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Perry Rhodan 2714: Das Ultimatum der Onryonen (Heftroman): Perry Rhodan-Zyklus "Das Atopische Tribunal" (Perry Rhodan-Erstauflage)

Perry Rhodan 2714: Das Ultimatum der Onryonen (Heftroman): Perry Rhodan-Zyklus "Das Atopische Tribunal" (Perry Rhodan-Erstauflage)

Titel: Perry Rhodan 2714: Das Ultimatum der Onryonen (Heftroman): Perry Rhodan-Zyklus "Das Atopische Tribunal" (Perry Rhodan-Erstauflage)
Autoren: Uwe Anton
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Sterne gestorben, Hunderte, Tausende, und hatten so die majestätischen Konturen dieses gigantischen Stundenglases gebildet.
    Aber an jenem Ort wurden auch viele Sterne geboren. Und zwar in den Globulen, den dunklen Flecken vor dem Hintergrund des Emissionsnebels, bei denen es sich eigentlich um räumlich eng begrenzte Teile der Molekülwolken handelte, die aus der Materie gestorbener Sterne hervorgegangen waren. Dort verdichteten sich Protosterne immer weiter, bis sie heiß genug für die Kernfusion waren, die dann zur Sternentstehung führte.
    Aber diese Erklärungen waren so schrecklich langweilig und rational. Ronald Tekener hätte in diesem Augenblick gern auf sie verzichtet. Er lehnte sich in seinem Sessel zurück, betrachtete das Holo und schloss die Augen.
    Er stellte sich vor, wie der begnadete Künstler sich weiterhin auf seiner riesigen Leinwand austobte. Ein junges Genie im Drogenrausch, ein bärtiges Original mit langen, vom Kopf abstehenden Haaren in einem ehemals weißen, nun farbverklecksten Kittel. Mit leicht irrem Blick tauchte er den Pinsel in die Palette und verlieh mit kräftigen, weit ausholenden Bewegungen den unwahrscheinlichsten Farbvisionen auf der schwarzen Leinwand des Alls Gestalt.
    Wie trivial waren demgegenüber die Magnetlinien und -felder, die für die Form des planetarischen Nebels verantwortlich waren! Bloße Astrophysik, mit Formeln zu erfassen, schnöde Mathematik, wenn auch auf hohem Niveau.
    Und doch bringt diese bloße Astrophysik, diese schnöde Mathematik, ein so farbenprächtiges, ein so eindrucksvolles Gemälde zustande, wie es keinem menschlichen Künstler je gelingen könnte, dachte Tekener.
    Klick.
    Er gab auf. Sie hatten ihr Ziel fast erreicht. Viel Zeit für solche Betrachtungen und Überlegungen blieb nicht mehr. In wenigen Minuten würde dieser seltene Augenblick der Ruhe und Besinnung verwehen und der Schiffsalltag die Gedanken an kosmische Gemälde mit brachialer Gewalt verdrängen.
    Er öffnete die Augen und betrachtete den schwarzen Schwan, der noch immer Verrenkungen ausführte, sich vorbeugte, den Oberkörper drehte. Klick. In die Knie ging. Klick. Sich zurücklehnte, bis er fast das Gleichgewicht verlor. Klick.
    »Du kannst das Holo doch speichern und nach Belieben wieder abrufen«, sagte Tekener. »Dann hast du alle Zeit der Welt, es dir in Ruhe anzusehen und die interessantesten Perspektiven auszuwählen. Falls ich deine Tätigkeit damit einigermaßen zutreffend umschrieben habe«, fügte er nach einem Moment hinzu.
    Bordingenieur Siegfried Schwan schob vor Konzentration die Zungenspitze zwischen die Lippen. »So einfach ist das nicht«, antwortete er geistesabwesend. »Es gibt mehrere Theorien der klassischen Fotografie. Man kann ein Bild sorgfältig arrangieren, man kann versuchen, einen spontanen Schnappschuss zu schießen ...« Klick.
    »Und du versuchst gerade, eine gewisse ... Spontaneität zu erreichen, nicht wahr? Deshalb willst du das Holo nicht speichern.«
    Schwan fuhr mit den Fingern durch den dichten schwarzen Haarschopf, dem er seinen Spitznamen verdankte, und ließ die Hand mit der Kamera sinken. »So ungefähr«, sagte er. »Momentaufnahmen sind vergänglich, und diese Vergänglichkeit versuche ich mit meinen Bildern einzufangen.
    Aber meine Freischicht ist sowieso vorbei. Ich muss mich wieder um die ARGO kümmern, Admiral.«
    Tekener hatte den Eindruck, dem Mann den Spaß verdorben zu haben. Er empfand allerdings nur geringes Bedauern darüber. »Die ARGO ist weitgehend robotisiert«, antwortete er. »Sie hat nur wenige Besatzungsmitglieder an Bord, unter anderem dich als Bordingenieur. Das haben wir uns von den Arkoniden abgeschaut, nicht wahr? Du kannst dir ruhig noch ein paar Minuten freinehmen.«
    Der schwarze Schwan sah ihn ratlos an.
    »Ich verpfeife dich schon nicht an die Schiffsleitung.« Tekener grinste, beugte sich vor und zeigte auf die Kamera. »Antik, nicht wahr?«
    Schwan schüttelte den Kopf. »Leider nicht. Eine EOS 5D Mark III Spiegelreflexkamera. Aber ein Nachbau, eigens für einen begrenzten Sammlermarkt hergestellt. Nicht ganz billig. Ein Original findet man nur noch in einigen darauf spezialisierten Museen.«
    »Aber mit dem typischen Klicken, das die alten Fotoapparate von sich gaben. Sonst keine technischen Spielereien?«
    »Nun ja ...« Der schwarze Schwan zögerte kurz. »Sie verfügt über eine Positronik-Schnittstelle.«
    »Damit du die Fotos problemlos nachbearbeiten kannst?«
    Der Bordingenieur sah Tekener
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