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Paradies Pollensa

Paradies Pollensa

Titel: Paradies Pollensa
Autoren: Agatha Christie
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Fall«, sagte er, »kann ich dir verzeihen.«
    »Ich kann es nicht.«
    Vier Wörter, knapp und klar. In dem stillen Zimmer hatten sie die Anmutung und den Effekt einer Bombe. Richard trat einen Schritt vor, starrte sie an, die Kinnlade war ihm heruntergeklappt, beinah sah er lustig aus.
    »Du… äh… was hast du gesagt, Theo?«
    »Ich sagte, ich kann dir nicht verzeihen! Indem ich dich für einen anderen Mann verließ, habe ich gesündigt – nicht im eigentlichen Sinne vielleicht, aber in Gedanken, was auf das Gleiche hinausläuft. Aber wenn ich gesündigt habe, dann aus Liebe. Auch du bist in unserer Ehe nicht treu gewesen. Oh ja, ich weiß das. Ich habe dir vergeben, weil ich aufrichtig an deine Liebe zu mir geglaubt habe. Aber was du heute Nacht getan hast, ist etwas anderes. Das war abscheulich, Richard – keine Frau sollte so etwas verzeihen. Du hast mich, deine eigene Frau, verkauft, um dich selbst in Sicherheit zu bringen!«
    Sie nahm ihre Stola und wandte sich zur Tür.
    »Theo«, stammelte er, »wohin gehst du?«
    Über die Schulter schaute sie zu ihm zurück.
    »Wir alle müssen zahlen in diesem Leben, Richard. Für meine Sünde werde ich mit Einsamkeit bezahlen. Und du… nun, du hast mit dem gespielt, was du liebst, und hast es verloren!«
    »Du gehst weg?«
    Sie atmete tief durch.
    »In die Freiheit. Hier gibt es nichts mehr, das mich hält.«
    Er hörte die Tür ins Schloss fallen. Jahre vergingen – oder waren es nur Minuten? Vor dem Fenster flatterte etwas zu Boden: das letzte Blütenblatt der Magnolie, weich und duftend.
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