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Paradies der Leidenschaft

Paradies der Leidenschaft

Titel: Paradies der Leidenschaft
Autoren: Johanna Lindsey
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Unternehmens und zahlst mich aus, oder du richtest dich nach meinen Entscheidungen.«
    Kurz darauf eilte Lloyd Carlstead aus Edmonds Büro. Seine Hände waren geballt, und sein Gesicht hatte die Farbe von roten Rüben. Er ging an Jared vorbei, ohne ihn auch nur zu bemerken, und rannte die Treppe zur Straße hinunter. Vermutlich war der arme Kerl ruiniert, und all das nur, weil er unüberlegt ein Darlehen bei Edmond Burkett aufgenommen hatte.
    Doch heute konnte Jared nicht die Schlachten anderer schlagen. jetzt war er auf die Zusammenarbeit mit seinem Onkel angewiesen, vielleicht sogar auf einen Teil seines Geldes.
    »Ich gehe gleich rein, Miß Dearing«, sagte Jared beiläufig. »Sie brauchen mich nicht anzumelden.«
    »Natürlich, Mr. Burkett. Ich bin sicher, dass Ihr Onkel erfreut sein wird, Sie zu sehen.«
    Darüber musste Jared lächeln. Miß Dearing bemühte sich wirklich zu krampfhaft. Eines Abends sollte er sie wirklich mal zum Essen einladen, mit ihr ausgehen und sie selbst herausfinden lassen, wie hoffnungslos der Versuch war, ihm gefallen zu wollen.
    Jared spazierte mit einer gewissen Lässigkeit in das Büro seines Onkels und schloß die Tür hinter sich. An beiden Seiten des großen Raumes standen die Fenster weit offen, und an der Decke drehten sich unermüdlich Ventilatoren. Der Raum hatte wirklich eine angenehme Atmosphäre. Edmond stellte seinen Reichtum gern zur Schau. Überraschenderweise beeinträchtigten die Plüschmöbel und die dicken Teppiche die kühle Ausstrahlung des Raumes nicht.
    »Wie stehen die Geschäfte, Onkel?« setzte Jared an.
    Edmonds selbstzufriedenes Grinsen reichte als Antwort aus.
    »Gut, gut. Ich habe gehört, bei dir läuft es auch nicht gerade schlecht«, sagte Edmond gesprächsbereit und bedeutete Jared, sich auf einem der Stühle auf der anderen Seite seines Schreibtischs niederzulassen. »Der Vertrag, den du für das neue Hotel in Waikiki abgeschlossen hast - nun, das war ein anständiges Geschäft. Ich habe Rodney schon immer dazu ermutigen wollen, Hotels zu bauen, aber das Risiko war ihm zu groß, und er hat es vorgezogen, sich weiterhin mit Häusern und kleinen Läden abzugeben. Auf die Weise geht man nicht in die Geschichte ein.«
    »Das ist allerdings nicht der Grund, aus dem ich das Hotel bauen wollte«, erwiderte Jared, und seine graublauen Augen blickten ausdruckslos. »Es bedeutet, dass meine Männer über einen längeren Zeitraum hinweg viel zu tun haben.«
    »Natürlich. Sie werden sofort faul, wenn man sie nicht auf Trab hält.«
    »Nein«, sagte Jared kalt, »dieses Problem stellt sich mir nicht.«
    »Dann hast du mehr Glück als wir alle«, sagte Edmond mit spöttischem Lachen.
    Jared hatte keine Lust, sich zu streiten. Sein Onkel hielt beharrlich an dem Glauben fest, dass alle Hawaiianer faule Nichtsnutze waren. Es war einfach lächerlich, aber Edmond war unbelehrbar.
    »Was führt dich zu mir, Jared?« fragte Edmond. »Etwas von Bedeutung?«
    Der ältere Mann lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Die Ähnlichkeit zwischen Edmond und seinem Vater erstaunte Jared immer wieder. Edmond war jetzt siebenundvierzig. Er hatte dunkelblaue Augen und sandbraunes Haar, in dem noch keine Spur von Grau zu sehen war; und er war gut einen Meter achtzig groß.
    »Ich nehme Urlaub, Onkel«, sagte Jared. »Ich dachte, du wüsstest es sicher gern vorher.«
    »Das ist ja nichts Neues«, sagte Edmond wohlwollend. »Schließlich nimmst du dir jedes Jahr während der heißesten Sommermonate frei und verbringst sie am Meer, ganz wie dein Vater. Ich könnte nicht behaupten, dass ich dir das vorwerfe. Wenn ich dort Land besäße, täte ich dasselbe. Verflucht heiß hier im Juni und Juli! «
    »Wenn du Malia auf dem Land besuchen willst, bist du jederzeit willkommen, Onkel, falls es dir hier zu heiß wird. Ich werde jedoch nicht dort sein. Ich begebe mich aufs Festland.«
    Edmonds Interesse war geweckt. »In die Staaten? Das ist natürlich ganz etwas anderes. Du hast geglaubt, zu erfrieren, als du auf dem Festland zur Schule gegangen bist, und hast geschworen, dort nie wieder hinzugehen.«
    Bei der Erinnerung an diese Winter schnitt Jared eine Grimasse. Er hatte sich nie an die Kälte gewöhnen können. »Dort drüben ist jetzt auch Sommer. Daher kann es nicht so schlimm werden.«
    »Ich hatte selbst schon daran gedacht, wieder einmal in die Staaten zu fahren«, sagte Edmond nachdenklich. »Mein Gott, es ist schon fünfzehn Jahre her, seit ich diese Insel zum letztenmal verlassen
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