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Perry Rhodan - 2521 - Kampf um Kreuzrad

Titel: Perry Rhodan - 2521 - Kampf um Kreuzrad
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Kupyer, einer seiner beiden Flankenräumer. »Messungen laufen. Mit ein wenig Glück ...«
    Er vollendete den Satz nicht. Dem Wort »Glück« kam in diesem Kampf eine bedeutsame Rolle zu. Niemand, der wie Kupyer an das Schicksal glaubte, wollte es allzu sehr strapazieren, indem er es zu oft erwähnte.
    »Wie lange noch?«, fragte Warhl. »Ich fürchte um die Statik.«
    Messungen hatten nämlich ergeben, dass Raumeinbrüche bei größeren Explosionen zu befürchten waren. Mehr als ein paar irrelevante Daten hatten ihm die Logonauten des Teams allerdings nicht liefern können. Warhl musste sich auf Vermutungen und auf sein Gefühl verlassen.
    »Bin gleich so weit«, antwortete Kupyer mit einer Lässigkeit, die im Einsatz eigentlich nichts verloren hatte.
    Warhl schwebte in die zweifelhafte Deckung eines neu entstandenen Schlackehaufens und rollte sanft aus. Er hatte sich bis auf zwölf Ruthen an die feindliche Stellung herangepirscht, manche seiner Leute standen ihnen noch näher. Eine seltsame, angespannte Ruhe herrschte. Sie konnten nur hoffen, dass die Gegner ihr Vorrücken nicht angemessen hatten.
    »Drei Roboter vor!«, befahl er. »Defensivmodus!«
    Zylindrische Maschinengeschöpfe vom Typ Syszscor setzten sich in Bewegung. Sie waren nur anhand einer geringen energetischen Eigenkennung zu identifizieren. Die Syszscors schwebten mit einer Eleganz dahin, die man nicht erwartet hätte. Die Stachelköpfe rotierten langsam, alle mechanischen Sinne tasteten die Umgebung ab und lieferten Warhl zusätzliche Daten.
    Er ließ ein dreidimensionales Holo entstehen, das das Hauptdeck vier samt der zugehörigen Peripherie darstellte. Dank der von den Robotern gelieferten Informationen gewann es rasch an Tiefe und Struktur. Energetische Kenndaten, die bislang ohne Anfang und Ende geblieben waren, ergaben Sinn, ineinander verkeilte Trümmer konnten zugeordnet werden. Dieser Teil des Decks musste einst ein Vorrats- und Wartungslager gewesen sein, dessen Bestandteile über mehrere Stichverbindungen nach »unten« geliefert worden waren.
    »Ortungsschutz optimieren!«, befahl Warhl über den eng fokussierten Richtstrahl.
    Die Roboter reagierten augenblicklich. Mehr als 90 Prozent ihres Leistungsvermögens flossen nun in die Passiv-Ortungsgeräte und Deflektoren, die Schutzschirme wurden heruntergefahren.
    Fünf Ruthen, und sie würden das vermeintliche Versteck ihrer Gegner erreicht haben. Sie benötigten ein exaktes Bild der Stellungen, wollten sie einen konzertierten Angriff aller Stoßtrupps synchron und zielgerichtet initiieren.
    Ein Strahlschuss fauchte durch die dünne Atmosphäre, nur knapp am vordersten Roboter vorbei. Er fuhr in ein längst zerstörtes Aggregat, brachte Glas und Plast zum Schmelzen und verformte hochverdichtete Metalllegierungen. Ein Fladen, so groß wie er selbst, krachte schwer zu Boden und brachte den Boden zum Beben. Warhls Exoskelett reagierte auf seine Instinkt-Reflexe und rollte ein Stückchen zurück. Er schalt sich einen Narren; er war weit mehr als zehn Ruthen vom Geschehen entfernt.
    »Auswertung!«, befahl er.
    »Ein Schuss ins Graue«, flüsterte Vronzek, sein persönlicher Logonaut, über Funk. »Unsere Freunde ahnen, dass wir uns in ihrer Nähe befinden, und sie vermuten, dass wir etwas vorhaben. Voraussichtlich werden sie bald mit ungezieltem Sperrfeuer loslegen. Ich rate, die drei Auswertungsroboter sofort zurückzuziehen. Wir haben ohnedies genug gesehen ...«
    Ja, das hatten sie – und dann wiederum nicht. Die drei Maschinen arbeiteten soeben die Frontlinie ihrer Gegner ab. Dort drüben befanden sich mehr als drei Malter dieser unbarmherzigen Feinde. Alle waren sie stark bewaffnet. Doch was war mit dem Ersatz für Gefallene? Wie groß waren die Reserven, die diesen Geschöpfen zur Verfügung standen?
    »Nur noch ein bisschen«, sagte Warhl zum Logonauten. »Wir brauchen mehr Informationen.«
    Informationen ... Sie waren der Kern in einer Auseinandersetzung, die selbst um geringsten Raumgewinn geführt wurde. Nicht der einzelne Kämpfer war von Bedeutung, sondern die Bedingungen, die in seinem Umfeld herrschten. Daten konnten ihnen bei der bevorstehenden Schlacht ein gewisses Maß an Überlebenschancen gewährleisten.
    Ein weiterer Schuss, dann noch einer. Wiederum blieben die gut getarnten Roboter unentdeckt. Und dennoch ...
    »Zurückziehen!«, befahl Warhl. Die Hitzeentwicklung der breit strahlenden Waffenkanäle erzeugten energetische Grundmuster, die sich wellenförmig ausbreiteten.
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