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Ponyhof kleines Hufeisen - 01 - Wolkenmaehne sucht Freunde

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 01 - Wolkenmaehne sucht Freunde
Autoren: Andrea Pabel
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Kinder“, sagte Cornelia. „Ich bin keinem böse, der meine Isländer nicht so toll findet wie ich. Es gibt ja schließlich so viele Pferde auf der Welt, die sich voneinander unterscheiden. Es gibt eben sehr viele verschiedene Rassen. Außerdem werden wir nicht nur Isländer auf dem Hof haben. Ich bekomme zwei Großpferde von meinem Onkel und habe von Freunden zwei Haflinger gekauft. Da kann sich dann jeder das Pferd zum Reiten aussuchen, das zu ihm passt. Unter meiner Aufsicht natürlich“, fügte sie lächelnd hinzu.
    Sabine fand die Idee gut. Sie wusste genau, dass es in der Reitschule einige Kinder gab, die sich doch eher auf ein kleineres Pferd trauen würden. Und die Isländer waren so freundlich, überhaupt nicht nervös oder unruhig. Natürlich waren nicht alle Isländer so, aber die drei hier auf dem Hof waren die Ruhe selbst.
    Cornelia bot den Mädchen an, ihnen den Ponyhof zu zeigen. Man sah dem Bauernhaus an, dass es lange leer gestanden hatte. An manchen Stellen bröckelte der Verputz ab, und die Fensterläden hingen schräg an rostigen Angeln. Aber innen war die schöne alte Holztäfelung noch intakt, ebenso wie der große Ofen in der geräumigen Küche. Cornelia erzählte den Mädchen von ihren Plänen zur Renovierung des Gebäudes. Auch der Kuhstall sollte umgebaut werden. Die junge Frau stieß die Tür auf und führte die Mädchen in den Stall. Es war dunkel und roch muffig nach altem Heu und nach Staub. „Große Fenster brauchen wir hier“, Cornelia versuchte, eines der kleinen Fenster zu öffnen. Endlich gaben die Scharniere nach, und ein Sonnenstrahl fiel auf den Boden. „Pferde brauchen Luft, Licht und Bewegung! Hier kommen ein paar große Boxen hinein und draußen, auf den Weiden, werden wir Offenställe haben.“
    „Offenställe?“ Katrin zog die Stirn kraus. „Kennst du die nicht?“, wunderte Cornelia sich. „Das sind Laufställe, in denen sich die Pferde frei bewegen können!“
    „Sie stehen nicht in Boxen oder Ständern?“ Katrin kannte nur ihre Reitschule.
    „Nein, sie können rein- und wieder rausgehen, wie sie wollen. Pferde brauchen Bewegung! Es ist gegen ihre Natur, vierundzwanzig Stunden am Tag in einer kleinen Box eingesperrt zu sein und keine Gesellschaft zu haben. Pferde sind Herdentiere! Mein Ponyhof wird auch kein gewöhnlicher Reitstall werden“, fuhr Cornelia fort. „Hier sollen sich Pferde und Reiter wohl fühlen. Wenn Pferde genügend Bewegung haben, dann müssen sie sich nicht erst unter dem Reiter austoben. Habt ihr schon mal ein Pferd, das lange gestanden hat, aus der Box geholt und dann das Gefühl gehabt, auf einem Pulverfass zu sitzen?“
    „Puh, und ob“, Katrin nickte. „Nach den Stehtagen geht es in der Halle oft wild zu.“
    „Ich hab davor manchmal Angst“, gab Sabine zu.
    „Mit Recht“, Cornelia nickte verständnisvoll. „Es ist sehr unfair dem Pferd gegenüber, wenn es sich unter dem Reiter austoben muss, weil es sonst keine andere Möglichkeit hat, sich zu bewegen. Hier habe ich natürlich auch ein paar Boxen. Dort werden die Pferde aber nur eingestellt, wenn sie krank sind, oder wenn sie im Winter zu verschwitzt sind, um sie wieder auf die Weide zu lassen.“ Plötzlich warf sie einen Blick auf ihre Armbanduhr und stellte fest, dass sie in zehn Minuten beim Bürgermeister sein sollte. Sie verabschiedete sich und rief den Mädchen im Wegfahren zu: „Kommt ihr morgen wieder? Um drei sollen die Haflinger eintrudeln!“
    Sabine fand Cornelia sehr nett. Die junge Frau mochte ihre Pferde wirklich und wollte nicht nur Geld mit ihnen verdienen.
    „Cornelia ist in Ordnung“, stellte auch Katrin fest. „Vor allem, wenn sie sich auch noch ein paar richtige Pferde zulegt.“
    Richtige Pferde! Sabine sah ihre Freundin empört an. Hatte es Katrin denn noch immer nicht kapiert? Sie selbst würde jedenfalls liebend gern die Isländer reiten!
    „Nun beeil dich!“, rief Sabine am nächsten Tag ungeduldig. „Ich will dabei sein, wenn die neuen Pferde ankommen!“
    Katrin trocknete sich im Badezimmer die Haare, das Geräusch des Föns machte jede Unterhaltung unmöglich. Aber zehn Minuten später sausten die beiden dann auf ihren Fahrrädern los. Sabine legte die Gangschaltung ein, doch als sie sich dem Hof näherten, sah sie, dass sie zu spät gekommen waren: Ein großer Transporter stand in der Einfahrt, sie hörten mehrere Pferde wiehern. Die Mädchen stellten ihre Fahrräder ab und gingen um das Haus herum zur Koppel. Dort hielt Cornelia einen
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