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Paradies Pollensa

Paradies Pollensa

Titel: Paradies Pollensa
Autoren: Agatha Christie
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ausrichten und meinen herzlichen Dank aussprechen. Das war eine große Nummer von Ihnen! Betty und Mutter verstehen sich ausgezeichnet. Eigentlich eine Schande, die alte Dame so zu täuschen – aber sie wurde wirklich schwierig. Auf jeden Fall ist jetzt alles in Ordnung. Ich muss vorsichtig sein und das Beleidigtsein noch eine Weile aufrecht halten. Wir sind Ihnen unendlich dankbar, Betty und ich.«
    »Ich wünsche Ihnen alles Glück der Erde«, sagte Mr Parker Pyne.
    »Danke.«
    Nach einer Pause sagte Basil mit etwas zu betonter Beiläufigkeit.
    »Ist Miss – Miss de Sara – irgendwo in der Nähe? Ich möchte ihr auch noch danken.«
    Mr Parker Pyne warf ihm einen neugierigen Blick zu. »Nein, ich glaube, Miss de Sara ist zu Bett gegangen.«
    »Oh, schade – nun, vielleicht sehe ich sie mal in London.«
    »Kaum. Sie geht gleich anschließend für mich geschäftlich nach Amerika.«
    »Oh!« Basil klang enttäuscht. »Nun, ich werde darüber hinwegkommen.«
    Mr Parker Pyne lächelte. Auf dem Weg zu seiner Kabine klopfte er an Madeleines Tür.
    »Wie geht es Ihnen, meine Liebe? Gut? Unser junger Freund war hier. Der übliche leichte Anfall von Madeleinitis. Er wird es in ein oder zwei Tagen überstanden haben, aber Sie sind auch wirklich zu verführerisch.«

Auch Pünktlichkeit kann töten
     
    D ie Wohnung war modern. Die Einrichtung der Zimmer war ebenfalls modern. Die Armsessel waren quadratisch, die hohen Stühle eckig. Ein moderner Schreibtisch war rechtwinklig vor das Fenster gestellt, und an ihm saß ein kleiner ältlicher Mann. Sein Kopf war in diesem Zimmer praktisch das Einzige, das nicht eckig war. Er war eierförmig. M. Hercule Poirot las gerade einen Brief.
     
    Bahnstation: Whimperley Hamborough Close
    Telegrammanschrift: Hamborough St. Mary
    Hamborough St. John Westshire
    24. September 1936
    M. HERCULE POIROT
     
    Dear Sir,
    es hat sich ein Fall entwickelt, zu dessen Behandlung Feinfühli g keit und Diskretion erforderlich sind. Von Ihnen habe ich ve r schiedentlich Gutes gehört, und so habe ich mich entschlossen, I h nen den Fall zu übe r tragen. Ich habe Grund zu der Annahme, dass ich das Opfer von Betrügereien bin, aber aus familiären Gründen möchte ich nicht die Polizei hinzuziehen. Ich ergreife zwar selbst bestimmte Maßnahmen, um mit der Angelegenheit fertig zu werden, aber Sie müssen sich b e reithalten, bei Empfang eines Telegramms sofort hierher zu kommen. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie di e sen Brief nicht beantworteten.
    Hochachtungsvoll
    Gervase Chevenix-Gore
     
    Die Augenbrauen des Monsieur Poirot kletterten langsam in die Höhe.
    »Und wer«, fragte er die Leere, »ist dieser Gervase Chevenix-Gore?«
    Er ging zu einem Bücherregal und nahm ein großes dickes Buch heraus.
    Was er suchte, fand er sehr schnell.
     
    CHEVENIX-GORE, Sir Gervase Francis Xavier, 10. Baron s. 1694; ehemals Captain 17. Lancers; geb. 18. Mai 1878; ält. Sohn v. Sir Guy Chevenix-Gore, 9. Baron, und Lady Claudia Bretherton, 2. Tocht. d. 8. Earl of Wallingford. 1912 Eheschl. m. Vanda Elizabeth, ält. Tocht. v. Colonel Frederick Arbuthnot. Ausb. Eton, diente im europ. Krieg 1914-18. Vorlieben: Reisen, Großwildjagd. Anschrift: Hamborough St. Mary, Westshire, und 218 Lowndes Square, SW 1. Clubs: Cavalry, Travellers’.
     
    Leicht enttäuscht schüttelte Poirot den Kopf. Für einen Augenblick blieb er noch in Gedanken versunken; dann ging er zu seinem Schreibtisch, zog eine Schublade auf und holte einen kleinen Stoß Einladungskarten heraus.
    Sein Gesicht erhellte sich.
    »A la bonne heure! Genau das Richtige! Er wird sicher da sein.«
     
    Eine Herzogin begrüßte Monsieur Hercule Poirot in freundlichen Worten.
    »Also konnten Sie es doch noch einrichten zu kommen, Monsieur Poirot! Das finde ich wirklich großartig!«
    »Das Vergnügen ist ganz meinerseits, Madame«, murmelte Poirot und verbeugte sich.
    Er entkam verschiedenen wichtigen und großartigen Leuten und fand schließlich jenen Mann, den er hier gesucht hatte: den unvermeidlich »ferner anwesenden« Gast Mr Sattersway.
    Mr Sattersway plauderte munter drauflos.
    »Die liebe Herzogin – ich genieße ihre Empfänge immer sehr… Eine derartige Persönlichkeit, wenn Sie verstehen, was ich damit sagen will. Vor einigen Jahren war ich auf Korsika sehr oft mit ihm zusammen…«
    Mr Sattersways Unterhaltung war in unangebrachter Weise durch die ständige Erwähnung jener seiner Bekannten belastet, die einen Titel besaßen. Mr Sattersway als bloßen Snob
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