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Perry Rhodan - 2565 - Vastrears Odyssee

Perry Rhodan - 2565 - Vastrears Odyssee

Titel: Perry Rhodan - 2565 - Vastrears Odyssee
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Sitzgelegenheiten, einer

offenen Hygienezelle und mehreren Arbeitsplätzen entlang der Reihen kleiner Bullaugenfenster.
    Satwa folgte ihm. Sie gab sich unbeeindruckt; doch der Frequenzfolger hatte längst gelernt,

ihre Mimik zu durchschauen.
    Bhustrin betrat das Schiff und befahl den Start. Das Geamint erhob sich ruckfrei und machte

sich auf den Weg Richtung Nordwesten. Hin zum Refugium in Stadt 383.
    »Wo sind wir hier?«, fragte Satwa. Sie hatte sich in eine der Stuhlschalen gesetzt und bewegte

ihren Körper unruhig hin und her.
    »In einem biomimetischen Fahrzeug«, antwortete Vastrear knapp. »Die Schiffshülle wurde mit

einem biomechanischen Anstrich überzogen. Mit intelligenten Farbpigmenten auf bakterieller Basis,

wenn man es so nennen möchte. Die Geamint-Bakterien wurden auf größtmögliche Anpassungsfähigkeit

gezüchtet. Je nach Lichteinfall verändern sie sich derart, dass sie fast wie unsichtbar

erscheinen.«
    »Sind die Geamints vakuumtauglich, Herr? Ein biomimetischer Tarnschirm, der ohne

Energieemissionen auskommt, scheint mir eine recht probate - und vom Feind nicht erwartete -

Defensivwaffe zu sein.«
    »Die Geamints sind eine Fehlentwicklung. Das Konzept erwies sich angesichts des großen

Zuchtaufwands als zu teure Alternative zu herkömmlichen Tarnschirmen. Es wurde lediglich eine

Kleinserie von etwa einer Million bodengebundenen Fahrzeugen mit Geamint-Bakterien überzogen.

Allesamt sind diese Einheiten auf Hibernation-3 im Einsatz. Das Konzept wurde und wird niemals

über diesen lokalen Charakter hinauskommen.«
    »Das ist schade.«
    »Das ist Selektion, Satwa. Manches setzt sich durch, anderes bleibt auf der Strecke.« Er

blickte die beiden Ordonnanzen nacheinander an. Lange. Sie sollten den tieferen Sinn seiner Worte

verinnerlichen.
    Vastrear setzte sich an einen der Arbeitsplätze und aktivierte die Universalfolie. Das dünne

Leitblatt sprang auf eine Fingerberührung an und machte ihn in Wort und Bild mit den neuesten

Entwicklungen auf Hibernation-3 vertraut.
    Er betrachtete die Nachrichten bloß oberflächlich. Sie waren wenig aussagekräftig und in

erster Linie für Nicht- Vatrox gedacht. Selbstverständlich existierte für die Angehörigen seines

Volkes eine eigene Leseart der Daten- und Informationsreihen. Eine Sprache hinter der Sprache,

sozusagen. Eine, die Besorgnis und Unsicherheit über die Situation in dieser Sterneninsel

ausdrückte. Doch sie war zu vage, zu unbestimmt.
    Vastrear verstand den Kern der Aussagen nicht. Aber eines war klar: Kumoson, nomineller

Befehlshaber auf Hibernation-3, war irritiert.
    Und das war ganz und gar nicht gut.
    *
    Er verbrachte einen Teil der Reise dösend. Er hatte dem Geamint eine geringe Geschwindigkeit

befohlen. Ohne selbst zu wissen, warum er Zeit vergeudete.
    Als sie in der Stadt 383 landeten, fühlte er sich besser - und war ein wenig aufgeregt. Er

würde das Refugium wiedersehen. Jenen Ort, den er nach seiner Wiedergeburt so sehr zu schätzen

gelernt hatte. Im Inneren des Gebäudes hatte er die Agenden, die Pläne, die Konzepte der

Frequenz-Monarchie vollständig verinnerlicht.
    Vastrear ging von Bord, ohne sich um seine Begleiter zu scheren. Sie würden ihm nachlaufen,

wie immer.
    Es war kalt. Die Stadt lag nur wenige hundert Kilometer vom Nordpol entfernt, auf einem der

kleineren Kontinente. Einige Landesteile waren unberührt belassen worden; aus Gründen, die

Vastrear nicht nachvollziehen konnte. Mickrige Bäume, Latschen, Moosgewächse und seltsame

Kriechtiere, die unter der dünnen Humusschicht ihre Eier in klebrige Bodennetze legten,

beherrschten dieses raue Land.
    Was für eine Verschwendung! Hibernation-3 diente bestimmten Zwecken, und der wichtigste war

zweifelsohne, das Genmaterial der Vatrox zu horten und ihre Wiedergeburten zu betreiben. Warum

also wertvolles Land verschenken, das für forschungstechnische Zentren hätte viel besser genutzt

werden können?
    Zentrial 383 ragte vor ihm in die Höhe. Es war ein Koloss von einem Bauwerk. Die Spitze

durchbrach die rosa schimmernde Wolkendecke. 6000 Meter hoch war der Turm, und er beherbergte

mehrere Millionen Vatrox, die auf dem Weg zurück waren. Die nach ihrer Wiedergeburt und

der Einschulung durch Referrors auf kommende Aufgaben vorbereitet wurden.
    Er betrat das Gebäude, nannte dem Okrivar-Pförtner die Adresse jenes Orts, den er niemals

vergessen hatte, und ließ sich von einem Express-Rohr in die ihm
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