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Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon

Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon

Titel: Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon
Autoren: Leo Lukas
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hinschaute. »Die Bezeichnungen sind ursprünglich altgriechisch und bedeuten Furcht beziehungsweise Schrecken.«
    »Ah. Verstehe. Ich wusste nur, dass der Planet Mars nach dem römischen Kriegsgott benannt wurde.«
    »Dachte, Sie sind Historiker.«
    »Aber kein klassischer Altphilologe«, sagte Cyr Aescunnar. »Im Übrigen ist die angeblich dokumentierte Vergangenheit ein Konstrukt der Gegenwart, löchriger als ein Emmentaler Käse. Mein Interesse gilt mehr der Prä-Astronautik. Lange verlacht, seit Entdeckung diverser arkonidischer Artefakte mit einem Male hoch im Kurs.«
    »Haben Sie auch den Mars in Verdacht?« Cienfuegos lächelte spöttisch. »Ich meine, vermuten Sie auf dem Roten Planeten irgendwelche mysteriösen Hinterlassenschaften?«
    »Warum nicht? Erde, Pardon: Terra und Venus waren den Arkoniden wichtig genug, dass sie dort Stützpunkte errichteten.«
    »Vom Mars ist nichts dergleichen bekannt.«
    »Noch. Wir werden sehen.«
    Auf dem anderen Schirm wuchs der Rote Planet kaum merklich, aber stetig an. Eigentlich war er vorwiegend orangefarben, aufgrund des in der Atmosphäre und überall auf der Oberfläche reichlich vorhandenen Eisenoxidstaubs. Einige hellblaue Wolkenbänder, vor allem an den Polregionen, sorgten für Kontrast.
    »Der populärste Planet unseres Sonnensystems«, kommentierte die Navigatorin, »in literarischer Hinsicht. Und dabei der zweitkleinste. Sein Durchmesser ist mit knapp sechstausendachthundert Kilometern etwa halb so groß wie jener von, äh, Terra. Sein Volumen beträgt nur etwas mehr als ein Siebentel des Erdvolumens.«
    »Dennoch faszinierend«, gestand Cyr seine nicht gelinde Erregung ein.
    Die Raumfahrt war ihm nicht mehr gänzlich unvertraut. Er war mit einem arkonidischen Aufklärer quer durch das Sonnensystem geflogen, hatte zusammen mit Eric Manoli und dem überaus merkwürdigen, kleinwüchsigen Außerirdischen, der sich Gucky nannte, den Saturnmond Titan besucht. Aber die jetzige Reise gestaltete sich ungleich urtümlicher; bodenständiger – so paradox der Begriff anmutete, da sie die unendliche, vollkommen bodenlose Weite des Weltalls umgab.
    Verglichen mit besagtem Arkonidenschiff, stellte die SCHIAPARELLI XVII ein offenes Wikingerboot im Gegensatz zu einem Luxuskreuzer dar. Sie war ein Hybridraumer, im Übereifer des Aufbruchs zu den Sternen zusammengestoppelt aus menschlichem Ingenieursgeist und altbewährter ferronischer Technik. Himmelweit der von den Arkoniden ganz selbstverständlich angewandten Technologie unterlegen, aber im Augenblick verfügte die Menschheit nur über zwei überlichtschnelle Raumschiffe: die in ihrer Monstrosität einzigartige TOSOMA und den kleineren, ungleich schwächeren ehemaligen topsidischen Aufklärer NESBITT-BRECK, den Perry Rhodan und Reginald Bull vor einigen Monaten zusammen mit dem Ferronen Chaktor von der Oberfläche des Höllenplaneten Gol im Wega-System geborgen hatten.
    Irgendein Designer hatte sich bemüßigt gefühlt, bei der SCHIAPARELLI, die rund 45 Meter maß, zusätzlich topsidische Stilelemente aufzugreifen und »originell« zu variieren. Deswegen bestand sie aus zwei durch einen deutlich schlankeren Zylinder verbundenen Kugeln.
    Eine Hantel , dachte Cyr Aescunnar. Eine Hantel, wie sie Gewichtheber verwenden, in der Schwerelosigkeit des Alls. Welch unpassendes Konzept!
    Wie auch immer, der missglückte Entwurf würde bald der Vergessenheit anheimfallen. Nach der Landung auf dem Mars – falls sie gelang – hatte das Versorgungsschiff seine Schuldigkeit getan. Es würde zerlegt werden, ausgeschlachtet und das Material einer anderen Nutzung zugeführt.
    »Ares«, sagte Cyr. »Das wäre der griechische Name, nicht wahr?«
    Die Navigatorin, die von Hauptberuf Biologin war, ignorierte ihn. Sie widmete nun ihre ganze Konzentration dem Anflugmanöver. Celia hatte erzählt, dass sie eine echte Guantánamera war, denn sie stammte aus der Provinz Guantánamo, die um die Jahrtausendwende traurige Berühmtheit wegen des dort angesiedelten, US-amerikanischen Gefangenenlagers erlangt hatte.
    Unwillkürlich summte Cyr die simple und doch so eingängige Melodie vor sich hin, die er damit assoziierte, einen Evergreen der terranischen Musikgeschichte ... »Guan-tána-mera« , sang er im Geiste, »Guajira Guantánamera ...«
    Dann sackte das Schiff durch, rüttelnd und schüttelnd. Sämtliche Schirme leuchteten in schlierigem Grellorange. Die Oberfläche schien ihnen entgegenzuspringen. Gleich darauf gaben die Triebwerke so hart
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