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Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn

Titel: Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn
Autoren: Frank Borsch
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Geheimniskrämer. »Und jetzt hat sie sich?«, fragte ich ruhig.
    »Sozusagen. Ein Alarm niederer Priorität wurde auf dem Hof ausgelöst. Das bedeutet einen Anlass, wieder einmal an Ort und Stelle nach dem Rechten zu sehen. Und da ich weiß, dass du ein Mensch bist, der immer neugierig ist, habe ich dich mitgenommen.«
    Das innere Schott der Schleuse glitt auf. »Der Hof wird dir gefallen, Mondra«, sagte Perry und trat in die Kammer. »Und wenn nicht der Hof, dann bestimmt Milton DeBeer. Er allein ist den Flug hierher wert.«

2.
    3. Januar 1463 NGZ
    Bericht: Perry Rhodan

    Milton DeBeer erwartete uns bereits im Hangar des Tenders. Der Hyperphysiker war ein großer Mann, in mehrfacher Hinsicht. Er maß zwei Meter, eine für Terraner nach wie vor ungewöhnliche Körpergröße, er überragte seine Wissenschaftlerkollegen in fachlicher Statur wie ein Riese, er war so charmant und leutselig wie unkompliziert – und sein schlechter Geschmack war galaxisweit unübertroffen.
    Milton trug kurze Hosen und Poloshirt in Cremefarben. Er erinnerte mich an die Tennisspieler meiner Jugend in den vierziger und fünfziger Jahren des längst vergangenen zwanzigsten Jahrhunderts. Dazu trug er Sandalen, die aus Bast und von Robinson Crusoe persönlich gefertigt schienen. Zwischen Schuhen und Shorts erstreckten sich seine ungleichmäßig behaarten, bleichen Beine. So unpassend, so eigen war sein Auftreten, dass ich die beiden panthergleichen Laosoor, die mit ihm warteten, nur am Rande registrierte. Milton spielte die seltenen exotischen Wesen, die auf Terra jederzeit einen neugierigen Menschenauflauf ausgelöst hätten, mühelos gegen die Wand.
    Ich sah zu Mondra. Sogar sie hatte nur Augen für Milton. Was auch sonst? Mondra wusste einen schrillen Auftritt zu schätzen. Milton, der Exzentriker, war ein Mann, der sie auf der Stelle einnehmen musste.
    »Mondra«, sagte ich. »Darf ich dir Milton DeBeer vorstellen? Er ist Leiter des Projekts Saturn.«
    »Freut mich, den Mann kennenzulernen, der den LFT-Haushalt an den Rand des Bankrotts bringt.« Sie grinste frech.
    »Ich gebe mein Bestes«, entgegnete der Hyperphysiker trocken. Er zeigte auf die beiden Laosoor, die ihn links und rechts flankierten. »Vanqueron und Isuzu, meine Dauer-Praktikanten.«
    »Das sind mit Abstand die beeindruckendsten Titel, die ich seit Langem gehört habe«, sagte Mondra. Ihre Augen glänzten, als sie es sagte. Als ehemalige Artistin liebte sie den Schein, das Überzogene, die große Pose – und gleichzeitig wusste sie, dass gepflegtes Understatement niemals zu überbieten war.
    »Wir haben sie auch verdient!« Der rechte Laosoor, Vanqueron, stieß sich mit der Schwanzhand ab – offensichtlich telekinetisch nachgeholfen – und sprang aus dem Stand heraus einen Salto. Seine Krallen machten ein knirschendes Geräusch, als sie sich in den Stahl des Hangarbodens gruben, dann war der schwarze, an einen Panther erinnernde Körper plötzlich in der Luft, wand sich wie ein terranischer Otter und kam wieder auf dem Boden auf. Die ganze Bewegung benötigte nicht mehr als einen Augenblick, und hätte ich die Laosoor und ihre Fähigkeiten nicht gekannt, hätte ich mich gefragt, ob ich nicht einer Sinnestäuschung aufgesessen war.
    »Womit?«, fragte Mondra ungerührt – das untrügliche Zeichen dafür, dass sie beeindruckt war. »Den besten Luftsprüngen in der Saturnbahn?«
    »Unter anderem«, antwortete die zweite Laosoor, Isuzu. Sie war weiblich. Sie hatte die Worte kaum ausgesprochen, als ihre Gestalt verschwand und zehn Meter weiter von Neuem materialisierte. »Und durch Nahdistanz-Teleportation.«
    »Ich verstehe. Und was habt ihr außer Paragaben zu bieten?« Mondra wandte sich Vanqueron zu.
    Der Laosoor blinzelte träge mit seinen Katzenaugen, und plötzlich hatte Mondra den Boden unter den Füßen verloren und schwebte über uns. »Schon klar, Nahdistanz-Telekinese.«
    Sie legte den Kopf zur Seite, als dächte sie nach, und murmelte: »Mal sehen ...« Mit einer dramatischen Geste hob Mondra beide Arme – und dann ließ sie sie nach unten fahren, stützte sich auf die unsichtbaren telekinetischen Greifer des Laosoor, als handele es sich dabei um die Stangen eines Barrens, drückte mit aller Kraft und entwand sich geschickt wie eine Schlange seinem Griff. Sich überschlagend stürzte Mondra dem Hangarboden entgegen. Unmittelbar vor dem Aufprall streckte sie sich, kam auf den Beinen auf und verbeugte sich.
    Ich muss gestehen, es war ein Trick, nein, ein
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