Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan - 2552- Totenspiel

Perry Rhodan - 2552- Totenspiel

Titel: Perry Rhodan - 2552- Totenspiel
Autoren: Frank Borsch
Vom Netzwerk:
Okore war ein Vatrox. Also ist Okore unsterblich. Okore lebt, ja?«

»Ja.«
    »Aber wie? Sein Körper ist tot, zu Asche geworden.«
    »Okore hat seinen Körper zurück«, antwortete Sinnafoch. »Er wurde geklont.

Sein Vamu lebt in einem neuen Körper, der gleich seinem alten ist.«
    »Dann bist auch du unsterblich wie Okore?«
    »Ja.«
    »Wenn du stirbst, erhältst du einen neuen Körper, der deiner ist, und dein

Vamu beseelt ihn?«
    »Das hoffe ich. Ich wurde erst ein Mal wiedergeboren.«
    Deliachlan sagte nichts. Er nahm einen Stock und begann damit, im Boden

herumzuscharren, Linien zu ziehen. Sinnafoch versuchte, ihnen einen Sinn abzugewinnen, Zeichen

oder Buchstaben darin zu erkennen. Es gelang ihm nicht,
    »Bist du traurig?«, fragte Sinnafoch. Er konnte nur mutmaßen, was seine

Eröffnung in dem D'Tar auslöste. Asche zu Asche - die Gewissheit des Endes, die Deliachlans

Dasein ausgezeichnet hatte, war erschüttert.
    Es gab ein Leben, das die Asche überdauerte. Doch es war ihm verschlossen

...
    »Nein«, sagte Deliachlan, und der Stock zerbrach in seinen Fingern. »Was du

mir gesagt hast, ändert nichts für mich. Die Xerxen sind unsere Feinde. Wir müssen sie

auslöschen, sonst löschen sie uns aus. Und ihr Vatrox seid gut zu uns, ihr seid unsere Retter,

vom Schicksal gesandt. Ohne euch gäbe es längst keine D'Tar mehr, die Xerxen hätten uns in den

Leerraum getrieben. Und außerdem ...« Deliachlan ließ den Satz offen.
    »Und außerdem?«
    »Vielleicht gibt es Hoffnung für uns. Ich habe Gerüchte gehört. Ein

Gen-Programm, Wir D'Tar sind gute Krieger, aber wir können noch bessere Krieger werden. Stärker,

härter.«
    Sinnafoch hatte nichts von diesem Programm gehört. Aber es schien ihm

durchaus plausibel. Jedes Mittel war recht, um den Platz zurückzuerobern, der der

Frequenz-Monarchie zustand. Die Forscher verbrachten jeden Augenblick ihrer Zeit damit, die

Waffen und Schiffe der Vatrox zu verbessern. Es war nur folgerichtig, auch die Soldaten zu

verbessern.
    »Vielleicht«, sagte Deliachlan, »können eure Forscher und Mediziner nicht nur

unsere Körper verbessern, sondern auch unser Vamu? Vielleicht werden wir ebenfalls eines Tages

unsterblich?«
    »Ja, vielleicht.«
    Sie schwiegen, hingen ihren Gedanken nach. Es war eine unangenehme Stille.

Ja, vielleicht würde es möglich sein, das Vamu der D'Tar zu verändern. Sinnafoch bezweifelte

es.
    Aber selbst wenn es gelingen sollte, es würde zu spät für Deliachlan kommen.

Der D'Tar war dazu verurteilt, eines Tages mit seinem Körper zu sterben. Und er, Sinnafoch, besaß

das Privileg, immer wieder von den Toten aufzuerstehen.
    Schließlich sagte Deliachlan: »Ich will ihn sehen!«
    »Wen?«
    »Okore! Ich will dir glauben, Sinnafoch, aber ich muss ihn sehen. Mit eigenen

Augen.«
    Sinnafoch machte eine entschuldigende Geste. »Ich fürchte, das geht

nicht.«
    »Wieso?«
    »Ich habe es schon versucht. Gleich als Erstes, nachdem wir die DEKTEROM

verlassen haben. Er meldet sich nicht.«
    »Dann hinterlass ihm eine Nachricht!«
    »Das habe ich. Ein Dutzend. Okore meldet sich nicht.«
    »Das kann nicht sein! Das ist nicht Okore! Etwas stimmt nicht mit ihm!«
    »Ich weiß«, sagte Sinnafoch, Okore hatte immer ein offenes Ohr für seine

Soldaten gehabt. Egal, zu welcher Zeit. Egal, in welcher Sache. »Er muss verhindert sein«, fuhr

Sinnafoch fort. »Er ist jetzt Kommandeur einer Flotte. Sie wird noch heute an die Front

aufbrechen. Er wird ...«
    Deliachlan schnellte hoch, als hätte sich eine Feder in ihm gelöst und triebe

ihn in die Höhe. »Worauf warten wir dann noch? Wir müssen zu ihm!«
    Sinnafoch wollte widersprechen. Es gehörte sich nicht, einen Artgenossen zu

belästigen. Für gewöhnlich. Aber dies war keine gewöhnliche Situation. Also ...
    »Ja«, pflichtete er Deliachlan bei. »Worauf warten wir? Gehen wir!«
    *
    »Autorisation!«, verlangte der Posten am Energiezaun, der die SHENAGAR umgab.

Es war ein D'Tar im Kampfanzug. Ein halbes Dutzend weitere D'Tar hatten sich in einem lockeren

Halbkreis aufgestellt, die Strahlergewehre im Anschlag.
    »Hier.« Sinnafoch hielt ihm die Kristalle hin, die Deliachlan ihnen besorgt

hatte
    - über dunkle Kanäle, über die er nichts hatte verraten wollen. »Ihr Vatrox

habt eure Geheimnisse, wir D'Tar haben unsere«, hatte er nur gesagt.
    Welche Geheimnisse die D'Tar auch immer hüten mochten, sie waren offenbar in

der Lage, kleinere Wunder zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher