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Pakt des Bosen

Titel: Pakt des Bosen
Autoren: Gerling V S
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Positionen bekleiden würden. Was diese Operation so brisant machte, war die Tatsache, dass diese Politiker in Ländern wie Saudi-Arabien, Ägypten, Syrien oder aber im Iran ansässig waren. Die Operation Morgenröte hatte ihre Anfänge in den frühen siebziger Jahren. Zu dem Zeitpunkt begann der Mossad damit, Agenten in die palästinensischen Gebiete einzuschleusen. Dort führten diese Agenten ein für die vorherrschenden Verhältnisse normales Leben. Sie gaben vor, Israel zu hassen, und einige waren sogar an kleineren Anschlägen auf israelische Einrichtungen beteiligt. Und sie bekamen Kinder.
    Diese Kinder, die auf palästinensischem Boden geboren wurden, waren das eigentliche Herzstück der Operation. Sie waren es, die von Kindesalter an auf ihre Aufgabe vorbereitet wurden. Und sie waren es dann auch, die das Land in Richtung Riad, Islamabad, Kairo oder Teheran verließen.
    Einer von ihnen war vor achtzehn Jahren auf einen Geistlichen in Teheran angesetzt worden. Dieser Geistliche kam aus einer einflussreichen iranischen Familiendynastie und die Führung des Mossad hatte vorausgesagt, dass er eines Tages eine sehr hohe Position im Iran einnehmen würde. Die Spezialisten des Mossad sollten Recht behalten. Der Geistliche hieß Ali Akbar Mehdi Hashemian.
Iranisch-Afghanische Grenze, 08. Oktober, 12.30 Uhr
    Wirkliches Vergnügen bereitete Hashemian das Reisen nicht mehr. Auch wenn er die Hauptstrecke zum Grenzgebiet nach Afghanistan im Hubschrauber zurücklegen konnte, spürte er jeden Muskel seine Körpers. Allah hat mir ein langes und erfülltes Leben geschenkt, dachte er, auf Muskelschmerz hätte ich trotzdem gerne verzichtet. Er kicherte leise und einer seiner Leibwächter warf ihm einen fragenden Blick zu. Hashemian ignorierte ihn und konzentrierte sich wieder auf das bevorstehende Treffen mit Al Farag. Hashemian hielt Al Farag für ein wahres Gottesgeschenk. Allerdings hatte dieses Geschenk auch seine Schattenseiten. Es würde nicht einfach sein, ihn auf Dauer zu kontrollieren. Hashemian wusste, dass er Al Farag nicht zu sehr vertrauen durfte. Daher hatte er auch sechs seiner besten Leibwächter dabei. Alle waren bis auf die Zähne bewaffnet. Er bemerkte, dass Hassan Sannin wieder seine vier Handgranaten um den Bauch gebunden hatte. Hashemian lächelte leicht. Hassan war ihm der liebste seiner Leibwächter. Auf palästinensischem Gebiet aufgewachsen, war er mit zehn Jahren Waise geworden und zu seinem Onkel nach Teheran gekommen. Dort war er dann zu einem stattlichen Mann gereift, der mit Inbrunst den Islam lebte und, was fast noch wichtiger war, Israel hasste. Mit achtzehn ging Hassan zum Militär und zeigte hervorragende Leistungen, die ihn für weitergehende Aufgaben prädestinierten. Ihre Wege kreuzten sich und Hashemian nahm sich seiner an. Das war bis zum heutigen Tage so geblieben.
    Und heute würde Hassan Sannin die Aufgabe erfüllen, für die er geboren wurde.
Iranisch-Afghanische Grenze, 08. Oktober, 13.55 Uhr
    Hashemian wurde wieder einmal klar, dass das Hauptmotiv Al Farags, sich der Vereinigten Islamischen Republik anzuschließen, die Aussicht auf das pakistanische Atomwaffenarsenal war. Ohne es zu wissen, handelten Hashemian und Al Farag nach dem gleichen Dominanz-Prinzip wie Walker. Hätte man sie mit dieser Tatsache konfrontiert, würden sie dies natürlich leugnen. Hashemian wusste inzwischen, dass es den Amerikanern gelungen war, die atomaren Sprengköpfe Pakistans aus dem Land zu schaffen. Al Farag wusste das noch nicht. Und so sollte es vorerst auch bleiben. Al Farag verfluchte gerade zum wiederholten Male die USA. Alle Schlafmohnplantagen waren fast vollständig zerstört worden und er hatte mehr als siebzig Männer verloren. Hashemian nickte traurig. In Wahrheit störte ihn die Vernichtung der Plantagen überhaupt nicht – im Gegenteil. Der Koran verbot den Konsum von Drogen genauso wie den Handel damit.
    Sie waren gerade in eine hitzige Diskussion über Saudi-Arabien vertieft, als sich die Tür des einsam gelegenen Steinhauses öffnete.
    Hassan Sannin betrat den karg eingerichteten Raum.
    â€žWas ist los?“, fragte Hashemian erstaunt.
    Sannin antwortete nicht. Bevor er das Haus betreten hatte, hatte er die anderen fünf Leibwächter mit seiner SIG erschossen. Da er einen Schalldämpfer benutzt hatte, war dies vollkommen lautlos geschehen. Dann hatte er die
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