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Perry Rhodan - 2521 - Kampf um Kreuzrad

Titel: Perry Rhodan - 2521 - Kampf um Kreuzrad
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Darstellungen rasseln Daten herab, die mich nur peripher interessieren. Beachtenswert erscheint mir lediglich, dass dieses komplexe Dahindriften der Monde auf verschlungenen Umlaufbahnen tatsächlich in einem Gleichgewicht bleibt. Die Körper beeinflussen einander, Mond greift nach Mond und Mond wehrt sich gegen den Mutterplaneten, und sie alle wiederum kämpfen gegen die Schwerkrafteinwirkungen der bislang namenlosen Sonne ...
    Damit das Kind einen Namen hat, taufen wir das System »P2«, was nicht gerade phantasievoll ist, aber völlig für unsere Zwecke ausreicht. Wie so oft in meinem Leben kann ich mich der Faszination der Bilder nicht entziehen. Hunderte Faktoren halten P2 in einem labilen Gleichgewicht. Die Stein- und Metallklumpen umtanzen einander, von MIKRU-JON im Zeitraffer-Modus in Szene gesetzt.
    Ein Klingeln ertönt, MIKRU-JON gibt Voralarm, ändert die Darstellung, fokussiert auf ein neues Objekt. Ich dränge all meine Sehnsüchte und das Gefühl der Demut angesichts der Vielfalt der Schöpfung beiseite.
    Mein Herz schlägt schneller.
    Vor meinen Augen schält sich jenes Bauwerk aus dem Sternengewimmel, für das wir diese Reise unternommen haben: MIKRU-JON hat den Polyport-Hof entdeckt.
    *
    »Interessant«, murmelt Rhodan, und ich meine, so etwas wie Verwunderung in seiner Stimme zu hören. »Damit habe ich nicht gerechnet.«
    »Was meinst du?«, fragt Sean Legrange.
    »Die Form, siehst du? Polyport-Höfe können sehr unterschiedlich aussehen, nur das Grundgerüst ist stets dasselbe. Die vier Transferkamine und das zentrale Transferdeck ...«
    Er gibt keine weiteren Erklärungen ab, doch MIKRU-JON projiziert Bilder jener Polyport-Stationen, die sie bisher passiert hat. Tatsächlich: Sie sind einander ähnlich – und dann doch wieder nicht.
    Der Hof von P2 ähnelt keinem der bisherigen. Er ist eine radförmige Konstruktion, deren zylindrische Nabe durch vier Speichen mit einem Außenring verbunden ist. Die Innennabe birgt den eigentlichen Polyport-Hof.
    »Ein Kreuzrad«, sage ich ohne viel nachzudenken – und gebe damit dem Hof seinen vorläufigen Namen.
    Ich vergleiche KREUZRAD mit »unserem« Polyport-Hof: Mit 7000 Metern Durchmesser ist es deutlich größer als NEO-OLYMP. Der Ringquerschnitt des Außenrings misst 600 Meter, jede einzelne der vier Speichen weist denselben Durchmesser auf. Die zylindrische Innennabe ist 900 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 1800 Metern. Vollends unterschiedlich macht es allerdings die stahlgraue Farbe. Ja, KREUZRAD ist entschieden anders als NEOOLYMP.
    »Sollen wir näher ran?«, fragt Mikru und stellt sich ganz nahe an Rhodan; so nah, dass sie ihn beinahe berührt.
    »So nah es dir möglich ist, ohne dass wir Gefahr laufen, entdeckt zu werden.« Rhodan vermittelt Souveränität, wie er dasteht und sich durch nichts ablenken lässt, als verfolge er die Geschehnisse ringsum nicht nur mit einem, sondern mit all seinen Sinnen.
    MIKRU-JON gleitet zurück in den Hyperraum. Wenige Sekunden später befinden wir uns in einem Orbit, der uns in den Außenbereich des Gasriesen eintauchen lässt. Das Schiff bremst mit der maximal möglichen Negativbeschleunigung von 1280 Kilometern pro Sekundenquadrat ab.
    Wir befinden uns in unmittelbarer Nähe der Station. Dank meiner langjährigen Routine habe ich mich rasch in der neuen Umgebung zurechtgefunden – und bin dennoch um Sekunden langsamer als Perry Rhodan, der bereits wieder mit Mikru kommuniziert und neue Anweisungen gibt.
    Mikru kommentiert Ortungsimpulse, die von KREUZRAD aus ins All greifen. Sie finden uns nicht, wir sind dank der ausgezeichneten Dämpfersysteme quasi unsichtbar. Man wird uns nur dann entdecken, wenn wir es wollen – oder wir uns so nahe an die Station heranwagen, dass man mit Steinen auf uns werfen könnte.
    Erste Nahortungsdaten treffen ein. Sean gibt sich cool wie immer. Nie und nimmer würde er zugeben, wie sehr ihn die Leistungsfähigkeit von MIKRUJON beeindruckt; doch ich weiß, dass es so ist.
    Für den Planeten, den wir umkreisen, behalten wir die Tendenz zur nüchternen Bezeichnung bei: »P2 I«. Er besteht hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium, eine Grenze zwischen gasförmigem und flüssigem Aggregatszustand ist nicht zu erkennen. Entsprechend schwer fällt es von MIKRU-JON, eine Trennlinie zwischen Atmosphäre und Planeten zu benennen. Die typische metallische Wasserstoffschicht einer solchen Welt beginnt unterhalb von 28 Prozent des Planetenradius; darunter liegt ein
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