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Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon

Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon

Titel: Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon
Autoren: Leo Lukas
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auf. Trotz ihrer weit besseren Bereifung und Motoren verringerte sich unser Vorsprung nur allmählich.
    »Du fährst übrigens erstklassig«, lobte Rhino. »Falls ich jemals einen Fluchtfahrer für einen Banküberfall benötige ...«
    »Nein danke, dieser Irrsinn hier reicht mir.« Insgeheim freute ich mich, dass sich der kürzlich absolvierte Schleuderkurs bezahlt machte.
    Die letzten abgestellten Fahrzeuge lagen hinter uns. Ich steuerte den Zaun an, schlug in voller Fahrt hart ein und zog die Handbremse. Der E-Flitzer schlingerte, drohte sich zu überschlagen und kam einen Meter vor dem Maschengitter zum Stehen, umgeben von einer Staubwolke.
    »Wir sehen uns wieder, Renate!«, rief Rhino, griff sich seinen Seesack und hechtete hinaus. Flinker und geschickter, als ich es ihm zugetraut hätte, erkletterte er den Zaun und sprang auf der anderen Seite hinunter. Mit beiden Armen winkend, machte er drei Schritte in Richtung des Riesenschiffes ...
    Und die TOSOMA startete.
     
    »He!« Rhinos verzweifeltes Brüllen übertönte sogar das Getöse der Triebwerke. »He! Blin! , ihr könnt mich doch nicht zurücklassen. Wer soll euch den besten Borschtsch der Galaxis kochen?«
    Wenige hundert Meter vor uns gerieten die Elemente in Aufruhr. Der arkonidische Kugelraumer hob ab, keineswegs ruckartig, sondern so scheinbar mühelos, als wäre er plötzlich leicht wie eine Feder. Ohne das geringste Schwanken gewann er rasch an Höhe.
    Rhino ließ die Arme sinken und die Schultern hängen. Er hatte alles versucht und war doch gescheitert. Dieses Abenteuer, wahrscheinlich, nein: mit Sicherheit das größte Abenteuer in der gesamten bisherigen Geschichte der Menschheit, würde ohne ihn stattfinden.
    Der kleine, dicke Mann knickte ein. Langsam sank er auf die Knie.
    Ein Teil von mir, der moralisch hochwertigere, empfand Mitleid. Und Reue: Ich war ja nicht ganz unschuldig daran, dass Rhino den Abflug verpasst hatte. Die andere Renate hingegen – ich gebe es zu – frohlockte. Der ukrainische Küchenmeister mochte keine Schönheit sein. Aber er hatte das Herz und noch das eine oder andere sonstige Organ am rechten Fleck.
    Ich begann zu überlegen, wie ich ihn trösten könnte, da geschah etwas Ungeheuerliches.
    Auf einmal schwebte Rhino, nach wie vor in kniender Haltung, einen halben Meter über dem Boden. Als habe ihn eine unsichtbare Riesenhand erfasst, wurde er in die Luft gehoben. Und jählings nach oben gerissen, hin und her geworfen wie von Sturmböen. Erst jetzt kam mir zum Bewusstsein, dass ein Orkan über das Flugfeld heulte, ohrenbetäubend laut. Auch stank es nach verbrannter Erde und Ozon.
    Rhino entschwand in den Himmel. Mir fiel ein, dass die Arkoniden über energetische Zugvorrichtungen verfügten, die Traktorstrahlen genannt wurden. Ein solch unsichtbarer Strahl zog Rhino zur TOSOMA hinauf wie eine Mücke zu einem in eine blendend helle Feuerlohe gehüllten Tennisball.
    Er hatte es doch noch geschafft, im allerletzten Moment. Ich freute mich für ihn und empfand zugleich Trauer, weil ich ihn verloren hatte. Wir hatten uns nicht einmal zum Abschied geküsst.
    Tja. So war das, Tibor.
     
    Die Polizisten nahmen mich natürlich fest und ließen mich aber nach einem kurzen Verhör wieder laufen. Kann sein, dass ich eine Verwaltungsstrafe aufgebrummt bekomme, meinten sie, wegen Beihilfe zum unerlaubten Betreten einer Hochsicherheitszone. Aber sehr viel wird mir wohl nicht passieren. Terrania ist noch jung. Wir haben zwar schon Polizei, aber ein Gefängnis fehlt uns einstweilen noch. »Da drohen dem Teufelskerl, den Sie hierher gefahren haben, vermutlich weit schlimmere Gefahren.«
    Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. »Die TOSOMA hat einen weiten Weg vor sich«, sagte ich leise.
    »Allerdings. Es handelt sich um die erste interstellare Fernexpedition der Menschheit«, sagte die Polizeioffizierin. Sie reichte mir meine Ausweispapiere. »Ihr rundlicher Freund, Perry Rhodan, Reginald Bull und all die anderen an Bord begeben sich auf eine unvorstellbar weite Reise. Das Ziel heißt Arkon.«
    »Ja.« Ein Schauder lief mir den Rücken hinab. »Das Ziel«, wiederholte ich, »heißt Arkon.«

1.
    Die Ankunft
     
    »Furcht und Schrecken«, sagte die Navigatorin, eine gedrungene, milchkaffeebraune Kubanerin namens Celia Cienfuegos.
    »Wie bitte?«
    »Die Monde. Phobos und Deimos.« Sie zeigte auf einen der Außenbeobachtungsschirme, wo zwei kleine, unregelmäßig geformte Himmelskörper zu erkennen waren. Wenn man sehr genau
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