Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Perry Rhodan - 2521 - Kampf um Kreuzrad

Titel: Perry Rhodan - 2521 - Kampf um Kreuzrad
Autoren: Michael Marcus Thurner
Vom Netzwerk:
Gesteins-Eiskern.
    KREUZRAD dreht sich behäbig durch den Raum. Matte Reflexionen vieler Tausend Sterne zeigen sich auf ihrer Außenhülle. Sie bewegt sich dahin, in aller Stille. Majestätisch, grazil. Ich bewundere die vollendete Form des Objekts ...
    ... als es zerbricht und von wolkenartigen Explosionsblumen überdeckt wird.

2.
    Protektor Warhl

    Warhl ließ sich in den Seitengang rollen, dem Spähtrupp hinterher. Es war grässlich heiß. Die Innenkühlung des Exoskeletts schaffte es kaum, die Temperatur auf einem akzeptablen Niveau zu halten.
    »Weiter! Treffpunkt Dreinulldrei muss eingehalten werden!«
    Bestätigungen von allen Mitgliedern des Kampf-Malters trudelten ein. Langsam, aber sie kamen, von allen fünfzehn. Seine Leute hielten sich an die Befehle. Kein Wunder, gehörten sie doch einer der besten Kampfeinheiten an.
    Der Boden des Decks erhitzte sich weiter. Irgendwo strömte brennend heißer Dampf aus, ein von der Körpermechanik unterdrückter Schmerzschrei war über die internen Lautsprecher seines Exoskeletts zu hören.
    Der Feind erhöhte die Schlagzahl; er scherte sich nicht weiter um Schäden an der Station. Er wollte die Spielchen beenden und einen Sieg ohne Wenn und Aber davontragen.
    Warhl nahm es zur Kenntnis. Immerhin waren bereits zwei Standardtage vergangen. Ungeduld war eine der vielen Komponenten einer besonders schmutzigen Auseinandersetzung, die am ehesten mit dem Attribut »Häuserschlacht« zu umschreiben war.
    Er ließ sich in die Höhe treiben und nutzte die breiten Variablen seiner Wahrnehmungsmöglichkeiten aus. Er reduzierte den Geruchssinn und steigerte seine Empfindungen im Bereich der Infrarot-Sicht.
    Etwa 20 Ruthen voraus hatten sich ihre Feinde verschanzt. Sie waren gut getarnt, kaum zu erkennen. Warhl erkannte die hitzigen Leuchtschatten von mindestens 40 von ihnen. Seit Beginn der Auseinandersetzungen erwiesen sie sich als nur schwer zu durchschauend. Sie kämpften hervorragend, allerdings ohne sonderlich ausgeprägte Individualität, ihr Befehlshaber stellte überragendes strategisches Können unter Beweis.
    »Weiter vorrücken!«, kommandierte er. Sein Malter gehorchte, ebenso die Kampfroboter. »Lockere Formation. Täuschplomben und Sonden aussenden, auf jede Auffälligkeit achten. Wir müssen davon ausgehen, dass der Feind gewarnt ist.«
    Er erhielt die notwendigen Bestätigungen. Aus 44 Leuchtpünktchen in der Darstellung wurden mehr als sechs Malter. Die Täuschplomben, die die Werte eines Körperlosen genauso wie die der Anderen widerspiegelten, waren nun zugeschaltet. Mithilfe dieses kleinen Tricks hofften sie ihre Gegner für eine Weile zu verwirren.
    Doch würde es ihnen gelingen, mithilfe desselben Plans wie bereits gestern, verloren gegangenes Terrain wiederzuerobern? Die Humanoiden der gegnerischen Seite lernten rasch. Viel zu rasch.
    Warhl rollte an Trümmerbergen vorbei. An Schlackehaufen und an ineinander verschmolzenen Metallbrocken, die in einer anderen Zeit und an einem anderen Ort wohl als bizarre Kunstobjekte durchgegangen wären. Verflüssigtes Plastmetall tropfte zu Boden, ätzender Säuregeruch verwirrte seine Wahrnehmungen.
    Ein Alarmsignal ertönte. Geistesgegenwärtig suchte er die Mitte des Raumes und überließ sich den Steuermechanismen seines Exoskeletts. Rings um ihn verstärkte sich das Chaos, als die Decke zum Boden wurde und umgekehrt. Trümmer schossen kreuz und quer, weiter vorne im Gang explodierte etwas.
    Für einen Augenblick meinte Warhl, in eine unendliche Tiefe zu fallen. Dann stabilisierte seine Körperhülle das Gleichgewichtsgefühl. Ein Beruhigungsmittel ließ den Panikschub vergehen.
    Wieder einmal war der Schwerkraftvektor umgekehrt worden. Ob sein Oberkommandierender dafür verantwortlich zeichnete oder der Feind, entzog sich Warhls Wissen. Seit Ausbruch der Kämpfe war er im Dienst. Pausenlos arbeitete sein Verstand, von hohen Dosen aufputschender Medikamente unterstützt. Doch bald würde selbst deren Wirkung nachlassen. Er benötigte eine Ruhepause, genau wie die anderen Überlebenden seines Stoßtrupps.
    Es blieb Warhl keine Zeit, über das Warum dieser Auseinandersetzung nachzudenken. In erster Linie mussten er und seine Leute das Moment der Verteidigung und der Reaktion überwinden und die Initiative übernehmen. Sie benötigten Raumgewinn, wollten sie die Chance wahren, das oberste der vier Hauptdecks zu halten.
    Das oberste, das zurzeit eigentlich das unterste war.
    »Feindliche Stellungen erfasst!«, meldete sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher