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Poison (German Edition)

Poison (German Edition)

Titel: Poison (German Edition)
Autoren: Wolfram Alster
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schließe meine Augen, presse sie förmlich zu, und bin froh, an der Wand zu lehnen. Es waren doch immer nur Bilder, Erinnerungsfetzen, allesamt undeutlich ... und keine Empfindungen. NIE! Was hat das zu be...? Noch bevor ich den Gedanken zu Ende bringen kann, ist es vorbei ... vorbei. Vorbei!
    Innerlich zittere ich, straffe aber meinen Körper, entspanne meinen verkrampften Magen und versuche, tief und gleichmäßig zu atmen ... und finde ganz allmählich wieder zu mir selbst zurück. Ich blinzle, bemerke zuerst nicht, dass ich nach unten schaue, bis ich realisiere, dass er tatsächlich vor mir kniet ... und seine Konkurrenz beiseiteschiebt. Ein Lächeln huscht über mein Gesicht, gefolgt von neuerlicher Irritation, als ich den gleichen Glanz in seinen Augen entdecke, den er mir im Traum zugeworfen hat ... überlegen. Es ist, als ob ich seine Gedanken hören könnte.
    »Ich weiß genau, was du brauchst.« Laut sagt er allerdings: »Pass gut auf!« Offensichtlich meint er jedoch nicht mich, sondern meinen ehemaligen Blowjob, der inzwischen mit offener Hose und Hand im Schritt neben ihm steht. Leises Knistern zieht meine Aufmerksamkeit zurück auf IHN ... er ist gerade damit beschäftigt, ein Gummi aus der Verpackung zu schälen, bevor er es zwischen Lippen und Zähne nimmt, um es mir so überzurollen.
    Und während ich mich noch darüber wundere, dass ich hart bin ... auch nach dieser verfluchten Vision – oder deswegen? –, spüre ich, wie er mich tiefer und tiefer in seinen Hals gleiten lässt, fühle sein Schlucken, das für mich gedacht ist, ewige Sekunden der Reglosigkeit und dann seine Zunge, die mit leichtem Druck den langen Weg zurück über die Vene auf der Unterseite meines Schwanzes leckt. Nur noch die Spitze ist von seinen vollen, roten Lippen umschlossen ... allein der Anblick ist berauschend, und ich kann kaum dem Drang widerstehen, das Band zu lösen, das sein glänzendes, ebenholzfarbenes Haar zusammenhält, um meine Finger hineinzugraben – und mich tief in seinen Mund zu stoßen ... wieder und wieder. Genau wie letztes Mal. Déjà vu. Fluch. Schleierhafte Erinnerungen an das erste Mal mit ihm – aber DAS HIER ist doch das erste Mal! – ziehen durch meinen Geist, machen meine Sinne konfus. Spüre ich seine Hände wirklich auf mir, oder ist es Illusion? Streicht sein Atem über meine Haut oder täusche ich mich? Sehe ich mir gegenüber fünf junge Kerle in merkwürdigen weißen Gewändern und Sandalen, die sich miteinander vergnügen, oder ist es ein Trugbild? Verliere ich meinen Verstand oder werde ich nur ohnmächtig? Ich sehe nur noch schwarz, dann das normale violette Schummerlicht des Backrooms – Gott sei Dank, ich bin zurück! – und schließlich kleine, weiße Explosionen. Es fühlt sich wirklich so an, als würde ich bewusstlos, denke ich und kämpfe verzweifelt dagegen an. Ich konzentriere mich auf diesen wunderbaren Mann, der es wie kein Zweiter versteht, mich zu verwöhnen, seine Zunge tanzen lässt und mich mit seinen Lippen reizt, bis mein kompletter Unterleib in Flammen aufgeht, meine Hoden allmählich meinen Schwanz toppen, und ich vor Lust zittere. Mein Körper fleht um Erlösung, und er schenkt sie mir auf der Stelle. Ich komme in heftigen Schüben, hemmungslos stöhnend ... und absolut unfähig, mich zu beherrschen, irgendetwas zurückzuhalten von der Lust, die über mich hereinbricht. Das macht mir Angst. ER macht mir Angst ... und steht auf, bevor ich wieder klar denken kann, sehe nur flüchtig, dass er mich anlächelt. Mein Puls dröhnt noch in meinen Ohren, als er sich dem anderen zuwendet und schnippisch zu ihm sagt: »So gehört sich das.«
    Dazu fällt mir nur ein Wort ein: Amen! Mein Grinsen kehrt zurück, sobald ich seine Rückfront genießen kann, nachdem er sich umgedreht hat und in Richtung Bar davongeht. Und ich merke, ich bin wieder ich, als mein Blick automatisch tiefer wandert ... sexy Hintern, klein und fest. Den will ich, denke ich und mache reflexartig einen Schritt vorwärts, werde allerdings umgehend von meiner Lederhose aufgehalten, die sich um meine Knöchel knäult. Und von vier Händen, die plötzlich meinen Körper erforschen, oder vielleicht schon länger, aber sie fallen mir jetzt erst auf. Links und rechts von mir zwei blassblaue, beziehungsweise graue Augen, die zu zwei maximal zwanzigjährigen Blondies gehören, die mich verführerisch anlächeln und wohl da weitermachen wollen, wo Condom-Boy aufgehört hat.
    Trotzdem, am liebsten würde ich ihm
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