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Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde

Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde

Titel: Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde
Autoren: Bertelsmann! Lexikon
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Plätze im Zentrum der Arena
    Im Frühjahr versammeln sich die Hähne schon vor dem Morgengrauen zur gemeinschaftlichen Balz auf einem freien Platz, wo der Wettstreit um die Gunst der Weibchen ausgetragen wird. Dabei halten sich die stärksten und farbenprächtigsten Hähne stets in der Mitte dieser Balzarena auf, während die jüngeren Tiere ihre Tänze am Rand aufführen müssen. Manchmal finden sich auf solchen Balzplätzen, die oft über Jahre hinweg benutzt werden, bis zu 50 Tiere ein. Doch es gibt auch Hähne, die ihr Glück in einsamer Einzelbalz versuchen.
    Bei der Balz recken die Hähne Kopf und Hals und sträuben das Gefieder. So wirken sie für die Scheingefechte mit ihren Rivalen größer. Außerdem blasen sie ihren Halsluftsack auf, der dazu dient, die Balzlaute zu verstärken. Die durch das laute Kollern und Zischen der Hähne angelockten Hennen suchen sich nach Möglichkeit einen ranghohen Partner aus, so dass besonders junge Hähne oft keine Partnerin finden.
    Nach der Paarung legt die Henne bis zu zehn Eier in eine gut ausgepolsterte Bodenmulde, und brütet sie etwa drei bis vier Wochen lang allein aus. Die Nester werden gern zwischen Zwergsträuchern angelegt, wo die unauffälligen Weibchen gut getarnt sind. Die Jungen sind am Boden zahlreichen Gefahren ausgesetzt, können jedoch bereits nach ungefähr 15–20 Tagen fliegen und sich dann allein vor Füchsen oder Mardern in Sicherheit bringen. Junge Birkhühner suchen zuerst unter Anleitung ihrer Mutter nach Futter, wobei auch Junghähne zur besseren Tarnung anfangs das unscheinbare Gefieder der Hennen besitzen. Im Herbst ändert sich ihr Federkleid, sie brauchen aber anschließend noch Jahre, bis sie zu einem stattlichen, ranghohen Hahn herangewachsen sind.
    Birkhuhn
Lyrurus tetrix
    Klasse Vögel
    Ordnung Hühnervögel
    Familie Raufußhühner
    Verbreitung Moore und Heidelandschaften von Westeuropa bis zur sibirischen Halbinsel Kamtschatka
    Maße Länge: bis 50 cm
    Gewicht bis 1,5 kg
    Nahrung junge Triebe, Knospen, Blätter, Früchte, Samen, auch Insekten und Würmer
    Zahl der Eier 6–10
    Brutdauer 24–29 Tage
    Grunzende Mischlinge
    Ziemlich erstaunlich ist die Tatsache, dass es Kreuzungen zwischen Birkhühnern und den sehr viel größeren, aber nah verwandten Auerhühnern gibt – und zwar nicht nur bei Tieren in Menschenobhut, sondern ungeachtet der doch sehr unterschiedlichen Balz auch in der Natur. Die Nachkommen einer solchen Verbindung nennt man Rackelhühner. Allerdings sind »Fehltritte« dieser Art nicht sehr häufig, so dass es schon etwas ganz Besonderes ist, einmal einem Rackelhuhn im natürlichen Lebensraum zu begegnen. In Wildgehegen oder Zoos kann man solche Tiere dagegen häufiger finden.
    Rackelhähne sind normalerweise graubraun bis dunkelbraun und mit etwa 75 cm sowie einem Gewicht von 2000–2500 g etwas größer als Birkhähne. Während der Balz geben die Vögel raue, schnarrende Laute von sich, die einem Grunzen ähneln und sich deutlich von den Balzlauten des Birkhahns unterscheiden. Aus der Natur sind bisher nur Kreuzungen von Auerhenne und Birkhahn bekannt, die man früher übrigens für steril hielt, was aber nicht zutrifft. Zumindest die Rackelhähne sind durchaus zeugungsfähig und pflanzen sich in der Natur auch regelmäßig mit Birkhennen fort.
    Die Waldeidechse: in vielen Biotopen zu Hause
    Die Waldeidechse hat ein riesiges Verbreitungsgebiet – eines der größten aller Eidechsen. So kommen die Tiere von Bulgarien im Südosten und Nordspanien im Südwesten Europas bis nach Skandinavien vor, wo man sie sogar in der Nähe des Polarkreises findet. Noch gewaltiger ist aber die Ausdehnung ihres Lebensraumes von Westen nach Osten, denn dieses Gebiet erstreckt sich von Schottland und Irland bis in die sibirische Tundra.
    © istockphoto.com/Steve McWilliam
    Waldeidechse beim Sonnenbad
    Von der Meeresküste bis ins Hochgebirge
    Waldeidechsen (
Lacerta vivipara
) sind schlanke, 16 bis 18 cm große Reptilien mit einem lang gestreckten Rumpf, kurzen Beinen und einem kräftigen Schwanz. Beide Geschlechter haben einen bräunlichen Rücken mit unregelmäßigen hellen oder auch dunklen Flecken und Längsbinden; die Männchen erkennt man daran, dass Kehle und Hals bläulich, hellrot oder weißlich sind und der Bauch eine gelbliche bis orangerote Färbung mit kleinen dunklen Flecken aufweist. Dagegen ist die Unterseite der Weibchen normalerweise weißlich, grau oder gelb und höchstens im Bereich des Schwanzes dunkel gepunktet. Die
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