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Pension der Sehnsucht

Pension der Sehnsucht

Titel: Pension der Sehnsucht
Autoren: Nora Roberts
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heiraten«, antwortete er und lehnte sich gegen den Schreibtisch. »Aber geh lieber erst zu deinen Angestellten und sag ihnen Bescheid, dass hier alles beim Alten bleibt. Am Hotel wird nichts verändert, und du arbeitest auch künftig als Managerin. Mit einigen Einschränkungen natürlich.«
    »Einschränkungen welcher Art?« Ihre Knie wurden weich, und sie sank auf einen Stuhl.
    »Es macht mir nichts aus, mein Büro in dieses Haus zu verlegen, aber eine Hotelzimmerehe möchte ich nicht führen. Wir werden in unserem neuen Heim am See wohnen, und Eddie kann dich vertreten, wenn du nicht hier bist. Es wird Zeit, dass er lernt, selbstständig zu arbeiten, denn in drei Wochen fliegen wir ja schon nach Rom.«
    »Rom?« wiederholte sie fassungslos. Sie erinnerte sich verschwommen, dass sie sich irgendwann einmal über einen Reisepass und Rom unterhalten hatten.
    »Ja, deine Mutter schickt deine Geburtsurkunde, damit du einen Pass beantragen kannst.«
    »Meine Mutter?« Nelly kam sich vor wie ein Papagei. Sie stand auf und trat ans Fenster, um ihre Verwirrung abzuschütteln. »Du scheinst ja alles bis ins Kleinste geplant zu haben.« Sie rang nach Fassung. »Nach meinen Gefühlen fragst du wohl gar nicht?«
    »Deine Gefühle kenne ich.« Er legte die Hände auf ihre Schultern, und sie verkrampfte sich. »Ich sagte dir doch schon einmal, dass deine Augen jedes Geheimnis verraten.«
    »Du kannst froh sein, dass ich dich liebe.« Sie schluckte und beobachtete einen Sonnenstrahl, der durch das Laub der hohen Bäume fiel.
    »Ja, das vereinfacht alles.« Er massierte leicht ihre Schultern, doch ihre Verkrampfung löste sich nicht.
    »Warum möchtest du mich heiraten, Percy?«
    »Warum wohl, was glaubst du?«
    Sie fühlte, wie er ihr Haar küsste, und schloss die Augen. »Du brauchst mich nicht zu heiraten, nur um mich in dein Bett zu ziehen, das wissen wir beide.« Sie holte tief Luft und fuhr fort: »Am ersten Abend, als du mein Zimmer betratst, hattest du schon gewonnen.«
    »Das genügt mir nicht.« Er umfasste ihre Taille und zog sie an sich. Sie kämpfte gegen ihre Gefühle an. »In dem Augenblick, als du in das Büro gestürmt kamst und mich beschimpftest, dass mir Hören und Sehen verging, stand für mich fest, dass ich dich heiraten wollte. Ich wusste, dass ich dich dazu bringen würde, mich zu lieben. Das spürte ich, als ich dich zum ersten Mal in den Armen hielt. Aber das reichte mir nicht. Ich wollte, dass du mich von ganzem Herzen liebst.«
    »Und bis du das erreichtest«, ergänzte sie bitter, »hast du dich mit Eliza amüsiert.«
    Er schüttelte sie so heftig, dass ihr das Haar um den Kopf flog. »Ich habe weder Eliza noch eine andere Frau angerührt, nachdem ich dich kennen gelernt hatte. Als sie sich in ihrem Negligee produzierte, hat sie das nur getan, um dich zu ärgern. Und du warst so naiv, darauf hereinzufallen. Glaubst du, ich hätte eine andere Frau anrühren können, ohne mir vorzukommen wie ein Verräter?«
    Nelly konnte Percy nicht antworten, denn er verschloss ihr den Mund mit einem Kuss.
    »In den zwei Wochen, die wir uns jetzt kennen, hättest du mich beinahe zum Wahnsinn getrieben«, sagte er zwischen zwei Küssen. Dann umfasste er ihr Gesicht und fragte: »Habe ich dir eigentlich schon gesagt, dass ich dich liebe?«
    Nelly konnte vor Überraschung nicht antworten. Stumm schüttelte sie den Kopf.
    »Dabei liebe ich dich, seit wir uns auf dem Sportplatz darüber stritten, wer recht hatte, die jungen Burschen oder du.«
    Sie schlang die Arme um seinen Hals und drückte ihn so fest an sich, als befürchtete sie, er würde fortlaufen. »Percy, warum hast du damit so lange gewartet?«
    Amüsiert zog er die Brauen hoch, und beschämt erinnerte sie sich, dass sie sich erst seit zwei Wochen kannten.
    »Die vierzehn Tage kommen mir wie Jahre vor«, behauptete sie und lehnte ihren Kopf an seine Schulter. »Was habe ich gesagt? Wie Jahrhunderte.«
    »Und während dieser Jahrhunderte«, erwiderte er, während er ihr Haar streichelte, »hast du dich erfolgreich dagegen gewehrt, dass ich dir meine Liebe gestehen konnte. An dem Tag, als ich in das Aufenthaltszimmer kam und du die Whiskyflaschen zähltest, hatte ich vor, Freundschaft mit dir zu schließen. Doch du zeigtest mir wirkungsvoll die kalte Schulter. Schließlich kam ich auf die Idee, einen Ortswechsel vorzunehmen, um woanders ganz von vorn mit dir anzufangen. Es war wie ein Geschenk des Himmels, dass Bailey aus Florida hier anrief.«
    »Aber sagtest du
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