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Perry Rhodan - 2521 - Kampf um Kreuzrad

Titel: Perry Rhodan - 2521 - Kampf um Kreuzrad
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Sobald sie auf die unsichtbaren Syszscor-Roboter trafen, veränderten sich die Kennungen. Wenn diese Irritation so lange Bestand hatte, bis die Roboter ein täuschend ähnliches Wellenbild errechnet und gespiegelt hatten, reichten diese wenigen Augenblicke vielleicht aus, um gegnerische Rechner misstrauisch werden zu lassen.
    Die drei Maschinen zogen sich mit derselben Geschwindigkeit zurück, mit der sie vorgedrungen waren.
    »Ich messe eine Irritation an«, meldete Vronzek.
    »Definiere ›Irritation‹.«
    »Der letzte Rückkehrer hat an Gewicht gewonnen. Ungefähr null Komma nullnullzwei Prozent. Außerdem habe ich eine kurzfristige Schwankung im Energiehaushalt angemessen.«
    »Für wie lange?«
    »Eine Zehntelsekunde.«
    »Beides sind vernachlässigbare Größen«, sagte Warhl, obwohl er sich seiner Sache keinesfalls sicher war. »Das Gerät soll wie die beiden anderen programmgemäß zurückgeholt und einer Nachkontrolle unterzogen werden.«
    Es gab vielerlei Gründe für ein verändertes Gewicht. Am wahrscheinlichsten war ein Tropfen flüssig-heißes Metall, der den Körper der Maschine getroffen und auch für den kurzfristigen Energieabfall gesorgt hatte. Da die Wirkung der Schutzschirme während der letzten Minuten vernachlässigt worden war, erschien diese Erklärung durchaus plausibel. Und dennoch ...
    »Isoliert das Ding und überprüft es so genau wie möglich«, widersprach er seinem eben erst erteilten Befehl. »Wir dürfen nicht das geringste Risiko eingehen ...«
    Der Logonaut antwortete nicht – und dann erschütterte eine gewaltige Explosion den Raum.
    *
    Er hatte einen Fehler begangen. Einen Fehler, der einen Gutteil seines Trupps das Leben gekostet hatte. Ihre Gegner hatten einen der drei Roboter angemessen, ihn – wie auch immer – mit hochempfindlichem Flüssigsprengstoff beträufelt und ihn mithilfe eines primitiven Zeitzünders oder Ähnlichem zur Explosion gebracht.
    Warhl war in seinem Entsetzen gefangen. Er reagierte falsch. Langsam.
    Das Exoskelett fuhr die Lautstärke herunter – zu spät, viel zu spät! – und brachte ihn im Eiltempo aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich.
    »Sie sind uns zuvorgekommen!«, gab er über Funk weiter. »Wir müssen Deck vier räumen ...«
    »Unter keinen Umständen!«, hörte er die Antwort Bellyrs. »Du hältst das Deck. Wir können uns keinen weiteren Raumverlust leisten.«
    »Ich müsste all meine Leute opfern, Oberprotektor!«
    »Ich wiederhole: Vier darf unter keinen Umständen verloren gehen! Hast du mich verstanden, Warhl?«
    »Ja.«
    Er schaltete das Funkgerät wie betäubt ab. So also näherte sich der Tod. Er kam nicht unvermutet, sondern er kündigte sich lautstark an, mit einem Befehl seines Vorgesetzten.
    Das Große Bunte Garnichts ereilte ihn zurecht. Er hatte einen fatalen Fehler begangen. Sein gesamtes Team musste sich für seinen Irrtum opfern, und er würde sich dafür vor einer höheren Instanz als der eines Oberprotektors verantworten müssen. Er konnte die Strafe, die ihn erwartete, bestenfalls abmildern, indem er dem Feind so lange wie möglich standhielt.
    »Statusmeldung!«, forderte er von den Flankenräumern, den Logonauten, den Temporalisten und seinen beiden Frontdeckern.
    Nur noch sechs Leute und elf Syszscor antworteten ihm. Ein Verletzter ächzte und stöhnte – so lange, bis ihn Warhl aus der Funkleitung warf. Für Sentimentalitäten war kein Platz – und schon gar keine Zeit. Sie alle würden sich ohnedies bald im Garnichts wiedersehen.
    »Wir igeln uns ein!«, gab er den Befehl aus. »Die Anweisung lautet: Keinen Rollbreit nachgeben. So lange wir Deck vier halten, so lange haben wir eine Chance, die Speiche zurückzugewinnen.«
    Warhl erhielt Bestätigungen per Reizsignal; doch niemand sagte ein Wort. Sie alle wussten, was ihnen bevorstand. Und sie ahnten, dass er die Schuld daran trug. Weil er nicht vorsichtig genug gewesen war. Weil er die Bedenken des Logonauten beiseitegewischt hatte.
    Kennungsbilder zeigten ihm, dass die Gegner mit ungezügelter Wildheit herangestürmt kamen.
    Warhl richtete einen Bittspruch an das Garnichts, das bereits rings um ihn lauerte, packte den Lauf seiner Waffe fester und konzentrierte sich. Er machte sich für den letzten Kampf seines Lebens bereit. Es galt.
    *
    Jene Wesen, die sich selbst Darturka nannten, kämpften mit einer fürchterlichen Vehemenz. Stur stürmten sie heran, ohne einen Hauch taktischer Raffinesse erkennen zu lassen. Ihr eigenes Leben war ihnen einerlei. Nur das
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