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Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Titel: Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)
Autoren: Britta Orlowski
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noch?“
    „Norman, wenn ich auf der Bühne stehe, dann bin ich ein Star. Wir beide wissen, dass ich zurzeit gefragt bin wie noch nie. Aber ...“
    „Aber was?“, unterbrach ihn sein Manager.
    „Aber was, wenn sich das ändert? Was, wenn die Tourneen beendet sind, die Auftritte hinter mir liegen? Sieh mal, ich ziehe von Hotel zu Hotel, lebe dabei ständig aus dem Koffer. Ich habe mir das früher als eine Art Abenteuer vorgestellt. Aber das ist es nicht. Und ich möchte für den Rest meines Lebens kein umherziehender Wanderer sein. Jeder Mann, der einen anständigen Job hat, geht nach getaner Arbeit nach Hause. Doch ich? Wohin soll ich gehen?“
    Norman sah Tyler entgeistert an. Er hatte stets geglaubt, Ty liebte dieses L e ben eines Rockstars. Anscheinend hatte er sich da geirrt.
    „Du willst ein Heim? Mit Haus und Gartenzaun, oder was gehört deiner Meinung nach dazu?“
    Tyler sah ihn direkt an. „Ich habe bereits konkrete Vorstellungen. Auf jeden Fall weiß ich, was ich nicht will. Ich träume von einer Art Ranch mit Pferden. Vielleicht auch das Meer in der Nähe. Ein Stück Land, etwas außerhalb gelegen, wo mich die Fans und Typen von der Presse nicht so schnell au f spüren können.“
    Norman überlegte bereits, wie er einen Kompromiss finden konnte. Sein Gehirn arbeitete längst auf Hochtouren. Da war auf alle Fälle noch das große Benefizkonzert im New Yorker Central Park, das in einer Woche stattfand. Anschließend, so hatte er einigen wichtigen Leuten versprochen, wollte er ein paar Gastauftritte mit Tyler in Fernsehshows organisieren. Außerdem löcherte ihn der örtliche Radiosender von Jonesville in Louisiana seit geraumer Zeit, dass Tyler zu ihnen kam. In dieser Stadt war er aufgewachsen. Norman hatte ihm noch nichts davon erzählt. Ihm war längst aufgefallen, dass Ty bei seinen Auftritten stets einen gr o ßen Bogen um den Ort seiner Kindheit machte. Er wusste, dass es i r gendein dunkles Geheimnis in der Vergangenheit von Tyler O´Brian gab. Was immer es auch sein mochte, jeder Mann hatte das Recht auf ein Geheimnis. Norman hatte also, äußerst gekonnt, eine Biografie für den Rockstar zusammengebastelt. Diese mit einigen tatsächlichen Daten und Fakten versehen, um sie anschließend mit zahlreichen unwahren Details auszuschmücken. Die Fans, die Presse und letztlich Tyler selbst, zeigten sich damit zufrieden. Außerdem nutzte Norman Tys geheimnisvolle Ausstrahlung eines dunklen Rebellen aus, um dieses Image weiter auszuba u en. Es funktionierte.
    Junge Männer erkannten sich in den Liedern, die Tyler sang, wieder und konnten sich mit den Problemen, die er ansprach, identifizieren. Frauen beteten ihn an. Nicht nur wegen seines unverschämt guten Aussehens, sondern vor allem der dunklen sexy Aura wegen, die ihn stets wie ein Schatten umgab und daher angeboren schien. Doch es war seine Musik, die sie alle vereinte. Das war unverfälschter Rock´n Roll, mal laut, mal leise mit unverkennbar irischen Einflüssen. Tyler komponierte die Songs selbst und schrieb auch die meisten Texte dazu.   Sang er, vollführte er meisterhaft den Balanceakt zwischen gefühlvoller Ballade und Protestschrei. Seine einzigartige Stimme vibrierte dabei rau und dunkel und berührte alte Wunden tief in der Se e le eines jeden Menschen.
    „Natürlich Ty, wenn es das ist, was du willst, dann werde ich dir dabei helfen. Ich kenne eine Menge Leute. Ein Stück Land - gut, an welche Himmelsrichtung hast du gedacht? Amerika ist groß. Da wird sich doch sicher etwas finden“, lenkte Norman plötzlich ein.
    „Alles bis auf Louisiana. Aber mach dir keine Mühe, Norman! Ich möchte mich selbst auf die Suche machen. Ich brauche diese Herausforderung.“
    „Ich habe mich hoffentlich verhört. Wie stellst du dir das vor? Du bist ein Superstar! Du kannst nicht einfach los marschieren, ein Plakat in der Hand, mit der Aufschrift: Häuschen im Grünen gesucht. Bitte alles anbieten! Sie erreichen mich unter folgender Telefonnummer, blah, blah, blah“
    Norman wurde auf einmal seine Krawatte zu eng. Er zupfte mit fahrigen Händen an seinem Hemdkragen herum.
    „Wir reden später.“ Tyler wurde langsam ärgerlich. Er war verschwitzt und wollte jetzt endlich ins Hotel und unter die Dusche. „Vergiss nicht Norman, ich bin achtunddreißig Jahre alt.“
    Wie nicht anders erwartet, wedelte sein Manager aufgeregt mit den Händen.  „Nicht so laut Tyler, um Gottes willen. Nicht so laut! Sonst kannst du dein wahres Alter gleich in der
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