Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Per Anhalter durch die Galaxis - 1 - Per Anhalter durch die Galaxis

Per Anhalter durch die Galaxis - 1 - Per Anhalter durch die Galaxis

Titel: Per Anhalter durch die Galaxis - 1 - Per Anhalter durch die Galaxis
Autoren: Douglas Adams
Vom Netzwerk:
Er wohnte schon seit ungefähr drei Jahren hier, nachdem er von London weggezogen war, weil die Stadt ihn nervös und reizbar gemacht hatte. Auch er war ungefähr dreißig Jahre alt, groß, dunkelhaarig und nie ganz mit sich im reinen. Was ihn am meisten verdroß, war die Tatsache, daß er ständig gefragt wurde, warum er so verdrossen gucke. Er arbeitete beim Rundfunk, bei dem es, wie er seinen Freunden stets zu sagen pflegte, viel interessanter zuginge, als sie vermutlich dächten. Und so war das auch - die meisten seiner Freunde arbeiteten in der Werbung.
    Mittwochnacht hatte es sehr stark geregnet, und der Weg zum Haus war naß und matschig, aber die Donnerstagmorgensonne schien hell und klar auf Arthur Dents Haus - zum letzten Mal, wie sich bald herausstellte.
    Es war Arthur immer noch nicht richtig klar, daß die Gemeindeverwaltung es abreißen und an dieser Stelle eine Umgehungsstraße bauen lassen wollte.
    Donnerstagmorgen um acht fühlte Arthur Dent sich nicht sehr gut. Er wachte benommen auf, schlurfte benommen in seinem Zimmer herum, machte ein Fenster auf, sah einen Bulldozer, fand seine Pantoffeln und schlurfte ins Badezimmer.
    Zahnpasta auf die Zahnbürste - so. Bürsten Rasierspiegel - zur Zimmerdecke gedreht. Er stellte ihn richtig ein. Einen Augenblick lang spiegelte er durchs Badezimmerfenster einen zweiten Bulldozer wider. Richtig eingestellt spiegelte er Arthur Dents Bartstoppeln wider. Arthur rasierte sie weg, wusch sich, trocknete sich ab und schlurfte in die Küche, wo er was Schönes zu finden hoffte, das er sich in den Mund schieben könnte.
    Teekessel, Stecker, Kühlschrank, Milch, Kaffee. Gääääähnen.
    Einen Augenblick ging ihm das Wort Bulldozer im Kopf herum, es suchte nach einer Gedankenverbindung.
    Der Bulldozer vor dem Küchenfenster war ganz schön groß.
    Er starrte ihn an.
    »Gelb«, dachte er und schlurfte wieder in sein Schlafzimmer, um sich anzuziehen.
    Als er am Badezimmer vorbeikam, blieb er stehen und trank ein großes Glas Wasser, dann noch eins. Es kam ihm der Verdacht daß er einen Kater hatte. Warum hatte er einen Kater? Hatte er sich letzte Nacht betrunken? Er hatte den Verdacht daß er das wohl getan haben mußte. Er erspähte ein Schimmern Im Rasierspiegel. »Gelb«, dachte er und schlurfte in das Schlafzimmer.
    Er stand da und überlegte. Der Pub, dachte er. Du liebe Güte, der Pub. Vage erinnerte er sich, wahnsinnig wütend gewesen zu sein, wütend über irgendwas, das wohl wichtig war. Er hatte den Leuten davon erzählt, er hatte den Leuten lang und breit davon erzählt vermutete er beinahe: woran er sich noch am deutlichsten erinnerte, das war der glasige Blick in den Gesichtern der Leute. Irgendwas über eine neue Umgehungsstraße hatte er gerade rausgefunden. Sie war schon monatelang geplant bloß hatte offenbar niemand was davon gewußt Lächerlich. Er trank einen Schluck Wasser. Das Problem würde sich von selbst erledigen, hatte er beschlossen, niemand wollte eine Umgehungsstraße, die Gemeindeverwaltung würde kein Bein an die Erde kriegen. Es würde sich von selbst erledigen.
    Meine Güte, was für einen fürchterlichen Kater ihm das trotzdem eingebracht hatte! Er besah sich im Kleiderschrankspiegel. Er streckte die Zunge raus. »Gelb«, dachte er. Das Wort gelb ging ihm im Kopf herum und suchte nach einer Gedankenverbindung.
    Fünfzehn Sekunden später war er draußen und lag vor einem großen gelben Bulldozer, der den Gartenweg heraufgefahren kam.
    Mr. L. Prosser war, wie man so schön sagt, auch nur ein Mensch. Mit anderen Worten, er war eine auf Kohlenstoff basierende zweifüßige, vom Affen abstammende Bioform. Genauer gesagt er war vierzig, fett und mies und arbeitete in der Gemeindeverwaltung. Außerdem war er komischerweise, obwohl er es nicht wußte, in männlicher Linie ein direkter Nachfahre von Dschingis Khan, wenn auch die vielen Generationen und Rassenmischungen seither seine Gene so verheddert hatten, daß er keine eindeutig mongolischen Eigenschaften mehr besaß, und die einzigen Überreste seiner mächtigen Vorfahren äußerten sich bei Mr. L. Prosser in ausgesprochener Fettleibigkeit und einer Vorliebe für kleine Pelzhüte.
    Er war absolut kein großer Krieger: im Gegenteil, er war ein nervöser, ängstlicher Mann. Heute war er besonders nervös und ängstlich, denn irgendwas an seinem Auftrag war ernstlich schiefgelaufen - und dieser Auftrag war, dafür zu sorgen, daß Dents Haus noch vor Ende des Tages aus dem Wege geräumt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher