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PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: FernWeh (German Edition)

PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: FernWeh (German Edition)

Titel: PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: FernWeh (German Edition)
Autoren: Hortense Ullrich , Joachim Friedrich
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Und wohin genau?«
    »Nach Abu Dhabi. Das liegt in Arabien«, füge ich sicherheitshalber noch hinzu.
    »Das weiß ich auch«, schnauft der Taxifahrer. »Abu Dhabi ist die Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate. Die recht unterschiedlichen Bewohner sind traditionell großzügig, hilfsbereit und gastfreundlich. Herkömmliche Sportarten sind Kamel- und Pferderennen, Bootsregatten und Perlentauchen. Die größten Attraktionen sind Wüstencamping und der Besuch von Gold- und Gewürzbasaren sowie Windkraftwerken. Außerdem –«
    »Äh – danke. Warum fragen Sie dann?«, unterbreche ich ihn.
    »Ich möchte gern wissen, zu welchem Terminal ich fahren soll.«
    »Ach so. Keine Ahnung.«
    Der Taxifahrer wirft mir über seinen Rückspiegel einen genervten Blick zu. »Fluggesellschaft?«
    »Weiß ich leider auch nicht. MAX und ihre Oma – ich meine Frau von Hardenberg haben ge-«
    »Ach, die Hardenbergs!«, ruft der Taxifahrer. »Dann weiß ich Bescheid. Die Hardenbergs fliegen immer vom Privatterminal ab.«
    Ich weiß ja, wie reich Ihr seid. Darum denke ich, dass Ihr es Euch wohl leisten könnt, ein eigenes Flugzeug zu haben.
    »Genau. Privatterminal«, sage ich deshalb und der Taxifahrer gibt Gas.
    »Ich habe schon ein paar von deren Managern dorthin gefahren«, erzählt er während der Fahrt weiter. »Einmal sogar den Chef selber. Feiner Mann.«
    »Stimmt«, sage ich und denke an meine peinlichen Auftritte, bei denen ich Deinen Vater kennengelernt habe.
    Sorry, ich muss mal kurz unterbrechen. Die nächste Fuhre Sushi ist da. Ich sitze zwar mit zusammengepressten Lippen vor dem Computer und vermeide es, diesen lächelnden Folterknecht anzusehen, aber allmählich nervt es mich, mit einem Sushi-Röllchen unter der Nase zu schreiben.
    Wenn ich sie abgewimmelt habe, schreibe ich weiter. Wenn Du nichts mehr von mir hörst, bin ich geplatzt!
    Berry
     
     
    Von: PinkMuffin
    An: BerryBlue
    Betreff: Bananenhirn!
     
    Ja, wir haben ein Privatflugzeug. EINS! Keine Flotte. Und unser Flieger war für Abu Dhabi eingeplant und nicht für Japan! Ist Dir denn nicht aufgefallen, dass wir nicht an Bord waren??!! Es war ausgemacht, dass Du mit meiner Großmutter, den Schweinen und mir fliegst. Hat Dich unsere Abwesenheit denn nicht stutzig gemacht, Du Bananenhirn?
    Und jetzt erzähl bitte den Rest Deiner absurden Geschichte, vielleicht fange ich ja irgendwann an, Dir zu glauben!
    MAX
     
     
    Von: BerryBlue
    An: PinkMuffin
    Betreff: Aufbruch zu einer sehr langen Reise
     
    Hi, MAX,
    danke für Deine tröstenden Worte. Bin echt gerührt! Hast Du noch nie was falsch gemacht? Was weiß ich, wie viele Flugzeuge Ihr habt. Euer Haus wimmelt schließlich auch von Angestellten aus aller Welt.
    Ich bin zwar etwas enttäuscht über so wenig Mitgefühl, aber ich erzähle Dir trotzdem, was noch passiert ist. Das kann ich, weil ich die Sushi-Fee abgewimmelt habe. War übrigens ganz leicht. Ich habe einfach gesagt: »Haben wir nicht wunderschönes Wetter heute?«
    Da ist sie gleich aufgesprungen. »Hai, Hardenberg-san.« Dann hat sie sich verbeugt und weg war sie.
    Wahrscheinlich holt sie mir wieder etwas zu essen, aber zumindest habe ich ein paar Minuten Ruhe vor ihr und kann Dir die Geschichte weitererzählen.
     
    Ich sitze also im Taxi und freue mich darauf, Dich endlich zu sehen. Na ja, um ehrlich zu sein, werde ich immer nervöser, je näher wir dem Flughafen kommen.
    Als der Taxifahrer vor dem Privatterminal hält, wird mir klar, dass man hier die Bömmelmann-Zwillinge auf dem Weg nach Mallorca oder Teneriffa nie antreffen würde. Mann, ist das vornehm! Jede Menge dienstbare Geister mit dienstbaren Mienen und noch dienstbareren Uniformen. Nur Deine Oma und Dich kann ich nirgendwo entdecken. Ich frage mich gerade, ob ich zu früh oder zu spät komme, da fallen mir zwei Typen auf. Die stehen in einer Ecke und beäugen mich abschätzend. Sie tragen etwas zu kleine blaue Anzüge, obwohl sie selbst nicht sehr groß sind, dafür aber breit. Allerdings ist das, was sich unter ihren zugeknöpften Anzugjacken abzeichnet, kein Fett, sondern Muskeln.
    Bodyguards!, schießt es mir durch den Kopf. Vielleicht Eure Bodyguards? Sie sehen zwar ausländisch aus, aber schließlich habt Ihr ja auch ein französisches Hausmädchen, einen englischen Gärtner und einen arabischen Friseur.
    Ich nähere mich ihnen vorsichtig und sehe, wie sich ihre Muskeln spannen. Ich versuche sie anzulächeln, damit sie nicht denken, ich wolle sie angreifen.
    »Entschuldigen Sie
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