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Ponyhof kleines Hufeisen - 01 - Wolkenmaehne sucht Freunde

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 01 - Wolkenmaehne sucht Freunde
Autoren: Andrea Pabel
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Kälte. Cornelia war halbwegs zufrieden mit den Reitkünsten der beiden Mädchen. Aber sie würden noch einiges lernen müssen, sagte sie schließlich.
    Katrin war ungewöhnlich still. Ob sie vielleicht gar nicht die Isländer reiten wollte, ging es Sabine durch den Sinn. Sie jedenfalls war schon richtig aufgeregt vor dem Ritt. Sabine durfte Skjoni nehmen, Katrin bekam den braunen Sörli, und Cornelia ritt Glofaxi. Endlich saßen sie auf und schlugen den Waldweg zum Bärensee ein.
    Nach ein paar Metern zwinkerte Cornelia Katrin zu. „Na, wie fühlst du dich auf einem so kleinen Pferd?“
    „Ziemlich ungewohnt“, gab Katrin zu. „Mir ist, als ob meine Beine am Boden schleifen würden!“
    „Keine Angst, das werden sie nicht tun. In Island reiten große, schwere Männer auf diesen Pferden, und das ist ganz normal. Islandpferde sind sehr ausdauernd und belastbar!“
    Die drei ritten eine Weile schweigend. Sie hörten nur das Trappeln der Hufe, das Knirschen des Leders und das Kauen der Pferde am Gebiss.
    „Können wir einmal diese Gangart ausprobieren - den Tölt?“, fragte Katrin nach einer Weile.
    „Machen wir“, Cornelia nickte. „Dort vorn töl-ten wir los. Sitzt tief ein und haltet die Pferde in leichter Anlehnung am Zügel - ja, so ist es richtig!“
    Sabine wartete auf das Geworfenwerden, wie sie es vom Traben auf Großpferden kannte, aber stattdessen begann der Sattel unter ihr nur leise zu vibrieren.
    „Eins, zwei, drei, vier, eins, zwei, drei, vier... Spürt ihr den Takt?“, rief Cornelia. „Nicht zu schnell! Das hat Zeit!“
    Aber dann wurde Skjoni doch schneller. Sabine hatte das Gefühl zu schweben; sie wurde nicht geschüttelt, sondern saß ganz ruhig im Sattel. Skjonis Mähne flog im Wind, und seine kräftigen Hufe schlugen einen leisen Viertakt auf dem Waldboden.
    „Das ist ja wunderbar!“, rief Katrin auf einmal. „Viel bequemer als Trab! Tch sitze wie im Sessel! Dass man so bequem reiten kann, hätte ich mir nie träumen lassen!“
    Nach einer Stunde kamen die drei auf den Hof zurück. „Na, hat es euch Spaß gemacht?“, wollte Cornelia wissen.
    Die beiden Freundinnen hatten rote Wangen vor Begeisterung.
    „Und wie!“, rief Sabine.
    „Mir auch“, Katrin nickte. „Ich hätte nie gedacht, dass Isländer so flott gehen können, obwohl sie so klein sind!“ Sie streichelte Sörlis Hals.
    Cornelia lobte die beiden für ihren guten Sitz. Sie erklärte ihnen einiges, das sie anders machen sollten, aber im Allgemeinen war sie zufrieden mit ihnen.
    „Darf ich wiederkommen?“, fragte Sabine.
    „Aber sicher“, Cornelia nickte. „Wenn du magst, kannst du mir morgen nach der Schule beim Ausmisten helfen. „Stallhelfer sind immer willkommen!“
    Sie sattelten die Pferde ab, putzten sie und brachten sie auf die Koppel.

Wolkenmähnes Ankunft
    „Katrin hatte heute keine Zeit“, erklärte Sabine, als sie am nächsten Nachmittag auf den Hof kam. Vielleicht hat sie auch nur keine Lust, auszumisten, dachte sie, aber das behielt sie für sich. Sabine kannte ihre Freundin: Katrin ritt lieber, als im Stall mitzuhelfen. Aber Cornelia würde das bestimmt noch selbst merken.
    „Na, da verpasst sie die Ankunft unseres ersten Pensionspferdes“, sagte Cornelia nur. Sie griff nach der Mistkarre.
    „Wirklich? Schon wieder ein neues Pferd?“, rief Sabine aufgeregt.
    „Stimmt, aber diesmal ist es ein Privatpferd, keines für den Reitstall!“
    „Doch nicht etwa ein Großpferd?“ Sabine lachte.
    „Nein“, Cornelia öffnete das Koppeltor. „Die kommen erst nächste Woche.“ Sie gab Sabine eine Mistgabel. Sabine wusste, dass man auf den Koppeln immer ordentlich den Mist absammeln musste. Pferde konnten sich da leicht Parasiten oder Würmer holen. Das Absammeln machte zwar viel Arbeit, aber es gehörte nun mal zu einem Leben mit Pferden dazu.
    „Was für ein Pferd ist das neue?“ Sabine war neugierig.
    „Eine Islandstute!“ Cornelia lehnte sich auf ihre Mistgabel. „Beste Abstammung, fabelhafte Gänge, und frisch aus Island importiert.“
    Sabine seufzte. „Ich hätte auch so gern ein Pferd. Aber das geht bei uns nicht, sagen meine Eltern. So viel Geld haben wir nicht. Dabei arbeitet Mama halbtags im Supermarkt in Grassau.“
    „Wenn du willst, kannst du mir auf dem Hof helfen und dafür öfter reiten“, bot ihr Cornelia an. „Da hast du zwar kein eigenes Pferd, aber du kannst dich um alle kümmern. Es ist nicht nötig, gleich ein eigenes Pferd zu haben, weißt du!“
    Sabine strahlte.
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