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Pauline Reage - Geschichte der O

Pauline Reage - Geschichte der O

Titel: Pauline Reage - Geschichte der O
Autoren: Administrator
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den Strumpfgürtel ausziehen, den Slip und den Büstenhalter, und ihr die Augen verbinden werde. Daß sie dann im Schloß abgeliefert werde. Wo man sie jeweils anweisen werde, was sie zu tun habe.
    Nachdem sie wie besprochen entkleidet und gefesselt worden war, half man ihr nach einer halbstündigen Fahrt aus dem Wagen, führte sie einige Stufen hinauf, dann mit verbundenen Augen durch ein paar Türen, und als die Binde abgenommen wurde, fand sie sich allein in einem dunklen Zimmer, wo man sie eine halbe Stunde warten ließ oder eine Stunde oder zwei, ich weiß nicht, wie lange, aber es war eine Ewigkeit.
    Als dann endlich die Tür geöffnet wurde und das Licht anging, sah sie, daß sie in einem ganz gewöhnlichen und behaglichen Raum gewartet hatte, der dennoch eigenartig war: mit einem dicken Teppich auf dem Boden, aber ohne ein Möbelstück, rundum Wandschränke.
    Zwei Frauen hatten die Tür geöffnet, zwei junge und hübsche Frauen, gekleidet wie hübsche Zofen des achtzehnten Jahrhunderts: mit langen, leichten und gebauschten Röcken, die die Füße bedeckten, mit engen Miedern, die den Busen hochschoben und vorne geschnürt oder gehakt waren, und mit Spitzen am Ausschnitt und an den halblangen Ärmeln. Augen und Mund geschminkt.
    Jede trug ein enges Halsband und enge Armbänder um die Handgelenke. Ich weiß nun, daß sie O die Hände losbanden, die noch immer hinter ihrem Rücken gefesselt waren, und Ihr sagten, daß sie sich ausziehen müsse und daß man sie baden und schminken werde.
    Sie wurde also entkleidet und ihre Kleider wurden in einem der Wandschränke verwahrt.
    Sie durfte sich nicht allein baden, sie wurde frisiert wie beim Friseur, indem man sie in einem dieser großen Sessel Platz nehmen ließ, die beim Kopfwaschen nach hinten gekippt und wieder gerade gestellt werden, wenn man, nach dem Einlegen, unter der Trockenhaube sitzt. Das dauert immer mindestens eine Stunde.
    Es hat tatsächlich über eine Stunde gedauert, sie war nackt auf diesem Stuhl gesessen, und man verbot ihr, die Beine überzuschlagen oder die Knie zu schließen.
    Und da sie vor einem großen Spiegel saß, der die Wandfläche von oben bis unten bedeckte und von keiner Konsole unterbrochen wurde, sah sie sich, weit klaffend, so oft ihr Blick den Spiegel traf.
    Als sie fertig geschminkt war, die Lider leicht umschattet, den Mund sehr rot, Spitze und Hof der Brüste rosig, den Rand der Schamlippen rötlich, den Flaum der Achselhöhlen und des Schoßes, die Furche zwischen den Schenkeln und die Furche unter den Brüsten und die Handflächen lange mit Parfum bestäubt, wurde sie in einen Raum geführt, wo ein dreiteiliger Spiegel und ein vierter Spiegel an der Wand dafür sorgten, daß sie sich genau sehen konnte.
    Sie wurde angewiesen, sich auf den Puff in der Mitte zwischen den Spiegeln zu setzen und zu warten. Der Puff war mit schwarzem Pelz bezogen, der sie ein bißchen stach, und der Teppich war schwarz, die Wände rot.
    Sie hatte rote Pantöffelchen an den Füßen. An einer Wand des kleinen Boudoirs war ein großes Fenster, das auf einen schönen dunklen Park hinausging. Es hatte zu regnen aufgehört, die Bäume bewegten sich im Wind, der Mond lief hoch oben zwischen den Wolken hin.
    Ich weiß nicht, wie lange sie in dem roten Boudoir gewartet hat, auch nicht, ob sie wirklich allein war, wie sie annahm, oder ob jemand sie durch eine verborgeneHoffnung in der Wand beobachtete. Dagegen weiß ich, daß eine der beiden Frauen, als sie wiederkamen, ein Maßband trug, die andere ein Körbchen.
    Ein Mann begleitete sie; er trug ein langes violettes Gewand mit Ärmeln, die oben weit und am Handgelenk eng waren, das Gewand öffnete sich beim Gehen von der Taille an.
    Man sah, daß er darunter eine Art anliegender Strumpfhosen trug, die Beine und Schenkel bedeckten, das Geschlecht jedoch freiließen.
    Dieses Geschlecht sah O als erstes beim ersten Schritt des Mannes, dann die Peitsche aus Lederschnüren, die im Gurtel steckte, dann, daß der Mann eine schwarze Kapuze übers Gesicht gezogen hatte - ein Netz aus schwarzem Tull verbarg sogar die Augen, und schließlich, daß er auch Handschuhe trug, ebenfalls schwarz und aus feinem Ziegenleder.
    Er sagte ihr, sie solle sitzenbleiben, dutzte sie dabei, und befahl den Frauen, sich zu beeilen.
    Die mit dem Zentimeterband nahm nun von O’s Hals und Gelenken die Masse, die zwar klein, aber doch gängig waren.
    Es war leicht, in dem Korb, den die andere Frau trug, ein passendes Halsband und
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