „Das ist ein sehr schöner Name.“
    Sabine war sprachlos. Gerade hatte Cornelia ihr gesagt, dass Michaela seit Wolkenmähnes Ankunft vor zwei Tagen nicht mehr da gewesen war.
    Wie war das nur möglich! Wenn sie selbst ein Pferd bekommen hätte, wäre sie doch Tag und Nacht bei ihm gewesen, ob es ihr eigenes war oder ein Pflegepferd. Man war doch verantwortlich für ein Pferd!
    Cornelia zuckte die Achseln. „Die Eltern haben angerufen und gefragt, wie sich Wolkenmähne einlebt, aber das war’s dann auch schon!“
    „Sie hat sie nicht besucht?“ Sabine konnte es noch immer nicht glauben. Michaela hatte Wolkenmähne nicht begrüßt, sie nicht geputzt, ihr keine Möhren gebracht, die Hufe nicht ausgekratzt, sie hatte sich nicht mit ihr beschäftigt und war nicht mit ihr spazieren gegangen. Das konnte Sabine nicht verstehen. Da bekam ein Mädchen so ein wunderschönes Pferd und kümmerte sich dann nicht um das Tier.
    „Vielleicht braucht sie einfach Zeit“, versuchte Cornelia sie zu entschuldigen. „Immerhin hat Wolkenmähne ein ganz schönes Theater beim Ausladen gemacht. Und ich glaube, Michaela hatte Angst vor ihr!“
    „Na, wenn schon“, sagte Sabine ungehalten. „So ein Pferd braucht eben Zuwendung, jemanden, der es mag. Wolkenmähne ist ein kluges Pferd, das sieht man ihr doch von weitem an.“
    Nun lächelte Cornelia. „Du siehst ihr das von weitem an, na, und ich ehrlich gesagt auch, aber vielleicht empfindet Michaela das anders. Oder die Eltern haben keine Zeit, sie herzufahren, was weiß ich.“
    Sabine wusste nichts mehr zu sagen. Sie selbst hätte nichts davon abbringen können, sich um ein Pferd zu kümmern, das sie brauchte, da war sie sich sicher. Nur hatte sie eben kein Pferd, das sie brauchte. „Wo ist Wolkenmähne jetzt?“, fragte sie.
    „Bei den anderen auf der Weide. Gestern habe ich sie dazugelassen. Willst du dir nicht den Reitplatz mal anschauen? Jetzt ist er nämlich endlich fertig!“
    Aber Sabine hatte gar nicht richtig zugehört. „Meinst du, ich darf mal...?“, sagte sie ganz leise. Sie sah Cornelia an. „Irgendjemand muss sich doch um sie kümmern! Wenigstens putzen und nach den Hufen sehen.“
    „Na los!“, sagte Cornelia. „Das Halfter hängt in der Futterkammer links oben.“
    Nach einer halben Stunde kam Sabine zurück. Sie sah erhitzt aus, das Halfter hing über ihrer Schulter. Wolkenmähne hatte sich nicht einfangen lassen. Sobald sie sich ihr auf Reichweite genähert hatte, war sie davongelaufen. Offensichtlich hatte sic bisher keine guten Erfahrungen mit Menschen gemacht.
    Cornelia nahm ein paar Möhren und ging mit Sabine zur Koppel. Wolkenmähne schien sich wirklich nicht über Besuch zu freuen. Die Stute warf ihnen einen kurzen Blick zu und ging zügig zum anderen Ende der Koppel hinüber. Dafür kamen die anderen Pferde an den Zaun. Leise brummelnd reckte Glofaxi den weißen Kopf vor.
    Cornelia brach ein paar Stücke von den Möhren ab und warf sie ins Gras, damit alle etwas bekamen. Wolkenmähne stand unter den Obstbäumen. Sie sah herüber, aber sie rührte sich nicht von der Stelle. Cornelia steckte zwei Möhren in die Tasche und öffnete das Gatter.
    Schritt für Schritt bewegten sie und Sabine sich in Wolkenmähnes Richtung. Hoffentlich würde die Stute nicht in Panik geraten. „Sprich nicht laut!“, mahnte Cornelia. „Und keine heftigen Bewegungen!“ Sabine nickte stumm.
    Bis auf wenige Meter hatten sie sich der Stute nun genähert. „Stehen bleiben!“,
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