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Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn

Titel: Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn
Autoren: Frank Borsch
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Kunststück, wie ich es in den dreitausend Jahren, in denen ich es mit Paragaben zu tun habe, noch nicht gesehen hatte.
    »Genug gespielt jetzt!«, rief Milton. Er schüttelte tadelnd den Kopf, aber seine gehobenen Mundwinkel verrieten, dass ihm die Vorstellung gefallen hatte. »Sonst denkt der Terranische Resident noch, wir würden hier unsere Tage bloß mit Spielchen verplempern.« Die beiden Laosoor murrten zischend und rieben protestierend mit ihren Ohrenarmen über den Stahl, gehorchten aber.
    »Gehen wir«, wandte der Hyperphysiker sich an mich. »Ich zeige dir, Perry, wieso ich Alarm ausgelöst habe.«
    *
    Der Übergang in den Polyport-Hof war unscheinbar. Fest angebrachte Röhrengänge verbanden den Hof mit der Plattform des Tenders.
    Dennoch zog es in meinem Magen, schreckte ein Teil von mir davor zurück, den Hof zu betreten, während ein anderer Teil von mir mit aller Kraft zu ihm hingezogen wurde.
    Es war das bernsteinfarbene Funkeln.
    Ich kannte dieses Licht. Es war der Verweis darauf, dass wir es mit Wesen zu tun hatten, die uns unendlich überlegen waren. Der Hof war, wenn nicht direkt, so doch indirekt ein Erzeugnis der Technologie der sogenannten Mächtigen; mithin ein Ort, an dem nüchterne Technologie und Wissenschaft mit Religion und den letzten Fragen des Seins eine Verbindung eingegangen waren.
    Einst waren sieben Mächtige mit ihren gewaltigen Sporenschiffen unterwegs gewesen, um überall im Universum Leben und Intelligenz zu verbreiten. Ich war einst, vor Jahrtausenden inzwischen, zwei Mächtigen begegnet und hatte ihre Sporenschiffe betreten. Sie, die Schöpfer, denen vielleicht auch wir Menschen unsere Existenz verdankten, existierten nicht mehr. Auch die Mächtigen hatten schließlich der Zeit nicht trotzen können. Doch an manchen Orten, wie dem Polyport-Hof, den wir in dem Versuch, von dem Fremden Besitz zu nehmen, GALILEO getauft hatten, überdauerten die Spuren ihres Wirkens. Waren die Höfe von den Mächtigen erschaffen worden? Oder von Wesen, die ihre Technologie gemeistert und vielleicht sogar weiterentwickelt hatten?
    Bernsteinfarbenes Licht umfing uns, als wir den Verbindungsgang hinter uns ließen. Wortlos betrat ich den Hof und folgte der Richtung, die der Physiker angab.
    Eine Antigravplattform erwartete uns. Wir bestiegen sie. Als sie positronisch gesteuert vom Boden abhob, senkte Milton den Kopf und fragte leise: »Alles in Ordnung, Perry?«
    Ich nickte langsam und musterte dabei forschend den Mann im cremefarbenen Poloshirt, dessen Füße in selbst gemachten Bastschuhen steckten. Es gab immer noch Wunder, auch nach dreitausend Jahren, selbst für Unsterbliche wie mich. Ein Chefwissenschaftler mit Einfühlungsvermögen. Ich hatte nicht geglaubt, dass ein solches Wesen in unserem Universum existieren könnte.
    »Ja«, sagte ich. Und fügte dann hinzu: »Entschuldige, ich war nur in Erinnerungen gefangen.«
    »Es gibt nichts zu entschuldigen.« Er schüttelte den Kopf. »Jedes Mal, wenn ich meine Schicht beginne und ich vom Tender in den Hof wechsle, bekomme ich vor Ehrfurcht eine Gänsehaut. Das hier ist ein bedeutender Ort, ich spüre es.«
    »Bist du damit weitergekommen, ihn zu enträtseln?«
    Die Plattform schwebte autonom durch den Hof. Überall waren Techniker am Werk. Leitungen schlängelten sich in dicken Kabelbündeln entlang der Gänge. Schaltkästen und Konsolen säumten die Wände. Hightech vom Teuersten und Feinsten, was Terra aufzubieten hatte – aber ich konnte mir nicht helfen, sie wirkte primitiv im bernsteinfarbenen Licht.
    »Ein wenig.«
    »Das heißt?«
    »Wir haben es nicht mit einem Rätsel zu tun, sondern mit Millionen.« Milton nahm die Multikom-Brille ab und rieb sich über die Schläfen, als verursache ihm der bloße Gedanke bereits Kopfschmerzen. »Die Technik der Mächtigen ist uns so fremd, dass wir uns selbst bei schlichtesten Aufgaben wie Neandertaler vorkommen, die mit Holzstöcken versuchen, eine Space-Jet zu untersuchen, die ihnen vor die Höhle geplumpst ist. Um dir nur ein Beispiel zu geben: Bislang haben wir es noch nicht einmal geschafft, die Funktionsweise der Lebenserhaltungssysteme zu verstehen. Sie funktionieren, das wissen wir. Aber wehe, wir drücken auf einen falschen Knopf ...«
    »Also lasst ihr es sein?«
    »Nein, wir müssen gewisse Risiken eingehen, um den Hof zu verstehen. Sonst sitzen wir hier noch in tausend Jahren und haben nichts verstanden.« Milton nickte in Richtung der beiden Laosoor.
    Die Pantherwesen tauschten sich
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