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Paradies der Leidenschaft

Paradies der Leidenschaft

Titel: Paradies der Leidenschaft
Autoren: Johanna Lindsey
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Oahu aufzubauen, der Insel, auf der sich die meisten ausländischen Siedler niedergelassen hatten und auf der der Handel am stärksten blühte. Nachdem sie sich ein Haus in der Stadt gebaut hatten, entschloss sich Rodney, zu heiraten. Die Heirat führte zu einem endgültigen Bruch zwischen ihm und seinem Bruder. Edmond hatte eine starke Abneigung gegen Ranelle. Zwar war sie Amerikanerin und mit den amerikanischen Gebräuchen aufgewachsen, aber ihre Vorfahren kamen aus Hawaii. Edmond hatte das Gefühl, sein Bruder würde eine Farbige heiraten. Selbst der tägliche Umgang mit den Einwohnern Hawaiis vermochte seine starre Haltung nicht zu ändern.
    Edmond Burkett verzichtete auf alle Rechte an dem neuen Haus, bei dessen Aufbau er behilflich gewesen war, und zog in die Stadt. Er ließ sich in der Nähe der Kreditanstalt nieder, die die beiden Brüder ins Leben gerufen hatten. Aufgrund ihrer Unstimmigkeiten überließ Rodney Edmond die Leitung der Anstalt und konzentrierte sich hauptsächlich auf Grundstücksspekulationen.
    Im allgemeinen war es Ausländern nicht gestattet, Grund und Boden auf Hawaii zu erwerben, aber durch die entfernten Beziehungen, die Ranelle zu ihren hawaiianischen Vorfahren besaß, war es Rodney möglich, Landgebiete an der Nordküste Oahus zu kaufen. Dort baute er eine kleine Zuckerplantage auf, die sich nicht mit den größeren Plantagen messen konnte, aber doch groß genug war, um Profit abzuwerfen.
    Mit den Gewinnen aus der Zuckerplantage und der Kreditanstalt schuf sich Rodney eine Zimmermannswerkstatt. Zu Beginn befasste er sich nur mit Schiffsreparaturen, aber später kam noch der Bau von Häusern mit dazu. Damit verdiente er ein kleines Vermögen. Dieses Vermögen verlor er jedoch im Jahre 1872, als die wirtschaftliche Lage einen Tiefpunkt erreichte. Die Zuckerplantage machte Verluste und wurde schließlich aufgegeben. Einzig die Kreditanstalt florierte in jenen rauhen, freudlosen Jahren.
    Gleichzeitig wurde Rodneys Ehe plötzlich schlechter. Die hoffnungslose Melancholie seiner Frau wirkte sich auch auf seine Geschäfte aus. Selbst nach Ranelles Tod dauerte es noch lange Zeit, bis Rodney sich wieder zusammengerissen und seine Geschäfte erneut angekurbelt hatte.
    Als Rodney Burkett bei einem Segelunfall ums Leben kam und seinen beiden Kindern seinen Gesamtbesitz hinterließ, war sein Vermögen erneut angewachsen.
    Sein einziger Sohn Jared bewohnte jetzt das Haus in der Beretania Street. Das Gebiet gehörte inzwischen zu Honolulu, da sich die Stadt vor Jahren schon in diese Richtung hin ausgedehnt hatte. Malia, Jareds zehn Jahre jüngere Schwester, verbrachte den größten Teil des Jahres in ihrem Strandhaus an der Nordküste der Insel, dort, wo einst die Zuckerplantage gewesen war.
    Jared Burkett hatte bewiesen, dass er fähig war, den Platz seines Vaters einzunehmen. Rodney Burkett hatte einen Sohn großgezogen, auf den er stolz sein konnte. Jared war ein Mann, der jedem Problem gewachsen war, ganz gleich, wie schwierig es sich gestaltete. In der Gemeinde wurde Jared respektiert, aber man fürchtete ihn auch ein wenig; er schreckte nie vor einem Kampf zurück.
    In Gesellschaft der Amerikaner verteidigte Jared sein hawaiianisches Erbe, auf das er wahrhaft stolz war. Die Eingeborenen befanden ihn ihrer Freundschaft für wert.
    Nach dem Tode seiner Mutter war er jedoch schwermütig geworden und hatte sich zurückgezogen. Das war zu erwarten gewesen, aber er erholte sich nicht mehr. In Jared wuchs aus der Bitterkeit schwärender Hass. Dieser Hass hatte sechzehn Jahre lang an dem jungen Jared gezehrt, seit dem Todestag seiner Mutter.
    Der Entschluß, sich heute, so viele Jahre nach diesem Tod, ein für allemal von diesem Hass zu befreien, war durch einen Brief gereift.
    Auf dem Weg zum Büro seines Onkels in der Spar- und Darlehenskasse las Jared den Brief zum schätzungsweise zehntenmal.
     
    Lieber Mr. Burkett, es ist mir ein großes Vergnügen, Ihnen schon so bald nach Erhalt Ihres Briefes freudige Nachrichten übermitteln zu können. Sie haben mich gebeten, einen Samuel Barrows zu finden, der die Insel, auf der Sie leben, vor neunzehn fahren besucht hat, und eben dies ist mir geglückt.
    Gemäß Ihren Anweisungen habe ich mit der Suche in meiner Heimatstadt Boston begonnen und diesen Mann ohne größere Schwierigkeiten gefunden, da es sich bei ihm um ein außergewöhnlich ehrenwertes und prominentes Mitglied der Bostoner Gesellschaft handelt. Er lebt in der Beacon Street, in dem exklusiven
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