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Perry und das unheimliche Haus von Hackston

Perry und das unheimliche Haus von Hackston

Titel: Perry und das unheimliche Haus von Hackston
Autoren: Wolfgang Ecke
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Clifton sah die junge Frau verständnislos an.
    „Ich versteh’ kein Wort, Jenny. Weshalb sollte Tom mich angerufen haben?“
    „Hat er wirklich nicht?“
    „Nein... Ich schwöre dir, ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst!“
    Jenny Harder blies sich eine Haarlocke aus der Stirn. „Du weißt nichts von Hackston?“
    „Hackston? Wer und was ist Hackston?“
    „Ein Ort, Perry. Seit zwei Wochen spricht Tom immer wieder davon. Er sagte auch, daß er dich anrufen wollte... wegen des komischen Hauses.“ Clifton schüttelte den Kopf. „Er hat nicht angerufen. Ich bin hergekommen, weil so schönes Wetter ist und weil ich euch gern besuchen wollte. Das ist das ganze Geheimnis meines plötzlichen Auftauchens.“
    Jenny klatschte in die Hände. „Um so besser!“ Und mit Verschwörermiene sagte sie: „Weißt du, was wir tun? Wir schließen den Laden und gehen nach hinten. Ich habe für morgen einen Kuchen gebacken — den verputzen wir heute!“
    Jenny goß gerade Kaffee auf, als Tom ins Zimmer stürmte.
    Warum hast du die Ladentür verschlossen? Ich bin mit dem Kopf dagegengesaust!“ Er schnupperte. „Was ist los?“
    „Dreh dich mal um, Antiquitätenhändler!“
    Was dann kam, war ein dreiminütiges Händeschütteln und Schulterklopfen.
    Sie tranken Kaffee und „verputzten“, wie von Jenny vorgeschlagen, den Sonntagskuchen bis auf die letzte Krume. Von Hackston hatte Tom Harder noch immer keinen Ton gesagt. Als er jetzt meinte: „Ich wollte dich schon die ganze Zeit anrufen!“ zwinkerte Jenny Perry Clifton verschmitzt zu.
    „Du wolltest mich anrufen? Und warum hast du es nicht getan?“
    Tom zuckte ein wenig verlegen mit den Schultern. „Ich war mir nicht mehr ganz sicher. Vielleicht ist nach den vorausgegangenen Dingen die Phantasie mit mir durchgegangen...“
    „...in jenem komischen Haus in Hackston?“ vollendete Perry. Einen Augenblick lang schien Tom überrascht. Als er jedoch Jennys amüsierte Blicke bemerkte, wußte er, woher Perrys Information stammte. Er nickte: „Ja, in jenem komischen Haus. Eigentlich weniger komisch als unheimlich. Am besten, ich erzähle dir die Geschichte der Reihe nach.“ Perry lehnte sich zurück.
    „Es war Anfang des Monats. Eine Kundin, die mit Leidenschaft afrikanische Schnitzereien sammelt, hatte mir einen Tip gegeben. Ein gewisser Professor Hartherland in Lonshire sei verstorben und die Erben nicht abgeneigt, seinen beachtlichen Nachlaß zu veräußern. Der Professor, ein Archäologe, soll ein großer Kenner ostafrikanischer Kunst gewesen sein. Ich machte mich gleich am nächsten Tag auf den Weg. Du weißt ja, alte und seltene Sachen wachsen nicht nach, und wenn man seinen Kunden was bieten will, muß man ständig am Ball bleiben. George, ein junger Bursche aus der Nachbarschaft, begleitete mich
    „Wo liegt denn dieses Lonshire?“ warf Perry ein, und Harder macht eine angewiderte Miene. „Es ist ein scheußliches und trostloses Nest östlich von Nottingham. Nicht einen Tag wollte ich dort wohnen... Dazu kam, daß mein Empfang geradezu überwältigend war. Du wirst es nicht glauben...“
    „War man nicht höflich?“
    „Würdest du es als Höflichkeit auslegen, wenn dir jemand hinterrücks den Lauf einer Schrotflinte in den Rücken bohrt?“
    Perry Clifton schüttelte ungläubig den Kopf. Doch Tom Harder versicherte: „Es kommt noch schlimmer! Während mich der eine mit der Flinte piesackte, sauste der andere los und holte den Dorfpolizisten.“
    Wieder schüttelte Perry Clifton den Kopf. „Und warum das alles?“
    „Ein gewisser Samuel Trighter aus Birmingham hatte bereits den gesamten Nachlaß Hatherlands aufgekauft. Es stand schon alles in Kisten verpackt zum Abholen bereit. Den Leuten im Haus aber hatte er Angst vor Dieben und Gaunern gemacht und ihnen erzählt, daß es Sammler gäbe, die sogar vor einem Einbruch nicht zurückschrecken würden. Na ja, nun sahen die Armen in jedem, der unangemeldet das Haus betrat, einen Gauner und Dieb... Du kannst dir vorstellen, in welcher Stimmung ich war, als wir unverrichteter Dinge die Rückfahrt antreten mußten.“
    „Und dabei passierte das mit dem Haus!“
    Tom Harder nickte und begann zu berichten. Bis zu jenem Augenblick, wo er mit Vollgas aus dem Hof geschossen war. Perry Clifton unterbrach ihn nicht. Doch jetzt erkundigte er sich: „Dein unsympathischer Gesprächspartner sprach von Betriebsgelände. Was war es denn für ein Betrieb?“
    „An dem einen Torflügel hing ein Schild mit der Aufschrift:
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