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Paraforce 3 - Jagd auf einen Totengeist

Paraforce 3 - Jagd auf einen Totengeist

Titel: Paraforce 3 - Jagd auf einen Totengeist
Autoren: Klaus Frank
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Tod?«
    »Als ob Sie das nicht wüssten. Er hätte durchaus geplant haben können, die Frau als Dauergast zu behalten, damit er und seine Jungs regelmäßig Spaß haben konnten. Einige rechtsradikale Gruppierungen haben außerdem recht gute Kontakte in den Osten, somit wäre nicht auszuschließen gewesen, dass die Frau als Prostituierte in Polen oder Tschechien enden sollte. Von dort wäre sie niemals wieder aufgetaucht. Sie wäre einfach von der Landkarte verschwunden.« Ben blickte Baptiste an und er spürte, dass allein die Erinnerung sein Blut in Wallung brachte. Zwar hatte er vorhin eingeräumt, dass er einen Fehler begangen haben mochte, aber er sah das im Grunde völlig anders. Aber Fuller hatte gelernt, dass es klug war, wenn man die Wahrheit nicht unverblümt aussprach. Wenn Politik ins Spiel kam, war die Wahrheit selten gut. »Das wäre schlimmer als der Tod, meinen Sie nicht auch?«
    »Nichts ist schlimmer als der Tod.« Nicht Baptiste sagte diese Worte, sondern ein Mann, der ein wenig versetzt hinter ihm saß und bislang schweigsam und scheinbar ohne großes Interesse das Gespräch verfolgt hatte. Seinen Namen immerhin kannte Ben bereits: James Elwood Blackstone, der Dritte. Kaum ein Name hätte besser zu ihm gepasst. Stocksteif saß er auf seinem Stuhl und fixierte den Gast aus Deutschland mit finsteren, verschlossenen Blicken. Seine näselnde Stimme hallte unangenehm in Bens Ohren nach. Ben wusste nicht viel über den Mann, nur das, was Baptiste ihm zu Beginn des Gesprächs verraten hatte: Blackstone entstammte dem alten, englischen Adel und hatte hinter Baptiste die stellvertretende Leitung dieser seltsamen Organisation, die Fuller verpflichten wollte.
    Ohne auf Blackstones Bemerkung einzugehen, wandte Ben sich an Baptiste: »Da Sie ja alles über mich wissen, scheinen Sie ja wirklich an mir interessiert zu sein. Aber worin genau bestünde denn meine Aufgabe?«
    »Wunderbar, Herr Fuller. Sehr direkt, das gefällt mir.« Baptiste lachte dröhnend, Blackstone hingegen verzog griesgrämig seine Miene. »Wie ich bereits sagte, handelt es sich um eine recht neue Einheit, die den geschmeidigen Namen United Nations International Paranormal Activity Force trägt.«
    »Macht sich gut auf einer Visitenkarte.«
    »Die Kurzform ist UNIPAF. Aber uns gefällt am besten der Begriff Paraforce, das ist ja nun wirklich ein visitenkartentauglicher Name, finden Sie nicht? Paraforce wurde vom Weltsicherheitsrat erschaffen und hat die Aufgabe, paranormalen Auffälligkeiten nachzugehen.«
    »Paranormale Auffälligkeiten?«, stammelte Ben. »Was meinen Sie damit? Vorkommnisse ähnlich wie bei Akte X?«
    Baptiste verzog voller Missmut das Gesicht. »Akte X ist nun sicher nicht unser Vorbild. Wir hoffen, unsere Aufgaben dezenter zu lösen. Dazu bedarf es selbstredend einer gewissen Qualität beim Mitarbeiterstamm.« Er deutete mit einem Zeigefinger auf Ben. »Und da kommen nun wieder Sie ins Spiel.«
    »Aber was könnte denn eine solche Auffälligkeit sein?«, erkundigte sich Ben. »Mir ist noch niemals eine begegnet.« Kaum hatte er dies gesagt, wusste er bereits, dass er sich selbst eine Falle gestellt hatte.
    Erneut deutete Baptiste mit seinem Zeigefinger auf Ben, diesmal in triumphierender Manier, und selbst Blackstone zog seine Augenbrauen interessiert in die Höhe. »Wirklich nicht? Wir wissen, dass Ihre Mutter vor nahezu dreißig Jahren durch einen tragischen, unverschuldeten Autounfall ums Leben kam, Ihr Vater hingegen verschwand ungefähr vier Jahre später auf mysteriöse Weise. Es gibt nur einen Zeugen für die damaligen Geschehnisse – Sie! Sie waren damals erst acht Jahre alt, nicht wahr? Später erzählten Sie den ermittelnden Beamten von einem gleißend hellen Licht, das sich über Ihren Vater gestülpt hatte, während dieser abends in den Garten getreten war, um eine Zigarette zu rauchen. Sie standen an der offenen Terrassentür und beobachteten die Szene. Sie sagten, innerhalb dieses Lichtkegels hätte sich noch eine weitere Person befunden, die deutlich größer und massiger gewesen sei als Ihr Vater.
    Laut Ihrer Aussage habe Ihr Vater sich gewehrt und laut um Hilfe geschrien. Dafür gibt es in der Nachbarschaft allerdings keine Zeugen. Auch dieses grelle Licht will niemand beobachtet haben, obwohl es so hell war, dass Sie Ihre Augen schließen mussten. Als es erlosch, war Ihr Vater verschwunden, die unheimliche Person, die Sie gesehen haben, natürlich ebenfalls, und es gab überhaupt keine verdächtigen
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