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Perry Rhodan - 2512 - Die Traitor-Marodeure

Titel: Perry Rhodan - 2512 - Die Traitor-Marodeure
Autoren: Christian Montillon
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die Opfer anschließen. Es wehte kein Windhauch, die kleine rote Sonne brannte mit erbarmungsloser Hitze vom Himmel. In den umliegenden Häusern und Straßen war niemand unterwegs.
    Der Dron überragte Tek um wenige Zentimeter und erinnerte ihn an einen Tyrannosaurus Rex. Die Schuppenhaut bestand aus einer braunschwarzen Hornschicht, die – wie Tek während der Rettung überdeutlich miterlebt hatte – äußerst widerstandsfähig war. Und dennoch nicht widerstandsfähig genug, wenn ein Gebäude über ihnen einstürzte.
    »Was wird mit unseren Gästen geschehen?«, fragte der Dron.
    Tek versuchte sich an den Namen seines Gegenübers zu erinnern. Zu viel war in den letzten Stunden auf ihn eingestürmt. Schori ... war es nicht etwas wie Schori Marg gewesen?
    »Du sprichst von den ...«
    »Richtig«, unterbrach Marg. »Von den beiden Mor’Daer und dem Ganschkaren.« Kegelförmige Zähne blitzten kurz am Kieferrand auf, verschwanden dann unter der hellroten großen Zunge. »Von unseren Gästen. Den letzten Nachkommen der Flüchtlinge, die mein Volk aufgenommen und ihnen Asyl gewährt hatte, nachdem die Terminale Kolonne abgezogen war.«
    Das alte Problem , dachte Tek, der die Motive seines Gegenübers nur zu gut verstand. Auf vielen Welten lebten versprengte Nachkommen der ehemaligen Angehörigen der Terminalen Kolonne, meist friedlich und von den Bewohnern akzeptiert. Man strafte diese Wesen nicht für ihre Volkszugehörigkeit oder dafür, was ihre Vorfahren getan oder welchem Herrn sie gedient hatten.
    Andererseits gab es Hardliner, die exakt entgegengesetzt dachten und handelten. Sie trauten sich politisch zwar praktisch nie aus der Deckung, aber ihre Taten sprachen eine überdeutliche Sprache. Dass es sich bei den Jägern, die die Siedlung Randhoi überfallen hatten, um ebensolche handelte, stand so gut wie fest.
    Immer wieder tauchten sie blitzartig auf und töteten ehemalige TRAITOR-Angehörige; meist zwangen sie, wie auch auf diesem Planeten vor wenigen Stunden, deren Asylgeber dazu, bei den Exekutionen zuzuschauen. Es war wohl ihre Art von Strafe für die, die Barmherzigkeit gezeigt hatten.
    Tek war zu müde, um das Für und Wider der Politik, die die USO, und damit auch gerade er als Stellvertreter des Lordadmirals, vertrat, mit dem Dron zu diskutieren. Stattdessen versuchte er sich mit einigen belanglosen Worten aus der Affäre zu ziehen.
    Doch Schori Marg blieb hartnäckig. »Wir danken dir und der USO für euren Einsatz, auch wenn er letztlich zu einer Katastrophe geführt hat, die sich so sonst nicht ereignet hätte.«
    »Darauf musst du mich nicht hinweisen!« Der Absturz des Gleiters nach dem Feuergefecht über der Siedlung lag Tek ohnehin schwer im Magen. Eine nachträgliche Analyse der Schlacht würde hoffentlich ergeben, dass die Schuld nicht bei seinen Männern zu suchen war. Eine Gleiterschlacht in der Atmosphäre eines Planeten, noch dazu über bewohntem Gebiet, war reiner Wahnsinn. Doch was war den Spezialisten anderes übrig geblieben, als sich zu wehren?
    »Uns ist auch nicht entgangen«, fuhr der Dron fort, »dass deine Agenten unsere Bergungsversuche mit aller Kraft unterstützt haben.«
    »Selbstverständlich«, murmelte der Smiler. Wobei diese Hilfe den Jägern so viel Zeit verschafft hatte, um in ihr Trägerschiff, einen Kugelraumer mit 500 Metern Durchmesser, einzuschleusen und in den Linearraum zu flüchten. Tek sagte sich selbst immer wieder, dass sie diese Flucht ohnehin nicht hätten verhindern können.
    Alle Hoffnungen, im abgestürzten Kampfgleiter Überlebende oder sonstige Hinweise zu finden, hatten sich darüber hinaus wohl zerschlagen – die Schäden waren zu groß. Unlöschbare Plasmafeuer sorgten für die Zerstörung sämtlicher technischer Einheiten, das Innere des Gleiters war förmlich sterilisiert .
    Schori Margs Zähne mahlten aufeinander, er schloss die Augen, indem sich das untere Lid hob. »Dennoch wissen wir nicht, ob wir zulassen sollen, dass die USO unsere Gäste entführt.«
    »Ohne uns würden sie nicht mehr leben«, entgegnete Tek. »Und sieh es nicht als Entführung an, sondern als Schutzhaft. Wir werden gut für sie sorgen. Und damit auch euch aus der Schusslinie der Jäger nehmen.«
    »Finde eine Lösung, Ronald Tekener«, verlangte der Dron. »Nicht nur für unsere drei Freunde, sondern für alle.«
    »Die Situation ist komplizierter, als du denkst.«
    »Bist du dir da so sicher?« Marg wies mit den kurzen Oberarmen auf das Trümmerfeld. »So etwas darf nicht
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