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Paperweight: Literarische Snacks (German Edition)

Paperweight: Literarische Snacks (German Edition)

Titel: Paperweight: Literarische Snacks (German Edition)
Autoren: Stephen Fry
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tadeln und nicht zu ermutigen gilt; dem industriellen und ökonomischen Wohlergehen unseres Landes ist es offensichtlich unzuträglich, wenn eine große Zahl aggressiver, konkurrenzsüchtiger Leute miteinander um Geld oder Märkte wetteifern oder um was für Lappalien Figuren aus der Wirtschaft nun einmal wetteifern, wenn sie nicht gerade kostbare Sitzplätze in Zügen besetzt halten.
    Der Konkurrenzgeist ist ein Ethos, das Universitäten wie die, an der zu arbeiten und mich zu bewegen ich die Ehre habe, unterdrücken und neutralisieren müssen. Wir unterhalten uns oft über unsere nationale Malaise, was sich mitnichten, wie oft angenommen, auf die uns willkommenen Immigranten aus Malaysia bezieht, sondern den entsetzlichen und ungebrochenen Trend beschreibt, daß intelligente junge Männer und Frauen an die Universitäten kommen und dort ermuntert werden, in die Industrie zu gehen. Geborene Naturwissenschaftler, Altphilologen und Linguisten werden schon in früher Kindheit mit Technologie, Management (was immer man sich darunter auch vorstellen mag) und Wirtschaft vertraut gemacht. In Anbetracht dieser düsteren Tatsache brauchen wir wohl nicht länger nach Gründen zu forschen, welche die Talfahrt dieses Landes erklären. Wie soll diese Nation sich im Spannungsfeld der internationalen Beziehungen behaupten, wenn sie nicht einmal imstande ist, die Medialformen von λυω zu konjugieren oder die Aussage des
Endymion
zusammenzufassen? Eine Generation von Bürgern, die Hosenbügelpressen und Aktenkoffer aus rotem Leder mit Zahlenschloß kauft, aber im Unwissen um das metrische Schema der
Faerie Queene
verharrt, ist nicht imstande, eine Führungsrolle in der Welt zu übernehmen. Das ist indes nicht Hauptthema meiner heutigen Erörterung. Ich wollte lediglich den Hintergrund meiner Leinwand mit obigen Farben von der Palette meiner Beschwerden kolorieren, bevor ich im Vordergrund die Formen und Rhythmen meiner eigentlichen Komposition abbilde.
    Wiewohl ich also meine Studenten zu Recht nicht zu einander ausstechen wollenden Gesinnungen ermutige, pflege ich doch zu Weihnachten ein kleines Rätsel zu veranstalten. Teilnehmen kann jeder Universitätsangehörige,der mich in den vorangegangenen zwölf Monaten irgendwann zu einer Keksparty mit Madeira eingeladen hat. Beachtlicher internationaler Druck ist auf mich ausgeübt worden, diesen traditionellen kleinen Katechismus meiner mithörenden Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Der Studentenpreis, ein ziseliertes, filigran gearbeitetes Etui aus der Zweiten Republik mit dem eingravierten Namen des Gewinners und einer kleinen Menge hochwertigen Kokains, wurde bereits gewonnen, ich fürchte daher, ich kann dem Gewinner unter Ihnen lediglich ein signiertes Exemplar eines meiner Bücher seiner Wahl anbieten, und dazu eine ebenfalls mit persönlichem Autogramm versehene Ausgabe von Ned Sherrins letzter amüsanter Kollektion humoriger Theateranekdoten mit dem Titel
Larry ist ein derartiger Namedropper
.
    Das Rätsel ist in zwei Kategorien aufgeteilt, die ich, sehr treffend, wie ich meine, Abschnitt A und Abschnitt fünf genannt habe. Zunächst also der Ordnung halber Sektion fünf. Halten Sie geeignete Schriftwerkzeuge parat oder Instrumente zur magnetischen Klangaufzeichnung.
     
    FRAGE 1: Was haben die folgenden Wörter gemeinsam:
almost, biopsy, chintz
? Ich wiederhole:
almost, biopsy, chintz
.
    FRAGE 2: Was haben die Premierminister Lord Pelham und Lord Grenville mit Lord Ickenham und Lord Sidcup zu tun? Ich wiederhole: Lords Pelham und Grenville, Lords Ickenham und Sidcup.
    FRAGE 3: In welcher Verbindung steht der BBC-Korrespondent Martin Bell mit dem Kreuzworträtsel der ›Times‹?
    FRAGE 4: Was haben die Lyriker Andrew Marvell, Philip Larkin und Stevie Smith gemeinsam, abgesehen von ihrem Ableben?
    FRAGE 5: Was haben Poles und Staples mit Garnelen und Schränken zu tun?
     
    Das war Abschnitt fünf. Abschnitt A ist der Tie-break und erfordert mehr kreatives Bemühen des Teilnehmers.
     
    AUFGABE A: Denken Sie sich ein Telegramm mit zwölf Wörtern an eine imaginäre Herzogin aus, deren
Couchée
Sie zu versäumen gezwungen sind. Es sollte so aufgesetzt werden, daß kein Zweifel daran bleibt, daß Sie die Verabredung platzen lassen, weil Sie die Dame und ihre Freunde abstoßend, abscheulich und absurd finden.
    AUFGABE B: Beugen Sie sich vor und berühren Sie jedes Knie mit Ihrer Nasenspitze.
    AUFGABE C: Tragen Sie helle, fröhliche Farben und legen Sie ein liebenswürdiges
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