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Peetz, Monika

Peetz, Monika

Titel: Peetz, Monika
Autoren: Die Dienstagsfrauen
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Runde nicht komplett«, gab Caroline zu.
    Judith war
gerührt. Und dann umarmte sie Caroline, als wolle sie ihre neue alte Freundin
erdrücken.
    Luc
strahlte über das ganze Gesicht. Er gab Tom das Zeichen, die Champagnergläser
neu zu füllen. Wenig später hob Estelle das Glas: »Auf die Dienstagsfrauen.«
    Klingelnd
stießen die Gläser zusammen. Kurz danach erfüllten die Stimmen seiner fünf
Frauen den Raum. Jetzt erst merkte Luc, wie sehr er das laute Durcheinander,
das seit fünfzehn Jahren an jedem ersten Dienstag im Monat sein Lokal erfüllte,
vermisst hatte.
    »Wenn man
gemeinsam pilgern kann, schafft man alles im Leben«, deklamierte Eva ein
bisschen pathetisch. Luc verstand sie. Wenn das nicht der Moment war,
pathetisch zu werden, wann dann?
    »Was habt
ihr bloß mit dem Pilgern? Mir hat das nichts gebracht«, empörte sich Estelle.
    »Du gibst
es nur nicht zu«, fiel Kiki ihr ins Wort.
    »Hornhaut
auf den Fußsohlen«, lenkte Estelle ein. »Zählt das als Veränderung?«
    »Glaubst
du, ich hätte Frido je die Meinung gesagt, wenn ich am ersten Morgen aufgegeben
hätte?«, mischte Eva sich ein.
    Estelle
war nicht überzeugt.
    »Von wegen
Gotteserlebnis. Rosa, das Hausschwein, hat dein Leben gerettet.«
    Luc verzog
sich grinsend in seine Küche, dorthin, wo er sich am wohlsten fühlte. In den
Hintergrund. Bevor er durch die Schwingtür verschwand, drehte er sich noch
einmal nach Caroline um.
     
    Caroline
lehnte sich zurück und sah ihren Freundinnen zu. Wie sie redeten,
gestikulierten, stritten, lachten, aßen und tranken. Es hatte sich nichts
verändert. Obwohl sich alles verändert hatte. Caroline lächelte still in sich
hinein. In diesem Moment war sie zufrieden. Mit sich und der Welt. Und mit
allem, was auf sie zukam. Morgen.
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