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Plötzlich blond 2 - Neues von der Superbeauty wider Willen

Plötzlich blond 2 - Neues von der Superbeauty wider Willen

Titel: Plötzlich blond 2 - Neues von der Superbeauty wider Willen
Autoren: PeP eBooks
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buchstäblich.
    »Ich hab keinen Schimmer, was sie gesagt hat«, hörte ich Brandon zu André sagen.
    »Egal, schieß einfach deine Fotos, Francesco«, instruierte André den Fotografen. »Nikki, wir machen weiter mit dem Shooting!«
    Ich hatte keine Ahnung, was da abging, denn das Boot befand sich genau hinter mir. Doch dann nahm ich die Blitzlichter wahr. Ich spannte meinen Nacken an, blickte mit seitlich gedrehtem Kopf die Klippe hoch und versuchte, diese Position zu halten. Ich vermied es tunlichst, daran zu denken, dass ich einen viel zu knappen weißen Bikini anhatte. Stattdessen stellte ich mir vor, ich würde eine Kampfausrüstung tragen. Ich war längst nicht mehr ich selbst, Em Watts, sondern hatte mich in die Walküre Lenneth verwandelt. Ich rekrutierte die Seelen gefallener Krieger, um sie gen Walhalla zu führen. Ich konnte das schaffen! Ich konnte alles schaffen!
    Bloß dass das da oben auf den Klippen nicht Walhalla war, sondern eine lausige Straße, die ausschließlich von Touristen benutzt wurde auf ihrem Weg zum Flughafen. Dort wuchs nur ein wenig struppiges Unkraut am Rand.
    Aber ich trug natürlich keine Kampfausrüstung, na klar: Wie sinnig ist es wohl, wenn eine ausgebildete Auftragskillerin - und eine solche sollte ich ja offensichtlich darstellen - barfuß eine Klippe hochklettert, nur mit einem Bikini bekleidet und ohne eine Tasche, in die sie ihr Handy stecken kann? Außer natürlich sie benutzt dazu ihren Dolchhalter. Vielleicht hatte ich mir deshalb das Messer zwischen die Zähne geklemmt statt in den Dolchhalter.
    Klar ist mir längst aufgefallen, dass die Designer von Computer-Rollenspielen - oder zumindest die Artdirectors - ihre
Charaktere und Models nie wirklich mit passender Kleidung ausstatten.
    Wenn man mich fragt, hätte man das Ganze auch anders angehen können: wenn man mich nämlich in einem kuschelig warmen Studio in New York fotografiert und den Hintergrund mit der Klippe und den Wellen und dem Mondlicht nachträglich am Computer in die Fotos reinretuschiert hätte.
    Doch Francesco wollte, dass seine Aufnahmen möglichst realistisch wirkten. Aus dem Grund hatte Stark ihn ja auch engagiert. Denn für Stark Enterprises war nur das Beste gut genug.
    Tja, also die Haie, die sich unter mir tummelten und nur darauf lauerten, dass ich endlich von dieser blöden Steilklippe runterplumpste und sie mich auffressen konnten, waren echt ziemlich realistisch!
    »Du machst das ganz großartig, Nikki, wirklich«, rief Francesco und schoss ein Foto nach dem anderen. »Die grimmige Entschlossenheit steht dir förmlich ins Gesicht geschrieben …«
    In dem Moment schwor ich mir, dass ich, sobald ich von dieser bescheuerten Klippe runter war, Francesco das Messer in eine seiner Augenhöhlen rammen würde.
    Blöd nur, dass die Klinge aus Plastik war.
    Trotzdem möchte ich wetten, dass es gerade noch gereicht hätte, um ihm ein bisschen damit wehzutun.
    »… die pure Verzweiflung eines Mädchens, das durch die Umstände völlig auf sich selbst gestellt ist«, laberte Francesco weiter, »und nun um das nackte Überleben kämpft in einer Welt, in der alles und jeder sich gegen sie verschworen zu haben scheint …«
    Das Witzige an der Sache war, dass Francesco im Grunde soeben mein ganz normales, tagtägliches Dasein beschrieben hatte.

    »Ich finde, dass sie eigentlich eher glücklich aussehen sollte«, meinte André gerade und klang dabei ein klein wenig besorgt. »Denn sie weiß doch, dass sie ein Deo der Marke Stark trägt, und das verleiht dem Mädchen das nötige Selbstvertrauen, um ihren Job gut zu machen.«
    Aha. Werbung für ein Deo also.
    »Glücklich, Nikki«, rief André. »Schau doch bitte glücklich! Wir befinden uns hier auf einer traumhaften Insel! Du solltest totalen Spaß haben!«
    Und damit hatte André absolut recht. Ich sollte hier tatsächlich meinen Spaß haben. Hatte ich denn irgendeinen Grund, nicht glücklich zu sein? Ich hatte alles, was ein Mädchen in meinem Alter sich nur wünschte: Ich hatte eine Wahnsinnskarriere als »das Gesicht« von Stark Enterprises hingelegt und dafür wurde ich mehr als nur gut bezahlt. Ich besaß mein eigenes Zwei-Zimmer-Loft in einem historischen Gebäude mitten in Manhattan, das ich mit dem absolut bezauberndsten Hündchen und einem echt witzigen It-Girl teilte, das mich für gewöhnlich zu den heißesten Partys der Stadt schleifte. (Was ihren Witz betraf, so war ich mir allerdings nicht sicher, ob der immer so geplant oder manchmal auch
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