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Perfekt! Der überlegene Weg zum Erfolg (German Edition)

Perfekt! Der überlegene Weg zum Erfolg (German Edition)

Titel: Perfekt! Der überlegene Weg zum Erfolg (German Edition)
Autoren: Robert Greene
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führen wird, dann arbeiten wir im Einklang mit dem Schliff dieses wunderbaren Instruments, das sich über so viele Millionen von Jahren entwickelt hat. Und wir erreichen unweigerlich höhere Intelligenzstufen. Unser Verständnis ist tiefer und realistischer. Was wir tun, geschieht mit großer Fertigkeit. Wir lernen, selbst zu denken. Wir kommen ohne Überforderung mit komplexen Situationen zurecht. Beim Verfolgen dieses Wegs werden wir zum Homo magister, zum Meister oder zur Meisterin.
    Sollten wir aber glauben, wir könnten auf diesem Weg Schritte überspringen, uns Mühen ersparen, durch Beziehungen oder simple Patentrezepte Macht erlangen, dann arbeiten wir gegen den Schliff und verraten unsere natürlichen Fähigkeiten. Denn dann werden wir zu Sklaven der Zeit – sie verstreicht und wir werden schwächer, unfähiger und enden in einer Sackgasse. Wir werden abhängig von Meinungen und Ängsten anderer. Statt dass uns unser Geist in der Realität verankert, verlieren wir die Bindung zu ihr und bleiben in einem engen Gedankengehäuse gefangen. Der Mensch, der sich für sein Überleben auf seine unbedingte Aufmerksamkeit verlassen konnte, wird dann zum alles nur rastlos überfliegenden Tier, unfähig zum tiefen Denken und dennoch unfähig, seinen Instinkten zu vertrauen.
    Den Gipfel der Unvernunft bildet der Glaube, man könne im Lauf unseres kurzen Lebens, dieser wenigen bewusst erlebten Jahrzehnte, die Verschaltung des Gehirns durch technische Kniffe und Wunschdenken entscheidend verändern und das Resultat einer sechs Millionen Jahre währenden Entwicklung überwinden. Das Arbeiten gegen den Schliff magvorübergehend Ablenkung bringen, aber letztlich wird die Zeit die Schwäche und Ungeduld schonungslos bloßlegen.
    Es ist unser Segen, dass uns mit unserem Gehirn ein unglaublich formbares Instrument überliefert wurde. Unsere jagenden und sammelnden Vorfahren haben ihm im Lauf der Zeiten seine heutige Form gegeben, indem sie eine Kultur des Lernens und der Anpassung an die äußeren Umstände erschaffen haben – und das unabhängig vom unendlich langsamen Voranschreiten der biologischen Evolution. Wir als moderne Individuen verfügen mit unseren Gehirnen heute noch über dieselbe Macht, dieselbe Plastizität. In jedem beliebigen Augenblick können wir uns bewusst dafür entscheiden, mit dem Schliff zu arbeiten, da wir über dessen Existenz und Bedeutung Bescheid wissen. Und wenn wir so den Faktor Zeit für uns arbeiten lassen, kehren wir schlechte Gewohnheiten und Trägheit ins Gegenteil und bewegen uns auf der Leiter der Intelligenz aufwärts.
    Wir müssen diese Entscheidung als Rückkehr zu unserer radikalen, fernen Vergangenheit als Menschen begreifen, uns wieder dauerhaft einklinken in diese seit den frühen Tagen unserer Vorfahren kontinuierlich fortschreitende Entwicklung, nur mit modernen Mitteln. Unsere Umgebung mag sich verändert haben, aber unser Gehirn ist dasselbe, und seine Fähigkeit zu lernen, sich anzupassen und die Zeit zu meistern bleibt ungebrochen.

Schlüssel zur Meisterschaft
    Der Mensch muss lernen, den Lichtstrahl aufzufangen und zu verfolgen, der in seinem Inneren aufblitzt, und mehr auf ihn achten als auf das Glitzern eines Sternenhimmels von Barden und Weisen. Aber achtlos übergeht er den Gedanken, weil es sein eigener ist. In jedem Geniestreich entdecken wir Gedanken, die wir selbst verworfen haben; sie kommen mit einer bestimmten verfremdeten Würde zu uns zurück.
    R ALPH W ALDO E MERSON
    Wenn wir doch alle mit im Grunde sehr ähnlichen Gehirnen geboren sind, mit mehr oder minder derselben Ausstattung und Anlage zur Meisterschaft, warum hat dann im Lauf der Geschichte nur eine begrenzte Anzahl von Menschen dieses Potenzial genutzt und sich durch außerordentliche Leistungen wirklich hervorgetan? Technisch gesehen ist dies mit Sicherheit die wichtigste Frage, die wir zu beantworten haben.
    Um einen Mozart oder Leonardo da Vinci zu erklären, werden üblicherweise naturgegebenes Talent und Brillanz herangezogen. Wie soll man ihre frappierenden Leistungen auch begreifen, wenn nicht als etwas, das ihnen schon in die Wiege gelegt war? Aber es gibt Abertausende Kinder mit herausragenden Fähigkeiten und Begabungen auf einem bestimmten Gebiet, aber Bedeutung erlangen nur vergleichsweise wenige von ihnen, während es andere, die in der Jugend wenig Talent zeigen, oft sehr viel weiter bringen. Angeborene Begabungen und ein hoher Intelligenzquotient taugen nicht als Erklärung für
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