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Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe

Titel: Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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sah zu, wie zuerst Snow, dann Pendergast ihre Taucherbrillen aufsetzten und sich hinab in das dunkle Gewässer ließen. Dann rückte auch sie ihre Brille zurecht, steckte das Mundstück des Lungenautomaten in den Mund und glitt hinter ihnen hinein. Die Luft aus der Flasche war eine Wohltat nach dem fauligen Gestank der Tunnels.
    Hinter sich hörte sie ein lautes Platschen, als D'Agosta, gedrängt von Smithback, in das schmutzige, lauwarme Wasser sprang und sich mit verzweifeltem Gerudere an der Oberfläche zu halten versuchte.
    So schnell sie konnte, tauchte Margo nun in den Tunnel hinein, immer dem Licht von Snows Kopflampe hinterher.
    Jeden Moment befürchtete sie, daß die Sprengladungen der SEALs losgehen und die Ziegelmauern des alten Kanals zum Einsturz bringen könnten. Als Snow und Pendergast vor ihr anhielten, schwamm sie neben die beiden.
    Snow nahm den Lungenautomaten aus seinem Mund und deutete nach unten. »Passen Sie auf, daß Sie nirgends anschrammen, und kriegen Sie bloß nichts von dem Wasser in den Mund! Am Fuß des Tunnels ist ein altes Eisenrohr, das uns ...«
    Eine leichte Vibration über ihren Köpfen, die sie mehr spürten, als daß sie sie hören konnten, ließ Snow mitten im Satz innehalten. Es war ein tiefes, rhythmisches Rumpeln, das sich rasch zu einer gewaltigen Intensität steigerte.
    »Was ist das?« keuchte Smithback, der gerade mit D'Agosta im Schlepptau zu der Gruppe stieß. »Sind das die Sprengladungen?«
    »Nein«, flüsterte Pendergast. »Hören Sie mal genau hin. Das ist ein kontinuierliches Geräusch. Ich schätze, daß das Ablassen des Reservoirs begonnen hat. Und zwar zu früh.«
    Trotz der Gefahr, die ihnen von den Millionen Litern in die Kanalisation stürzenden Wassers drohte, blieben die fünf wie gebannt in dem dunklen, ekelhaft stinkenden Wasser stehen und horchten auf das Geräusch, das aus dem Netz alter, halb vergessener Kanäle über ihren Köpfen zu ihnen drang.
    »In dreißig Sekunden müßten die restlichen Ladungen hochgehen«, sagte Pendergast und sah auf seine wasserdichte Uhr.
     
    Margo versuchte, ihren Atem möglichst gleichmäßig zu halten, und wartete. Wenn die Ladungen nicht zündeten, dann würden sie ertrinken.
    Auf einmal begann der Tunnel so stark zu vibrieren, daß das Wasser, in dem sie standen, hohe Wellen schlug.
    Von der Decke fielen Ziegelsteine und Mörtel herab. Snow nahm seinen Lungenautomaten wieder in den Mund und verschwand unter der Oberfläche. Smithback folgte ihm, den protestierenden D'Agosta vor sich her schiebend. Auf ein Zeichen von Pendergast hin ließ Margo sich als nächste in die schwarze Brühe sinken. Als ihr Kopf unter Wasser war, konnte sie Snows Licht nur noch ganz schwach unter sich erkennen. Margo zwängte sich in eine enge Röhre mit rostigen Wänden, die um mehrere Ecken herum führte. Immer wieder sah sie sich um, ob Pendergast ihr folgte. Sie nahm wahr, wie der FBI-Agent nach vorne deutete.
    Nach einer Weile hielt Snow an. Das alte Eisenrohr ging in eines aus glänzendem Edelstahl über, und direkt dahinter befand sich ein vertikaler Schacht, der nach oben und unten in die Dunkelheit führte.
    Auf einmal hörte Margo hinter sich ein bedrohliches tiefes Brüllen, dessen Schallwellen sich langsam durchs Wasser fortpflanzten, gefolgt von mehreren scharfen Explosionen. Im Licht von Snows Stirnlampe sah sie, wie sich Pendergasts Augen erleichtert weiteten. Gerade noch rechtzeitig waren die letzten Sprengladungen hochgegangen und hatten die Zugänge zu The Devil's Attic für immer versiegelt.
    Snow deutete mit hektischen Handbewegungen nach oben, aber Margo spürte auf einmal einen Sog aus dem unteren Teil des Schachtes, der sie wie eine starke Meeresströmung hinabzuziehen drohte. Dieses Gefühl verschwand so rasch, wie es gekommen war, und auf einmal kam ihr das Wasser rings um sie unglaublich dicht vor. Den Br uchteil einer Sekunde lang meinte sie, bewegungslos im Auge eines Hurrikans zu schweben.
    Dann schoß auf einmal eine gewaltige Druckwelle das Eisenrohr entlang. Der strudelnde Zyklon aus schlammigem Wasser ließ das Rohr wie in wilden Zuckungen auf und ab tanzen, so daß Margo von einer Seite auf die andere geschleudert wurde.
    Das Wasser riß ihr den Lungenautomaten aus dem Mund. Von panischer Angst getrieben tastete sie in dem Strudel aus Luftblasen und Sedimenten nach dem Mundstück, als ein gewaltiger Sog sie plötzlich nach unten zog. So sehr sie auch versuchte, mit ihren Flossen dagegen anzuschwimmen, sie
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